Neujahrsempfang des DRK: Mieten, Betreutes Wohnen, leben im Alter

Vierzig Wohnungen fallen aus Sozialbindung

Bürgermeister Albrecht Kündiger war sichtlich bewegt, als er beim Neujahrsempfang des Deutschen Roten Kreuzes vom tragischen tödlichen Unfall auf der B 519 berichtete, dem ein junger Kelkheimer zum Opfer fiel.

Der Bürgermeister hatte manche andere Information zur Hand, Positives und auch Negatives. Die Stadt bezeichnete er „in gutem Zustand, die Steuereinnahmen seien günstig wie nie, dazu eine Organisation wie das DRK mit seinem großartigen Angebot. Und Kelkheim sei auch eine Stadt mit vielen wohlhabenden Bürgern. Eine Stadt, in der jetzt auch die Grundstückspreise und damit wohl auch die Mietpreise explodieren. „Es leben hier nicht nur Menschen, die tausend Euro für den Quadratmeter bezahlen können, hier leben auch Krankenschwestern und Geringverdienende“.

Deshalb der Blick auf jedes freie Grundstück, doch die Möglichkeiten seien begrenzt, bezahlbarer Wohnraum die große Aufgabe. Doch genau zu diesem Zeitpunkt die bitte Pille, dass in Münster in den Padenwiesen vierzig Wohnungen des GSW, des Siedlungswerkes Hessen, die vor vierzig Jahren mit öffentlichen Mitteln gebaut und deshalb gefördert wurden, ab 2020 nicht mehr unter diese Förderung fallen, die Sozialbindung nicht mehr aufrecht erhalten wird. Die Reaktion der GSW: Die Wohnungen werden renoviert, die Bewohner müssen dann mit höheren Mieten rechnen. Von zwanzig Prozent und höheren Summen war die Rede. Er habe sich als Bürgermeister bemüht, das zu verhindern, sagte Kündiger, sei aber mit seinen Angeboten gescheitert, weil das wohl nicht zu Geschäftspolieik der GSW passe.

Um so mehr seit die dynamische Arbeit des DRK wertvoll und wieder positiver werden: „Es macht Freude, in Kelkheim zu wohnen. Bleiben Sie weiter engagiert und unbequem.“

Mit der Frage der Mieten ging der Bürgermeister auch auf die Neujahrsanprache des DRK-Vorsitzenden Martin Menke ein. Ein Thema: Die Tagespflege und insbesondere die Leitungen der Sozialstation, die maßvoll ausgebaut wurden.

Wird ein Haus oder die große Wohnung aus Altersgründen aufgegeben, bleibt der Wunsch vor Ort zu bleiben. Am liebsten im Quartier, im Stadtteil oder zumindest in Kelkheim. Interessant können Mehrgenerationen-Häuser sein, beispielsweise der Blick auf das Feuerwehrhaus in Münster. Er erwähnte noch eine Reihe anderer Vorschläge, die Frage des Betreuten Wohnens, Barrierefrei-heit, hier eingeplant Gemeinschaftsräume, der Notruf und eine Hilfskraft, die zu einer vorgegebenen Zeit im Hause ansprechbar ist. Er finde das Thema spannend und finde, dass sich das DRK hier engagieren könne. Wohnen im Stadtteil vielleicht als Betreutes Wohnen für ältere Menschen oder das Mehrgenerationen-Wohnen könnten weitere Bausteine in der Angebotspalette sein.

Der Empfang bot aber auch Benjamin Grund, Bereitschaftsleitung DRK Kelkheim, Gelegenheit, den Besuchern Informationen über die Aufgaben und Arbeit des DRK zu vermitteln. So erfuhren sie, wie der Fuhrpark aussieht, für welchen Zweck die Fahrzeuge eingesetzt werden, über die Ausbildungszeiten – viele, viele Stunden – für Rettungssanitäter, dass in Kelkheim 32 qualifizierte Helfer zur Verfügung stehen, dass die Ausbildung eines Helfer um die 2.500 Euro kostet und dass im Kelkheimer DRK im vergangenen Jahr 3.757 ehrenamtliche Arbeitsstunden geleistet wurden.

Gast war auch Landrat Michael Cyriax, der an diesem Morgen von einem Empfang zum nächsten eilte. Seine Meinung: Das DRK im Dienste der Gemeinschaft, ein unverzichtbarer Bestadtteil des Lebens.

Zu Zugaben „zwangen“ die Gäste die „Scheunenjungz“, die mit Bill Haley und anderen viel Rock in diesen Empfang brachten. Keiner, der nicht im Takt mit den Fußspitzen mitwippte oder die Finger still hielt.

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