Von Selbstvertrauen, Teenagergesprächen, Tratschweibern, einem verknallten Affen und einem Stell-dich-ein mit Peter Maffay

Pfarrer Klaus Waldeck übernahm die Rolle des Hofnarren Till.

Kelkheim (ju) – Wer die Kappensitzungen des AKK kennt, weiß, worauf er sich einlässt. Vier Stunden Jux und Dollerei, mal mit Augenzwinkern, mal mit dem Griff an den Kopf. Dazwischen Tanz und zuckersüße Auftritte. Der Pfarrer Klaus Waldeck übernimmt da die Rolle des Till, weil dieses „dumme“ Coronavirus noch immer nicht aus der Welt geschafft ist und Pfarrer Christian Preis im wahrsten Sinne des Wortes niederstreckte. So oblag es Waldeck, an die Wirren und Irren des vergangenen Jahres zu erinnern, denn der Narr sagt immer die Wahrheit. Das Wort Selbstvertrauen zieht sich durch seine Rede, er findet starke Worte für die Ukraine, kritisiert den Vatikan (Wo Männer lange Röcke tragen, haben es Frauen schwer.), weist auf die Komplexität der Welt hin und fordert zum wählen auf, „denn wählen ist wie Zähne putzen. Wenn man‘s nicht macht, wird alles braun.“ Und nach so vielen starken Worten gibt es lang anhaltenden Applaus und den diesjährigen Fassenachtsorden um den Hals gehängt. Auch Protokoller Michael Foeller lässt das Jahr nochmal Revue passieren, bringt den Saal zum kochen als er an den Triumph der SGE in Sevilla erinnert.

Danach wird es zuckersüß auf der Bühne. Die Sunshines verzaubern ihr Publikum mit quietschbunten Kostümen und entführen es in den Candy Shop – Zahnärzte inklusive. Genervt fühlt sich danach Mariyana Schultheiß von ihrem Bühnenvater Peter Füssel, der sich so gar nicht in die Welt seiner pubertierenden Tochter einfühlen kann und doch lieber mal chillen soll, wenn es nach ihr geht. Viele Eltern im Saal fühlten sich an ihre hormongesteuerten Nachkommen zu Hause erinnert. Zwischendrin gab dann immer wieder etwas Erholung für die Lachmuskeln. Die Garden schwangen die Beine in den Himmel, Funkenmariechen Maria Schultheiß schlug Räder auf der Bühne. Die gleich darauf von drei ratschenden und tratschenden Damen im besten Champagneralter geentert wurde. Die drei ohne Arzttermin belagerten die Praxis und tauschten den neuesten Klatsch und Tratsch aus, da blieb keine Auge trocken. Doch kaum waren die Tränen getrocknet, ging die Reise auch schon weiter. Man begab sich auf die Suche nach dem besten Bier der Welt und erlebte dabei so manchen Reinfall. Und dann kam er, der Herzenbrecher, der Traum aller Frauen – also nicht Frank Lorenz, aber der nette, kleine Kerl, den er dabei hatte. Affe Charly eroberte die Herzen der stolzesten Frauen, auch wenn er in einer Kiste angereist kam und vom Puppenheld und Bauchredner Lorenz erst überzeugt werden musste, die Bühne zu betreten. Aber dann ... verguckte er sich doch ausgerechnet in die Redakteurin dieser Zeitung. Nachdem er herausgefunden hatte, dass diese verheiratet war und das schon seit 10 Jahren, versuchte er sie mit Charme und einem Lied, für sich zu gewinnen. Hartnäckig war er und ehrlich. Und damit die anderen Damen im Saal nicht traurig waren, sang er auch ihnen ein wirklich bekanntes Lied – „Bananen aus Amsterdam“. Doch es half alles nichts, für Charly war der Abend gelaufen, er verschwand wieder in seiner Kiste, aus der er der Dame seines Herzens nochmal ein Date hinter der Bühne anbot. Das Publikum dachte jetzt schon, besser kann es nicht werden, doch Frank Lorenz hatte sich noch einen Scherz ausgedacht, so ganz vom ursprünglichen Ablaufplan abweichend. AKK Präsident Wolf Schultheiß verwandelte sich unter Lorenzs Händen in eine sprechende Puppe und musste allen Anweisungen des Bauchredners Folge leisten. Ein riesen Gaudi für die Zuschauer und auch der Präsident konnte sich zeitweise vor Lachen kaum noch auf der Bühne halten. Der krönende Abschluss war dann das unangekündigte Erscheinen von Peter Maffay. So klein wie er ist, fand er Platz auf dem Schoß von Frank Lorenz und nutze die Aufmerksamkeit seines Publikums, um gemeinsam ein Potpouri seiner bekanntesten Songs zu trällern. Der Saal bebte. Und dann war Schluss!

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