ukw unterstützt Bürgerinitiative, Rückkehr zur bisherigen Planung

Am 28. April endet das Bürgerbegehren zum Erhalt der Natur am „Schlämmer“ in Münster. Bis dahin möchte die Bürgerinitiative mehr als 2.233 Unterschriften von Kelkheimer Wahlberechtigten sammeln. „Wir hoffen sehr, dass das klappt“, sagte Doris Salmon, Fraktionsvorsitzende der Unabhängigen Kelkheimer Wählerinitiative (ukw). Die ukw unterstützt die Bürgerinitiative in ihrem Ziel, den Aufstellungsbeschluss für das Baugebiet „Vor dem Schlämmer“ aufzuheben.

Die Koalition aus CDU, FDP und SPD hatte das Baugebiet um eine ökologisch wertvolle Streuobstwiese im Feuchtbiotop „Schlämmer“ erweitert. Jetzt sammelt eine Gruppe um Hans-Georg Sachs, Karin Guder und Michael Lederer Unterschriften für ein Bürgerbegehren, um die Natur am Münsterer Ortsrand zu erhalten. Hierzu erklärt die ukw:

„Die Erweiterung des Baugebietes hinein in einen Bereich, der ökologisch hochsensibel ist, ist mit der ukw nicht zu machen. Insbesondere die Klima-, Arten- und Hochwasserschutzfunktion hat an dieser Stelle für uns Priorität“, erläutert Fraktionsvorsitzende Doris Salmon die Gründe, warum die ukw eine Bebauung des „Schlämmers“ auch weiterhin ablehnt. Stattdessen möchte die ukw zur ursprünglichen Planung des Gebiets „Vor dem Schlämmer“ zurückkehren. Darin war auf kleinerer Fläche ein Mix aus 160 geförderten und nicht geförderten Wohnungen in zwei- bis dreieinhalbgeschossigen Einfamilien-, Reihen- und Mehrfamilienhäusern vorgesehen. Daher unterstützt die ukw das Bürgerbegehren. Nur wenn der Aufstellungsbeschluss für das größere Gebiet aufgehoben wird, kann der Bau von Wohnungen auf der kleineren Fläche erfolgen.

Für diese ursprüngliche Planung hatte es bereits einen Konsens gegeben. „Auch ein Kindergarten und Geschosswohnungsbau können im ursprünglichen Plangebiet untergebracht werden. Sollte die Erweiterung bestehen bleiben, wird eine Neuplanung erforderlich. Das würde den Baubeginn auch des bisherigen Gebiets um Jahre verzögern“, stellt der Fraktionsvorsitzende Maximilian Alter klar.

Für allgemeine Verwunderung sorgte die Abgrenzung der Erweiterungsfläche, die keine Abrundung, sondern ein seltsam unorganisches Anhängsel an das bisher geplante Baugebiet darstellt. „Inzwischen wurde öffentlich bekannt, dass ein Teil der von der Koalition beschlossenen Erweiterungsfläche der Ehefrau eines Koalitions-Mandatsträgers gehört“, erklärte Salmon. „Die Umwandlung der Wiese in Bauland dürfte den Wert der Fläche von derzeit etwa 5 Euro pro Quadratmeter um 15.300 Prozent auf etwa 770 Euro pro Quadratmeter steigern.“

Unterschriften für das Bürgerbegehren können noch bis zum 28. April bei Hans-Georg Sachs, Borngasse 21, 65779 Kelkheim abgegeben werden.



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