Unvergessliches Erlebnis für Burgfäulein Isabella I.

Zum Königinnentag wurden Burgfräulein Isabella I. und ihr Junker Mark-Philipp Halberstadt auf dem Marktplatz von Blomberg mit Trikes abgeholt. Foto: privat

Königstein (js) – Es ist ein sehr spannendes und besonderes Jahr für Schülerin Isabella Nadine Radtke, der in diesem Jahr die besondere Ehre zuteil wurde, Burgfräulein sein zu dürfen – eine Rolle, um die sie sicherlich nicht minder viele Mädchen beneiden würden. Ereignisreich und vielversprechend war der Auftakt ihrer bisherigen Regentschaft, die doch gerade erst vor wenigen Monaten begonnen hat und in der sie schon so viele, wunderbare Erlebnisse hatte. Ein für das Burgfräulein und seine Begleitung Junker Mark (Mark-Philipp Halberstadt) sehr wichtiges Ereignis war jedoch vor allem der Besuch des Königinnen-Tags, der bereits zum sechsten Mal in Folge stattgefunden hatte. Da dieses Event allerdings immer nur alle drei Jahre einmal ausgetragen wird und somit nicht jedes Burgfräulein in diesen Genuss kommen kann, war es für die junge Regentin eine ganz besonders große Ehre, diesem Ereignis beiwohnen zu dürfen, zu dem immer gerade alle amtierenden Königinnen, aber auch Könige deutschlandweit geladen sind.

Rund 200 hoheitliche Gäste hatten sich in dem in Nordrhein-Westfalen gelegenen Blomberg bereits freitags eingefunden, um nicht nur einen Tag, sondern gleich ein ganzes Wochenende dort ein wahrhaft majestätisches Programm zu erleben. „Wir wurden am Marktplatz mit Trikes abgeholt“, erzählt Isabella. Bei den Trikes handelt es sich um motorradähnliche Fahrzeuge, die allerdings aus drei Rädern bestehen und von ihren Eigentümern an diesem speziellen Tag extra zur Verfügung gestellt wurden. Da die Besitzer aber auch die einzigen waren, die diese Gefährte fahren und bedienen konnten, verstand es sich von selbst, dass diese auch bereitwillig die hoheitliche Gesellschaft chauffierten, was für sie wohl ebenfalls ein unvergessliches Erlebnis bleiben wird. Dort angekommen, habe dann gleich die nächste große Überraschung auf sie gewartet, so das Burgfräulein, das immer noch am Strahlen ist, wenn es von diesem tollen Wochenende erzählt.

Dort durfte man nämlich dann Bekanntschaft mit einem echten Ehrengast machen, dem aus Ghana stammenden König Bansah, der seine Begrüßungsrede sogar auf Deutsch gehalten hat. „Er konnte erstaunlicherweise recht gut Deutsch“, meinte die Schülerin begeistert. Nach so viel Trubel um den echten König standen dann aber wieder die Königinnen, Prinzessinnen und Könige selbst im Fokus und es ging auch schon gleich an die erste Aufgabe, die im Autogrammeschreiben bestand. Trotz der beachtlichen Zahl von rund 400 Signaturen habe man sich jedoch die Hände keinesfalls wund geschrieben, ganz im Gegenteil: Es hätte sogar richtig Spaß gemacht, berichtet Isabella I. Dabei richteten sich die Autogramme an die Besucher, die an diesen beiden Tagen freilich auch gerne dem Zeremoniell als Zuschauer beiwohnen durften, denn es war keine ausschließlich interne Veranstaltung. So etwas erlebt man ja schließlich nicht alle Tage.

Ein ebenfalls interessanter Platz, an dem kein Besucher vorbeikam, war die sogenannte „Königliche Meile“. Das ist ein großer Platz, auf dem sich unzählige Stände befinden, wo die entsprechenden regionalen Produkte angeboten werden oder auch markante Plätze, die für eine bestimmte Region charakteristisch sind, dargestellt und so der jeweilige König oder die Königin repräsentiert werden. „Außer mir gab es nur noch ein Burgfräulein“, erzählt Isabella Radtke. Alle anderen Königinnen seien Repräsentanten eines bestimmten Produktes gewesen. Anzutreffen waren zum Beispiel eine Lavendelkönigin, eine Brunnenkönigin, ein Kartoffelkönig oder gar eine Glaskönigin, um nur ein paar Wenige zu nennen. „Wir sind vor allem auf unsere mittelalterliche Tracht wahnsinnig stolz“, gaben das Burgfräulein und ihr Junker zu verstehen. Sie sei aufgrund ihrer aufwendigen Herstellung im Gegensatz zu den anderen Trachten schon so etwas wie ein Unikat gewesen. „Die meisten haben Dirndl getragen, weswegen wir daher mit unserer Tracht schon im positiven Sinne aufgefallen sind.“

Mit reichlich Programm ging es dann auch am Sonntag weiter, der traditionsgemäß zunächst mit einem ökumenischen Gottesdienst startete, bevor das dicht getaktete Programm anschließend fortgesetzt wurde. Es sei schon etwas stressig gewesen, meint die Schülerin, aber trotzdem sei alles reibungslos abgelaufen und vor allem gut organisiert gewesen. Klar, dass bei einem solch großen und aufregenden Ereignis auch das Gruppenbild nicht fehlen durfte und so versammelten sich alle königlichen Hoheiten auf der großen Wiese im „Schweigegarten“. Wer jetzt glaubt, das sei schon der Abschluss gewesen, der hat sich getäuscht. Der, im wahrsten Sinne des Wortes, krönende Abschluss und damit wohl auch das größte Highlight für die meisten war natürlich der Festumzug, an dem auch alle 200 Königinnen und Könige teilnahmen. Auch für Isabella Radtke und ihren Freund Mark-Philipp Halberstadt wird dieser Festakt wohl in ganz besonderer Erinnerung bleiben. „Der Umzug und das Trikefahren hat uns wahnsinnig viel Spaß gemacht“, so der Junker Mark-Philipp Halberstadt ebenso begeistert wie sein Burgfräulein.

Parallel dazu haben sich über drei Tage hinweg alle 200 Majestäten auf insgesamt zwei verschiedenen Bühnen vorgestellt, denn schließlich wollte man sich ja auch ein bisschen gegenseitig kennenlernen und dem Publikum präsentieren. Es seien auch ein paar Freundschaften entstanden wie beispielsweise mit der Sachsenhäuser Brunnenkönigin Jennifer II., gaben die beiden Königsteiner Repräsentanten zu verstehen. Da es so unendlich viele waren, spielte gleich auf zwei Bühnen die Musik, wo der Blomberger Bürgermeister sowie ein zusätzlicher Moderator die Moderation übernahmen. „Es war eine große Ehre für uns dabei zu sein und es hat sich zu hundert Prozent gelohnt“, freuen sich die beiden und werden sicherlich noch lange daran denken. Dabei wird das mit Sicherheit nicht das letzte herausragende Ereignis für die beiden bleiben, denn ihre Amtszeit hat ja gerade erst begonnen.



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