Was kommt nach der Schule? JUBiZU informiert Kelkheimer Schüler

Buntes Gewimmel im großen Saal der Stadthalle. Aber auch vor den Türen der Halle und im Rathaus gab es für die Schülerinnen und Schüler einiges zu entdecken. Fotos: J. Ulbricht

Kelkheim
(ju) – So voll und gut besucht hatte man die Stadthalle schon lange nicht mehr gesehen. Dicht an dicht drängten sich vergangenen Freitag Schülerinnen und Schüler der weiterführenden Kelkheimer Schulen durch den großen Saal. Die JUBiZU, Kelkheims Ausbildungsmesse, hatte endlich wieder ihre Pforten geöffnet. Zahlreiche Unternehmen aus Kelkheim, aus dem Main-Taunus-Kreis und Frankfurt warben um die Fachkräfte von morgen. Der Fokus der Ausbildungsmesse liegt auf dem Haupt- und Realschulzweig, aber auch die Schülerinnen und Schüler des Gymnasialzweiges besuchten in diesem Jahr die Messe. Und die Schüler bekamen einiges geboten: von der Ausbildung zur Erzieherin, über die Modedesignschule, die Ausbildung im kaufmännischen Bereich bis hin zum Mechatroniker oder Bundespolizisten – es gab vieles zu entdecken. Die ausstellenden Unternehmen hatten sich gut auf die junge Generation vorbereitet. Viele hatten ihre Auszubildenden dabei, es wurde mit VR-Brillen gearbeitet, es gab Dinge zum Anfassen und Ausprobieren wie zum Beispiel am Stand des Roten Kreuzes, wo eine Babypuppe gewickelt und umsorgt werden konnte. Hier warb man um ein freiwilliges soziales Jahr und zur Freude der Mitarbeiterinnen war der Stand gut besucht.

Die Schüler hatten von ihren Lehrern Arbeitszettel mit auf den Weg bekommen, die diese im Laufe des Tages abarbeiten mussten. Sofie und Anna merkten schnell, was das bedeutete. „Man muss sich wirklich überwinden, die fremden Menschen anzusprechen, aber das hilft natürlich auch, Hemmungen abzubauen“, haben die beiden erkannt. Fragen, die auf ihren Zetteln standen, mussten sie sich beantworten lassen, da wäre es natürlich hinderlich, seine eigenen Ängste nicht abstellen zu können. „So lernen wir, wie es sein wird, Bewerbungsgespräche zu führen oder später vielleicht auch Kundengespräche, je nachdem was man werden will“, ist Sofie überzeugt. Was die beiden später nach ihrem Schulabschluss mal machen wollen, wissen sie noch nicht, „aber so eine Messe ist schon ein guter Wegweiser.“

Einen Schritt weiter ist schon Laurin. Der 19-Jährige befindet sich im zweiten Lehrjahr beim Kelkheimer Bauhof und macht eine Ausbildung zum Garten- und Landschaftsbauer. Er ist begeistert dabei und erklärt Interessierten anhand der ausgestellten Paletten, wie Pflastersteine verlegt werden und was in der Ausbildung alles gefordert wird. Er hat seinen Traumberuf gefunden und macht sich keine Sorgen um seine Zukunft. „Selbst wenn ich nicht übernommen werde, habe ich gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Der Beruf ist sehr gefragt“, ist er sich sicher.

Im Außenbereich rund um die Stadthalle informierten HessenMobil und die Feuerwehr über ihre Ausbildungsberufe.

Wer noch gar keinen Plan hat, konnte sich bei der Berufsberatung informieren. Denn dass man mit 15 oder 16 Jahren noch nicht genau weiß, wo die Reise hingehen soll, ist nach Aussage der Mitarbeiterinnen ganz natürlich. Die Berufsberatung zielt darauf ab, Jugendliche entsprechend ihren Fähigkeiten, Interessen und ihrem Charakterbild oder ihren Persönlichkeitseigenschaften zu beraten und bei der Berufswahl zu unterstützen. Außerdem gibt es Förderungen für Schüler mit Einschränkungen, über die informiert wurde.

Neben all dem Fachlichen und Informativen gab es auch noch etwas Feierliches. Die Schulen erhielten aus den Händen von Axel Vandeputte, Geschäftsführer der Howmet Aerospace mit Sitz in Kelkheim, einen großzügigen Scheck, mit dem die Messe, aber auch Projekte an den Schulen unterstützt werden. Die vor Jahren von ihm gegründete Howmet-Stiftung unterstützte das Netzwerk der formalen und nonformalen Bildung in Kelkheim schon seit vielen Jahren. Und in seiner Rede hatte Vandeputte auch gleich noch eine gute Idee für zukünftige Projekte an den Schulen, die hauptsächlich auf den MINT-Schwerpunkt ausgerichtet sind. „In der heutigen Zeit, mit Krisen und Energienot, sollten wir vielleicht Energiesparprojekte anstoßen, die sofort umsetzbar sind. Denn viel Zeit haben wir nicht“, so seine mahnenden Worte. Von den Schulleitern wurde dieser Vorschlag wohlwollend aufgenommen und wer weiß, vielleicht überraschen die Kelkheimer Schulen demnächst mit bahnbrechenden Innovationen im Bereich der Energieeinsparungen.

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