Kelkheim (ju) – Große Ereignisse werfen ihre Schatten voraus. Eigentlich geht es an der Max-von-Gagern Schule eher beschaulich zu, doch in den letzten Tagen war da allerhand los. Auf dem Sportplatz wurde ein großes rotes Zirkuszelt hochgezogen, überall wirbelten kleine Artisten, Jongleure, Seiltänzer, Feuerspucker und viele, viele mehr herum. Was war da los? Der Zirkus war los.
Mitmach-Zirkus
Seit Montag gastiert der Mitmach-Zirkus „ZappZarap“ auf dem Gelände der Max-von- Gagern Schule. Boris und Sofia haben alle Hände voll zu tun, die rund 220 Kinder in Schach zu halten. Unterstützung bekommen sie dabei von den vielen, vielen Studenten, die derzeit mit Teilzeitverträgen an der Grundschule unterrichten. „Wir mussten dieses Mal wirklich nicht auf die Elternschaft als Unterstützer zurückgreifen, sondern konnten aus dem Kollegium schöpfen“, verrät Schulleiterin Silke Menz.
Am ersten Tag hatten die Jungen und Mädchen Zeit, in jeden Bereich erst einmal reinzuschnuppern. So wurden Jongleure, Akrobaten, Artisten, Trapezkünstler, Clowns und auch Fakire gesucht. Jedes Kind durfte sich erst einmal ausprobieren, bevor es sich final für ein Genre entscheiden musste. „Natürlich war alles rund ums Feuer sehr beliebt“, sagt Menz, die sich besonders darüber freut, dass das Event dieses Jahr stattfindet. „Durch den Vierjahresrhythmus, in dem wir dieses Projekt durchführen, sind wir gut durch die Pandemie gekommen.“
Nach der Auswahl standen dann auch schon die ersten Proben an. Die Kinder wurden mit ihrem Metier bekannt gemacht und durften schon die ersten Übungen machen. So verlief auch der Vormittag am Dienstag, an dessen Ende die Kinder ihren Mitschülern einige „Leckerbissen“ präsentierten. Schon da konnte man erleben, was am Freitag, 7. Juli, und Samstag, 8. Juli, auf die Zuschauer wartet. Das Zelt bebte und der Jubel für jeden Einzelnen war weit über das Schulgelände zu hören. Richtig aufregend wird es aber sicherlich erst am Freitag und Samstag, wenn die Kinder realisieren, dass sie vor einem wirklich großen Publikum auftreten. Doch vor den großen Auftritten heißt es erstmal üben, üben, üben.
Ziele
Ziel des Projekts ist, das Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler zu stärken, aber auch den Gemeinschaftssinn zu fördern. „Die Kinder werden alle ein bisschen größer, sie blühen auf und trauen sich Dinge zu, an die sie vorher gar nicht gedacht haben. Für die Eltern ist das auch schön anzusehen“, resümiert die Schulleiterin. Viele Stunden Training haben die Jungen und Mädchen dann investiert und man kann sich schon jetzt sicher sein, dass sich das Ergebnis sehen lassen kann.
Circus ZappZarap
Der Circus ZappZarap wurde im Jahr 2005 als zirkuspädagogischer Projektanbieter gegründet. Seitdem tourt ZappZarap mit seinen Zelten und einem bunten Team pädagogischer Mitarbeiter durch ganz Europa. Die Mitarbeiter werden ihrem pädagogischen Anspruch mit Hilfe der Zirkuspädagogik gerecht, sie leben und lieben den Zirkus!
„Kannst du nicht war gestern.“ Dieses Motto begleitet den Zirkus bis heute, es gilt für alle Mitarbeiter und Projektpartner gleichermaßen. Unterstützt werden die reisenden Zirkuspädagogen von einem erfahrenen Büroteam in Leverkusen, der pädagogischen Leitung und einem Logistikteam.
Bunt ist auch die Palette des pädagogischen Zirkusangebotes und bietet für Grundschulen eine sinnvolle Bereicherung des Schulalltags. Die Zirkuspädagogik vermittelt durch spielerisches Lernen mit viel Spaß Kompetenzen, die das tägliche Schulleben erfordert.
Beim Erlernen der vielfältigen Zirkusgenres und der Gestaltung der Show benötigen die kleinen Artisten Ausdauer, Konzentration, Selbstvertrauen und Teamfähigkeit. Die intensive Zusammenarbeit von Lehrern und Schülern birgt auf beiden Seiten die Chance, festgefahrenes Rollenverhalten zu ändern und führt zu einem entspannten Miteinander.
Die Manege ist der Raum, in dem die jungen Schüler im Vordergrund stehen, Grenzen erkennen und überwinden, ernst genommen werden und den verdienten Applaus bekommen, wenn sie über sich hinausgewachsen sind.