Der Main-Taunus Kreis zeigt sich solidarisch mit der Ukraine

Bis zu 800 Menschen aus dem gesamten Main-Taunus-Kreis hatten sich vergangenen Sonntag auf dem Chinonplatz in Hofheim versammelt um dem ukrainischen Volk seine Solidarität zu bekunden und den völkerrechtswidrigen Krieg von Vladimir Putin zu verurteilen. Überall waren die Farben der Ukraine zu sehen, am Rathaus wehten Europaflaggen. Foto: Judith Ulbricht

In den Farben gelb und blau, den Farben der Ukraine, erstrahlte am vergangenen Sonntag das Display an der Stadthalle am Chinonplatz in Hofheim. Rund 800 Menschen hatten sich hier versammelt, um den Bürgern der Ukraine ihre Solidarität zu bekunden.

Es sollte ein Zeichen der Betroffenheit und des Protests sein. „Wir können diesen Einmarsch nicht einfach hinnehmen“, so der Initiator der Mahnwache, Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler. Und so wurde der Chinonplatz Teil einer eindrucksvollen Unterstützung, die derzeit um die ganze Welt geht. Kinder hatten Plakate gemalt auf denen sie darum baten, in Frieden aufwachsen zu dürfen oder die Menschen in der Ukraine daran erinnerten, dass sie nicht allein sind. Überhaupt waren viele Familien aus dem gesamten MTK zu dieser Mahnwache erschienen. „Man kann doch jetzt nicht einfach so weitermachen wie bisher“, fasst ein Familienvater in Worte, was wohl viele Mitbürger auf dem Platz dachten. „Solchen Menschen wie Putin muss klar gezeigt werden, bis hierher und nicht weiter.“

Deswegen bejubelten die Teilnehmer auch jede Kritik am russischen Präsidenten Putin, die die zahlreichen Redner aus der lokalen Politik ins Mikrofon riefen. Dazwischen immer wieder „Slawa Ukrajini – Herojam Slawa“ („Ruhm der Ukraine, Ruhm den Helden“)-Rufe. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass ich einmal vor einer solchen Menschenmenge für Frieden in Europa sprechen würde“, begann Stadtverordnetenvorsteher Andreas Hegeler seine Ansprache. Doch die Geschichte habe sich leider wiederholt, stellte er fest. Der Westen habe sich von Putin blenden lassen, habe seinen Lügen Glauben geschenkt. Hofheims erster Bürger appellierte wie viele andere an diesem Tag an den russischen Machthaber: „Beenden Sie diesen Krieg!“

„Mit seinem Angriff auf die Ukraine hat Russlands Präsident Putin nach vielen Jahren des Friedens wieder Krieg und Zerstörung nach Europa gebracht. Wir verurteilen den russischen Angriff auf eine europäische Demokratie auf das Schärfste“, fügte auch Hofheims Bürgermeister Christian Vogt an. „Wir wollen für den Frieden einstehen und uns solidarisch mit dem ukrainischen Volk zeigen. Wir fordern Putin auf, den Krieg in der Ukraine unverzüglich zu beenden und seine Truppen abzuziehen.“

Etwas deftiger kam es von Seiten der jungen Politiker jedweder Partei. Hängengeblieben sein düfte das herzhaft herausgerufene „Verpiss dich, Putin“ einer jungen unkonventionellen Politikerin.

Auch Fabian Beine, Mitglied der Jungen Un-ion und Kelkheimer Stadtverordneter zeigte in einer mitreißenden Rede seine Solidarität zur Ukraine und forderte ein noch konsequenteres Eingreifen der Bunderegierung in dieser Angelegenheit.

Für die Menschen im Main-Taunus Kreis sind die schrecklichen Bilder aus der Ukraine, die Bombeneinschläge und flüchtende Menschen zeigen und in den vergangenen Tagen über sämtliche Sender liefen, verstörend. Und sie bewegen eben diese Menschen, jetzt auf die Straße zu gehen und Einigkeit zu zeigen – Einigkeit mit der Ukraine, Einigkeit mit Europa, Einigkeit mit allen friedliebenden Ländern auf dieser Welt.

Kundgebung in Kelkheim

Für Sonntag, 6. März, 18.30 Uhr, ist auf dem Rathausvorplatz in Kelkheim eine Kundgebung geplant. Wenn alles so klappt, wie es sich Bürgermeister Albrecht Kündiger vorstellt, könnte an diesem Abend auch das Kelkheimer Rathaus in den Farben der Ukraine erstrahlen. Motsi Mabuse wird ebenso vor Ort sein wie lokale Politiker, Stadtverordnete und Magistratsmitglieder. Ob ihr Ehemann Evgenij dann schon von seiner Fahrt mit den Hilfsgütern an die Grenze zurück ist, und ebenfalls an der Kundgebung teilnehmen kann, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Kündiger: „Wir wünschen uns, dass die Kelkheimerinnen und Kelkheimer neben den vielen Hilfeleistungen und Hilfsangeboten, die uns jeden Tag im Rathaus erreichen, auch diesen Weg wählen, um ihr Solidarität mit dem ukrainischen Volk zu zeigen.“



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