Mehr als eine Stadtbibliothek – ein weiterer Roboter-Klassensatz bereichert ab sofort das Sortiment

Der Ozobot kann auch rechnen.

Kelkheim (ju) – Erst blinkt er, dann dreht er sich im Kreis, dann saust er weiter geradeaus, immer so, wie ihm der Farbcode den Weg weißt. Nein, wir sind nicht auf dem Rummel oder in einem Testlabor – die Kelkeimer Stadtbibliothek ist der Ort, an dem Groß und Klein mit dem Thema Robotic in Kontakt kommen. Ganz neu dabei: der Ozobot Bit+.

Der Ozobot Bit ist ein kleiner programmierbarer Roboter, der für Bildungszwecke konzipiert wurde. Er kann auf Linien folgen, Farbcodes erkennen und grundlegende Befehle ausführen. Mit visuellen Programmiersprachen wie OzoBlockly können Kinder und Einsteiger leicht Codes erstellen, um den Ozobot zu steuern. Mann kann aus Geschwindikeits-, Richtungs-, Cool-Moves-Codes und vielem mehr auswählen. Dies fördert spielerisch das Verständnis für Programmierung und Robotik.

Rotarier unterstützen

Das es jetzt ein Klassenset von dem Miniroboter zum Ausleihen gibt, hat die Bibliothek und mit ihr Bibliotheksleiter Holger Winter, den Rotariern zu verdanken. Der derzeitige Clubpräsident Dr. Johannes Schmittat hat als Schwerpunkt seiner Amtszeit das Thema „Wissenschaft und Technik“ gewählt und war gleich ganz Ohr, als Winter an ihn herantrat. „Mir war sofort klar, dass wir das unterstützen“, gibt er zu. Der Ozobot richtet sich in erster Linie an Grundschüler. Mit ihm gelingt ihnen ein einfacher Einstieg ins Programmieren, auch mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. „Weiterhin erschließen sich den Kindern damit die Grundlagen für zahlreiche MINT-Themen“, ist sich Winter sicher. Der kleine Roboter lässt sich analog mit beigefügten Stiften auf Papier programmieren oder digital am Bildschirm von PC oder Tablet mit Hilfe von OzoBlockly – einem Farbeditor des Scratch-Typs. „Das spielerische Lernen fördert die Kreativität der Schüler, das logische Denken und das kollaborative Arbeiten. Man kann damit knifflige Aufgaben lösen lassen, bei denen schnelle Erfolgserlebnisse noch weiter motivieren“, weiß der Bibliotheksleiter.

Die beiden Bibliotheks-Praktikanten Philina (13) und Tobi (16) fanden schnell Gefallen an den Winzlingen. „Ich hatte mich vorher noch nicht wirklich mit dem Thema Robotic beschäftig, aber es macht wirklich Spaß und ist kinderleicht“, so die Schülerin. Tobi hatte schon ein wenig mehr Einblick in die Materie, beschäftigte sich schon mit Scratch. Beide finden es Klasse, dass die Bücherei diese Möglichkeiten für Schulen bereithält.

Kooperationsprojekt

Der Ozobot ist Teil des Kooperationsprojektes zwischen der Stadtbibliothek und der Kelkheimer Jugendförderung. Ein möglichst breiter Einsatz von Sofatutor (ein eLearning-Anbebot der Bibliothek) und dem Sphero-Bolt-Klassensatz (die Kelkheimer Zeitung berichtete) für weiterführende Kelkheimer Schulen haben dabei den Anfang gemacht. Mit dem Ozobot-Klassenset sollen nun auch die Kelkheimer Grundschulen im Bereich des Codings und der MINT-Förderung gezielt unterstützt werden.

Kelkheimer Grundschulen können den Klassensatz in der Bibliothek ausleihen. Voraussetzung dafür ist ein gültiger Institutionsleseausweis. Die Leihfrist beträgt sechs Wochen. Genug Zeit also, um tief in die Materie einzusteigen. Und die lehrkräfte werden auch nicht allein gelassen. Mit Hilfe eines Handbuches können sie sich schnell und einfach das nötige Wissen aneignen. Über die Ausleihe hinaus, gibt es auch den „Ozobot-Treff“. Für diese regelmäßig stattfindende Veranstaltung können sich Kinder in der Bibliothek anmelden, um mit dem Klassenset kreative Ozobot-Strecken zu erstellen. Das erste Treffen findet am Mittwoch, 7. Februar, um 15 Uhr in der Bücherei statt.

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