Leserbrief Museum

Geld spielt keine Rolle. So verstehe ich den Leserbrief von Herrn Gall in der Kelkheimer Zeitung vom 3.3.2023. Kein Wort über die horrenden Kosten und den maroden Keller. Auch fallen wieder die Worte „gezögert, verzögert“. In Wirklichkeit konnte gar nicht sofort mit der Renovierung angefangen werden, weil der Umbauplan, dem der Bürgerentscheid zugestimmt hat, einem Rohbau entsprach ohne Heizung, ohne Lüftung, ohne aktuellen Brandschutz, ohne Dachrenovierung, ohne energetische Dämmung, ohne Inneneinrichtung. Siehe das youtube-Video, wo unser Bürgermeister genau dies erklärt. Dieses Video ist immer noch vorhanden, man muss nur bei youtube die beiden Worte „Museum Kelkheim“ eingeben, und schon kommt man zu dem Video unseres Bürgermeisters. Unser Bürgermeister musste also erst einen Planer und Architekten finden, der einen vernünftigen Plan erstellt, ohne die Kosten zu sehr in die Höhe zu treiben. Heraus kamen 2,6 Millionen Euro statt der geplanten 1,2 Millionen. Vor Baubeginn. Da die Baubranche boomte und überlastet war, dauerte der Baubeginn etwas und die Kosten steigen immer weiter. So sind wir aktuell bei über 3 Millionen für ein halbes Museum.

Mittlerweile wissen wir, dass der Keller marode ist. Wenn man eine neue wichtige Erkenntnis gewinnt und dann trotzdem stur so weitermacht, dann ist das sicher alles andere als intelligent. Ich plädiere für Flexibilität statt Sturheit.

Es spricht alles gegen dieses marode Gebäude in der Feldbergstraße :

Fassungslos macht mich, dass der Museumsverein (J. Moog) immer noch behauptet, der Grund für die erheblichen Kosten für die Sanierung läge in der „unglaublichen Verzögerung der Umsetzung“ der Sanierung, siehe Kelkheimer Zeitung vom 10.2.2023, Seite 3. Wer hat denn die Kelkheimer Bürger hinter das Licht geführt mit der falschen Behauptung über die angeblich gedeckten Kosten? Ich frage mich, ob die Bürgerinitiative damals auch dann noch eine Mehrheit bekommen hätte, wenn wahrheitsgemäß gesagt worden wäre, dass die Finanzierung keinesfalls gesichert ist, weil sie nur für einen Rohbau gilt. Leider haben, soviel ich weiß, fast alle Parteien dies damals nicht erkannt und nicht lautstark protestiert, und so wurden die Kelkheimer Bürger beim Bürgerentscheid falsch informiert und über den Tisch gezogen.

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass das Museum umziehen muss in geeignete Räume. Aber nur zu einem akzeptablen Preis. Ich weiß nicht, ob der damalige Bürgerentscheid für einen Rohbau in Anbetracht dieser Umstände juristisch bindend ist. Ich plädiere für einen neuen Bürgerentscheid ohne Trickserei. Oder für die Suche nach einem akzeptablen Gebäude in der Stadtmitte, nicht am Stadtrand. Vielleicht ist es das Gebäude in der Frankfurter Straße 21. Dies sollte ohne ideologische Schranken geprüft werden.

Günther Markward, Kelkheim



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