Pabst Post & Paper – Kelkheim hat wieder eine funktionierende Postfiliale

Zur Eröffnung der Partnerfiliale Blumen von der Post: Daria Klein und Gabriele Schulz (Deutsche Post AG), Andre Begemann (Geschäftsführer Pabst Post & Paper) sowie Lina Neif und Carolin Klimpel (Mitarbeiterinnen der Partnerfiliale) und Bürgermeister Albrecht Kündiger (v.li.n.re.) Foto: Thomas Uber

Kelkheim
(tub) – Buchhandlungen waren schon immer prägende Orientierungspunkte für das Stadtbild – vermutlich auch, weil es dort „Orientierung“ zu kaufen gibt. Und sie bleiben es im Internetzeitalter, obwohl sich der Handel mit Büchern in erheblichem Umfang auf Onlineplattformen verlagert hat.

Jüngstes Beispiel: die Buchhandlung Pabst in der Frankfurter Straße 50. Buchhandlung jetzt zwar nicht mehr, dafür unverändert Fachgeschäft für Schreibwaren und Büroartikel – und seit Montag dieser Woche eine Post-Partnerfiliale. Die gleichwohl nicht einfach nur „Post“ heißt, sondern „Pabst Post & Paper“.

„Die Kelkheimer sind immer schon zum ,Pabst‘ gegangen, wenn sie in die Buchhandlung gegangen sind“, sagte denn auch Bürgermeister Albrecht Kündiger bei der Eröffnung der neuen Partnerfiliale, wie die Deutsche Post ihre neuen Standorte nennt, die sie in Einzelhandelsgeschäften gefunden hat.

Andre Begemann, der das „Pabst“-Geschäft Anfang Oktober übernommen hat, blickt auf einschlägige Erfahrungen zurück: Vor zwei Jahren eröffnete er ein Ladenlokal in der Stadtgalerie Königstein als Post-Partnerfiliale. „Das Partnerkonzept hat sich bewährt“, fasste er zusammen. Postartikel und einschlägige Dienstleistungen einschließlich der Bankgeschäfte mit der Postbank sorgten für einen ständigen Kundenstrom. Wie umgekehrt Schreibwaren immer auch Bedarf erzeugten, sich bei der Post zum Beispiel mit Briefmarken einzudecken. So registriere er in seiner Filiale in Königstein täglich gut und gerne 300 Kunden, die das Angebot auch deshalb dankbar nutzten, weil die Post beim Einzelhandel längere Öffnungszeiten bieten könne als üblicherweise in eigenständigen Postfilialen.

Auch deshalb sei die Stadt froh, dass Begemann auch in Kelkheim Raum für das Partnerkonzept geschaffen habe, hob Kündiger hervor. „Die Post hat endlich ihren neuen Standort gefunden“. Denn in den vergangenen Monaten hätten sich Beschwerden über die Postfiliale an der Breslauer Straße gehäuft. „Die Post hat große Bedeutung für‘s Stadtleben“, fuhr er fort, „für viele ist das auch ein Anreiz, mal rauszukommen“. So bleibe die Infrastruktur erhalten, und er hoffe, dass sich das Konzept bewähre, „dass alles gut geht“. Um dazu beizutragen, habe die Stadt die Parkzeit vor dem Ladengeschäft auf eine halbe Stunde verkürzt.

Denn wer Pakete verschicken wolle, ergänzte Begemann, brauche kurze Wege bis zum Schalter. Und das Paketaufkommen habe sich durch den Internet-Versandhandel und die sich damit vervielfältigenden Retouren deutlich erhöht. Und auch von den Parkplätzen hinter dem Haus sei es nicht weit bis zu den neuen Postschaltern.

Von Seiten der Deutschen Post AG freuten sich Daria Klein, Teamleiterin Filialen, und Gabriele Schulz als Regionale Politikbeauftragte, dass die Post eine neue Heimat in Kelkheim gefunden habe. „Nach dem Schließen der Postbankfiliale ist dies auch ein Zeichen an die Kunden, dass wir hier vor Ort in Kelkheim präsent sind“, sagte Gabriele Schulz. Zwar nicht mit einem Geldautomaten in der neuen Partnerfiliale. Aber nur wenige Meter weiter auf derselben Seite der Frankfurter Straße findet sich die Filiale der Deutschen Bank, zu deren Konzern die Postbank seit Jahren gehört.

So neuartig das Konzept sein mag, klassischen Einzelhandel mit Postdienstleistungen zu verbinden – es folgt den Trends, die das Internetzeitalter mit seinen umfassend revolutionären Veränderungen etabliert hat. Und Andre Begemann ist selber alles andere als ein klassischer Einzelhändler, sondern ein Investor, der Kapital in erfolgversprechende wirtschaftliche Aktivität leitet. Denn Begemann ist Tennisprofi seit 2008 und hat vor allem im Doppel internationale Erfolge erzielt: Im Jahr 2015 schaffte er es auf Rang 36 der Weltrangliste.

Für seinen Werdegang zum international erfolgreichen Tennisspieler gehört sein Studium an der Pepperdine University im kalifornischen Malibu. An seine vier Jahre Büffeln für den Masterabschluss in Business Administration und vor allem an fleißiges Tennisspiel denkt er auch deshalb gerne zurück, da er seiner großen Begabung als Tennisspieler zu verdanken hatte, in den Genuss eines Stipendiums zu kommen, wodurch ihm die hohen Studiengebühren einer Privat-Universität in den USA erspart blieben.

Er und seine sechs Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, zwei von „Pabst“ übernommen, vier aus dem „eigenen Stall“, wollen dafür sorgen, dass sich „Pabst“ und „Post“ als ein so selbstverständlicher Merkposten etablieren, wie es die Buchhandlung Pabst an der Frankfurter Straße immer war. Dazu beitragen mögen die 40,5 Wochenstunden der Partnerfiliale: Montag bis Freitag von 9 Uhr bis 13 Uhr und von 14 Uhr bis 18 Uhr sowie samstags von 9 Uhr bis 13 Uhr.



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