Leserbrief Sorge um den Wald

Nachdem ich heute Ihren wie immer engagierten Beitrag zu den Straßen in Fischbach gelesen habe, möchte ich mein Entsetzen über den Zustand des Waldes westlich von Fischbach bis zum Steinbruch zum Ausdruck bringen.

Wir wollten heute die Runde Richtung Eppstein gehen, so dass wir auf dem Rückweg am Steinbruch vorbei in den kleinen Taunuswanderweg einbiegen wollten.

Schon auf Höhe des Steinbruchs lagen riesige alte Buchen am Wegesrand, dahinter stand ein Fahrzeug mit Ketten an den gewaltigen Rädern und dahinter zeigte sich eine tiefe Schneise, die das Fahrzeug hinterlassen hatte, als es die Stämme nach oben neben den Weg gezogen hatte.

Auf dem Wanderweg lagen haufenweise Stämme, Baumkronen und Äste, sodass der Weg unpassierbar war.

Mindestens ein Dutzend der riesigen alten Buchen, die die Wegmarkierungen des Taunusclubs getragen haben, liegen noch kreuz und quer im Wald.

Ich frage mich, wer im nächsten Sommer hier Schatten spenden soll und den Boden vor Austrocknung schützen? Ist das Privatwald oder ist die Gemeinde Kelkheim hier am Werk?

Ich bedaure jedenfalls sehr, dass gerade die gesunden alten Buchen gefällt werden, nachdem wir in diesem Bereich so viel Baumbestand durch Trockenheit und Schneebruch verloren haben.

Petra Fischer, Kelkheim

Anmerkung der Redaktion:Wir haben Hessenforst um eine Stellungnahme zu diesem Brief gebeten und erhielten vom zuständigen Revierförster Hendrik Bickel folgende Antwort:

Im Staatswald finden seit zwei Wochen Holzerntearbeiten im Bereich des Fischbacher Steinbruchs statt. Ziel der Maßnahme ist es, Licht und Platz für die auf der Fläche bestehenden Buchennaturverjüngung und die alten Eichen zu schaffen. Hierfür wurden einzelne starke Buchen entnommen, um punktuell Licht für die heranwachsende, nächste Waldgeneration zu schaffen.

Das dabei anfallende Buchenholz soll nach der Ernte der lokalen Sägeindustrie zugeführt werden. Der Transport aus dem Bestand an den Waldweg wird mit einer modernen Forstmaschine bewältigt. Um den Waldboden bestmöglich zu schützen, befährt die Rücke-maschine nur vorher festgelegte Gassen, sodass die Befahrung auf einen Bruchteil des Bestandes konzentriert wird.

Derzeit sind die Holzernte- und Rückearbeiten noch im vollen Gange. Nach Abschluss der Arbeiten wird der quer durch den Bestand verlaufende Wanderweg wieder von Ast- und Kronenmaterial befreit.



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