Kolpingfamilie präsentiert den Kultfilm „Der Schinderhannes“

Königstein – Zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung vor geschichtlichem Hintergrund und zugleich mit lokalem Kolorit lädt die Kolpingfamilie Königstein ein. Der nicht nur für viele Mitwirkende legendäre Film „Der Schinderhannes“ (2000, 90 Min, schwarz/weiß) gelangt am Donnerstag, dem 30.03.2017, um 19 Uhr im katholischen Gemeindezentrum in Königstein, Georg-Pingler-Straße 26, zur Aufführung. Dr. Mark Scheibe, der bei der Verwirklichung des Filmprojekts maßgeblich Verantwortung trug, wird persönlich anwesend sein.

Mit dem Drehbuch nach den Mainzer Ermittlungsakten und der Idee, die letzten zwei Lebensjahre des berüchtigten Schwerkriminellen Johannes Bückler, genannt Schinderhannes, in einem Spielfilm umzusetzen, fing 1993 dieses Projekt einer Handvoll junger Königsteiner und Kelkheimer an. Volker Zill, der charismatische Theatermacher aus Hornau, schlüpfte in die Rolle des Räuberhauptmanns, währenddessen die Crew unter der Regie der Königsteinerin Dani Wolf und des Kelkheimers Mark Scheibe jeden historischen Winkel, nicht zuletzt die Burg Königstein, nutzbar machten, um die Zuschauer in die Jahre 1801 bis 1803 zurückzuversetzen. Auch damals schon mit dem Problem, dass alle paar Minuten der Lärm von Flugzeugen über dem Kopf die Geräuschkulisse immer wieder störte, bis endlich die Beschaulichkeit des frühen 19. Jahrhunderts auf das Filmmaterial gebannt werden konnte. Nach fast acht Jahren Drehzeit kam der Bösewicht dann endlich im Haus der Begegnung in Königstein im Jahr 2000 zur Uraufführung – bis dato hatten mehr als 200 Freunde, Bekannte, Verwandte und Fremde dem Film Leben eingehaucht, eine Menge Schwarzpulver war verschossen worden, viele Pferde zugeritten und auch mal nackt mit der Flinte über dem Kopf durch die Lahn geschwommen worden!

Viel Unterstützung hatten die Filmemacher auch von der Stadt Königstein, dem damaligen Landrat des Main-Taunus-Kreises, Jochen Riebel, und der Kulturstiftung des Landes Rheinland-Pfalz erhalten, um mit einem Etat von 40.000 D-Mark die gröbsten Sachkosten zu decken. Klar, dass auch eine selbst gebaute und funktionstüchtige Guillotine in diesem Film nicht fehlen durfte. Das Drehbuch der studentischen Macher wurde von der Hessischen Filmförderung als förderungswürdig ausgezeichnet – den Zuschauer erwartet am 30. März ein handgemachter abendfüllender Film von jungen Leuten mit viel Lokalkolorit.

Gäste sind den Veranstaltern herzlich willkommen. Der Eintritt ist frei. Spenden sind ausdrücklich erwünscht, um die Abschlussarbeit einer Mainzer Studentin über die gefangenen Mainzer Jakobiner auf der Festung Königstein 1793 zu unterstützen.



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