Lions Club Kelkheim: Engagement für die Gesellschaft und ein starkes Zeichen für Demokratie

Bürgermeister Albrecht Kündiger (li.) und Hessens Justizminister Christian Heinz (re.), schätzen die Arbeit des Lions Clubs, der derzeit von Otmar Wagner als Präsident geleitet wird.Foto: Judith Ulbricht

Kelkheim (ju) – Die Mitglieder des Lions Clubs Kelkheim sind seit Jahrzehnten eine feste Größe im sozialen Engagement – sowohl in ihrer Stadt als auch weit darüber hinaus. Seit 1989 setzen sich die „Löwen“ mit Leidenschaft für Menschen ein, die Unterstützung brauchen, insbesondere für Kinder und Jugendliche. Ihr Ziel: Nicht nur kurzfristige Hilfe leisten, sondern aktiv und nachhaltig etwas bewegen. Beim Neujahrsempfang des Clubs im Rathaus machte Präsident Otmar Wagner deutlich, wie wichtig Zusammenhalt ist: „Wenn jeder mitmacht, kann etwas bewegt werden.“ Seine Worte sind ein Dank an alle Mitglieder und an die Stadt Kelkheim, die den Club und seine Projekte tatkräftig unterstützt.

Neues Veranstaltungsformat für mehr Austausch

Der Neujahrsempfang fand diesmal in der Cafeteria des Rathauses statt – eine bewusste Abkehr von den eher steifen Restaurantveranstaltungen der vergangenen Jahre. Statt förmlichem Sitzarrangement gibt es Stehtische, die eine lockere Atmosphäre fördern. Das Club-Motto „We serve“ prangt auf einem Aufsteller, der den Raum schmückt – eine Erinnerung daran, dass die Lions Clubs weltweit für soziales Engagement und gesellschaftlichen Zusammenhalt stehen. In mehr als 200 Ländern setzen sich Menschen in solchen Serviceclubs für eine bessere Welt ein, und auch in Kelkheim ist das 32-köpfige Team mit Herzblut dabei.

Heinz betonte die Bedeutung von Demokratie und Justiz

Ein Höhepunkt des Nachmittags war die Rede von Hessens Justizminister Christian Heinz. Trotz eines straffen Terminplans nahm er sich Zeit für die Lions und würdigte ihr Engagement und ihr Einstehen für die Demokratie. „Ihr Wertekodex geht mit unserer Verfassung d‘accord und das ist gut so“, lobte der Justizminister. Besonders hob er hervor, dass der Club gelebte Solidarität und Gemeinschaftssinn in der Praxis zeige – Werte, die in unserer Gesellschaft unverzichtbar sind. Gleichzeitig betont Heinz die Rolle einer unabhängigen Justiz als Grundpfeiler der Demokratie: „Eine freie Justiz ist das Rückgrat unserer Demokratie und Garant für unsere Freiheit.“ Er stellte auch klar, dass die Justiz, gerade in Hessen, wieder strenger bei Verurteilungen geworden sei und betonte, dass die Zahl der Häftlinge in den letzten 30 Jahren um ein Drittel zurückgegangen sei. Durch neue Regeln schaffe man es inzwischen aber, das Bewusstsein in der Bevölkerung zu schärfen. „Dunkelfelder werden intensiver beleuchtet, zum Bespiel im Bereich der häuslichen Gewalt, dadurch kommt es zu mehr Verurteilungen. Die Mitmenschen schauen inzwischen bewusster hin“, lobte Heinz. Zum Abschluss appellierte er nicht nur an die Anwesenden: „Schauen Sie zuversichtlich ins neue Jahr. Sie tragen dazu bei, dass Kelkheim eine so lebenswerte Stadt ist.“

Mit einer Stimme sprechen

Seine Worte fanden auch bei Kelkheims Bürgermeister Albrecht Kündiger Anklang, der den Lions Club als Ort der Gemeinschaft lobt. Mit Blick auf die bevorstehenden Bundestagswahlen warnt er vor Protestwahlen und fordert eine Politik, die entschlossen handelt und das Vertrauen der Bürger zurückgewinnt. „Ihre Vereinigung wird hier in Kelkheim so positiv gesehen, Sie sind Multiplikatoren und sind sich Ihrer Verantwortung bewusst. Machen Sie bitte so weiter“, würdigte das Stadtoberhaupt die Arbeit der Clubmitglieder.

Er zeigte sich erschüttert über den derzeitigen Zustand der Welt. Ein Krieg, der in Europa tobt, Menschen, die einfachen Parolen erliegen, soziale Medien, die Unwahrheiten verbreiten – dies alles trage dazu bei, dass Grundgerüst unserer Demokratie zu destabilisieren. Gerade in Hinblick auf die im Februar stattfindende Bundestagswahl wünschte er sich einen besseren Zusammenhalt der demokratischen Parteien. „Wir müssen mit einer Stimme sprechen, sonst kommen wir gegen die Antidemokraten nicht an. Eine stabile Mehrheit muss ran, um das demokratische Grundgerüst zu erhalten.“

Soziale Projekte und ein Blick in die Zukunft

Doch der Neujahrsempfang war nicht nur eine Bühne für politische Statements – er war auch ein Ort des Austauschs. Bei kleinen Häppchen und anregenden Gesprächen vernetzen sich die Gäste und diskutieren zukünftige Projekte. Dazu gehören die Unterstützung der Ganztagsbetreuung an der Max-von-Gagern-Schule und das Afrika-Projekt des Clubs: ein Krankenhaus mit Fortbildungszentrum in Tansania, das derzeit von Mitgliedern besucht wird. Auch der beliebte Adventskalender, den die Lions seit 2012 gemeinsam mit dem Rotary Club herausgeben, wird 2025 erneut erscheinen.

Mit Tatendrang, Gemeinschaftssinn und einem klaren Ziel vor Augen startet der Lions Club Kelkheim also ins neue Jahr. Ihr Engagement zeigt: Veränderung beginnt vor Ort – und kann von dort aus die Welt ein Stück besser machen.



X