Leserbrief

Die Ruppertshainer Bürger sind momentan etwas bedrückt, dass sie Schuld an einer möglichen Existenzbedrohung des Fischbacher Einzelhandels sein sollen.

Es überrascht sie, dass man schon nach einer dreiwöchigen Sperrung der Landstraße von möglichen Insolvenzen spricht. Gerade mal von einem Fischbacher Geschäft kam die Aussage, dass die enorm gestiegenen Energiekosten, Spritkosten und Einkaufspreise die gravierenden Umsatzeinbußen sind.

Dies betrifft allerdings nicht nur die Fachgeschäfte, sondern jeden Haushalt, auch die mit Mindereinkommen müssen damit irgendwie zurechtkommen. Das heißt, jede Oma überlegt mittlerweile zweimal: Was kann ich tun, um meine Heiz- und Stromkosten zu bezahlen und außerdem noch leben.

Die Straßensperrung für ein halbes Jahr nach Fischbach ist eigentlich nur eine zusätzliche Belastung.

Jetzt wurde über die Internetseite der Hessenschau veröffentlicht, dass es in Ruppertshain selbst keine Einkaufsmöglichkeiten gibt! Wahrscheinlich hat sich der Verfasser keine eigenen Informationen geholt, sonst wüsste er, dass es in Ruppertshain schon lange ein Obst- und Gemüsegeschäft mit zusätzlichen Angeboten gibt. Außerdem einen Blumenladen, Sanitärbetriebe, Garten-/Landschaftsbau, Metallbau, Kosmetikstudio, um nur einige zu nennen, von unserer Gastronomie ganz abgesehen. Wir haben ein Restaurant in der Dorfmitte mit herrlicher Weitsicht von der Terrasse sowie den schönen Zauberberg, wo vor kurzem erst ein neues Café eröffnet hat. Man könnte dies jetzt auch eventuell als fehlendes Interesse unserer benachbarten Stadtteile bewerten, aber keines unserer Geschäfte hat sich seit der Sperrung der Landesstraße irgendwie über fehlende Einkäufe negativ geäußert. Und auch hier nimmt die momentane Krise keine Rücksicht!

Wer in Fischbach wirklich leidet, ist unserer Meinung nach die Tankstelle. Hier fährt jeder von uns auf einer Hinfahrt, Rückfahrt oder zur Fahrzeugpflege gerne hin. Damit möchten wir natürlich nicht die Einbußen der anderen Geschäfte übersehen, sondern wir müssen gemeinsam irgendwie ein halbes Jahr überbrücken. Danach haben wir und nicht nur die Ortsansässigen wieder die Möglichkeit, über Umleitungen durch unsere Ortschaft, nach Fischbach usw. zu gelangen. Wir verstehen nur nicht die Aussage des Restaurants in Fischbach, dass man bereits nach drei Wochen von bevorstehender Insolvenz sprechen kann. Durch jahrzehntelange gute Führung und Ausbau des Restaurants mit Saalbetrieb und Lieferservices müsste es doch bestimmt auch Rücklagen für schlechte Zeiten geben? Ansonsten dürfte es dort niemals einen dreiwöchigen Betriebsurlaub geben, da es danach Unterstützung beantragen müsste. Interessant wäre auch, wie es das benachbarte Restaurant in Richtung Eppstein macht. Hier ist der Parkplatz immer recht gut besucht.

Beim letzten Treffen in Ruppertshain mit dem Bürgermeister hatten sich ein paar Ruppertshainer angeboten, ehrenamtlich mit einem Kleinbus eine Einkaufsmöglichkeit für ältere Ruppertshainer nach Fischbach, Kelkheim und zurück zu schaffen. Hiermit zeigt Ruppertshain bereits seine Hilfe und Bereitschaft für eine Überbrückung der angespannten Situation. Die Vorbereitungen laufen schon.

Die bedrückten Ruppertshainer,

Ruppertshain



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