Mit Nora hält das „Hip-Hop-Fieber“ Einzug in die Kunstwerkstatt

Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, Brigitte Mayr vom Vorstand der Kunstwerkstatt, Marietta Lüders von der Sparkassen-Kultur-Stiftung Hessen-Thüringen, Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt, Nora Seligmann, Andreas Klump, Vermögensbetreuer der Taunus Sparkasse, und Marc-André Buchmann, Leiter des Beratungscenters Vorderer Taunus sind von der Tanzeinlage der Kinder begeistert. Fotos: Schemuth

Königstein (el) – Seit sieben Jahren ist in der Kunstwerkstatt Königstein eine Stelle für ein Freiwilliges Soziales Jahr angesiedelt, das unter anderem der beruflichen Orientierung junger Menschen nach der Schule dient. Allerdings ist so eine Stelle nicht zum Nulltarif zu haben und kostet 6.500 Euro im Jahr zu finanzieren. Geld, das nicht im Budget der Kunstwerkstatt mit ihrem Schwerpunkt auf Malen und kreativem Schreiben enthalten ist, wie Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt, sagte.

Sie und ihre Mitstreiter, darunter Brigitte Mayr vom Vorstand der Kunstwerkstatt, hatten jedoch allen Grund zum Strahlen, als sich am Montag dieser Woche Besuch ankündigte, der die Bedeutung des Sozialen Jahres für die Entwicklung eines jungen Menschen und als wichtigen Beitrag zur Gesellschaft ebenso hoch einstuft.

Rund eineinhalb Stunden würden Kinder täglich im Durchschnitt vor dem Fernseher verbringen, Computer- und Handynutzung kämen noch hinzu. Bewegung bleibe dabei zu oft auf der Strecke. Sinnvolle Freizeitangebote seien wichtiger denn je, ist Oliver Klink, Vorstandsvorsitzender der Taunus Sparkasse, überzeugt und daher sei für sein Unternehmen sofort klar gewesen: Man wolle die Kindertanzkurse in der Kunstwerkstatt Königstein unterstützen und das mit einem Beitrag von 2.000 Euro. Die Vertreter der Taunus Sparkasse vor Ort, Marc-André Buchmann, Leiter des Beratungscenters Vorderer Taunus, und Andreas Klump, Vermögensbetreuer in Königstein, freuen sich ebenfalls. „Es ist ein schönes Gefühl, wenn wir als Taunus Sparkasse gemeinsam mit unseren Partnern etwas dazu beitragen können, dass es so ein tolles Kinderprogramm gibt – und das direkt vor unserer Haustür“, so Buchmann. Mit der Königsteiner Carls Stiftung hat die Kunstwerkstatt einen weiteren, potenten Partner an Bord, der die FSJ-Stelle nicht nur mit sage und schreibe 4.000 Euro fördert, sondern sich ebenso wie die Vertreter der TaunusSparkasse sowie der ebenfalls sponsernden Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen, vertreten durch Marietta Lüders, ein Bild von der guten und wertvollen Arbeit direkt vor Ort machen wollte.

So schauten Stiftungsgründerin Ursula Carls und Stiftungsmanager Jörg Christmann sowie Oliver Klink an zwei verschiedenen Terminen höchst persönlich vorbei, um die neue Inhaberin der Stelle des Freiwilligen Sozialen Jahres in der Kunstwerkstatt, Nora Seligmann, persönlich kennenzulernen. Die 17-Jährige, die aus Kassel stammt und extra für die Stelle nach Königstein gezogen ist, möchte vielleicht eines Tages mal Tanzpädagogin werden und bei der Kunstwerkstatt wird sie sich nun das Rüstzeug und vor allem auch das Selbstbewusstsein holen, um diesen Traum auch wahr werden zu lassen.

An ihrem Tanztalent dürften nach der Hip-Hop-Vorführung, die sie und einige Kinder aus den Tanzkursen der Kunstwerkstatt für die Gäste gaben, keine Zweifel bestehen. Völlig baff von der Körperbeherrschung, dem Gefühl für den Rhythmus und der mit anspruchsvollen Elementen versehenen Choreografie war Noras Publikum am Montag ebenso wie es ihre Besucher von der Carls Stiftung zuvor waren. Allerdings hier mit dem kleinen Unterschied, dass sich Ursula Carls selbst auch noch von der Nachwuchs-Hip-Hopperin überzeugen ließ, gleich mitztanzen und die neuesten „Moves“ zu lernen. Hier kann sie sicher sein, dass sie in den besten Händen ist, schließlich hat es Nora Seligmann mit ihrer Gruppe „Soulfly“ sogar ins Halbfinale der RTL-Show „Got to Dance“ geschafft sowie bereits viermal die deutsche Meisterschaft gewonnen und den fünften Platz bei der Weltmeisterschaft belegt. Wenn das keine guten Voraussetzungen für eine völlig neue Tanzrichtung in der Kunstwerkstatt sind!

Die ersten Ansätze, Hip-Hop-Elemente in den bestehenden Tanzkurs der Kunstwerkstatt zu integrieren, sollten weiter verfolgt werden, so dass die berechtigte Hoffung besteht, dass daraus ein eigener Kurs wird. Nora liebt ihre Arbeit und das sieht man ihr auch an, dass sie sich in der Kunstwerkstatt wohlfühlt. Sie plaudert gerne über ihre Aufgaben und das sind nicht wenige, schließlich geht es ja auch darum, als junger Mensch an die Verantwortung herangeführt zu werden. Und da kommt ihr die Mischung aus Bürotätigkeit und Kreativität genau entgegen. Das bedeutet in der Praxis, dass sie zum Beispiel vormittags Bücher archiviert, um dann nachmittags die Kurse mitzubetreuen. So kann sie für sich ausloten, welche weiteren Optionen für sie in Zukunft in Frage kommen. „Auch das eigenständige Arbeiten liegt mir sehr“, sagt sie voller Enthusiasmus. Sabine Mauerwerk, Leiterin der Kunstwerkstatt, ist begeistert über die Möglichkeiten des Freiwilligen Sozialen Jahres und das Engagement der Taunus Sparkasse: „Dadurch können wir den Kindern ein noch besseres und vielseitigeres Programm bieten, und Nora hat nach diesem Jahr ihr Fachabitur in der Tasche. Es gibt also nur Gewinner.“

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