Wunschkarten-Aktion: Jemanden glücklich zu machen, ist einfach

Petra Becker, Organisatorin der Weihnachts-Wunschkartenaktion.

Königstein (el) – Die Züge der Engel, die Merle malt, werden immer definierter. Daran lässt sich nicht nur in etwa das Alter der Zehnjährigen ablesen. Vielmehr sagt das auch etwas über die mit dieser Aktion verbundene Gallionsfigur aus: Die von der Glashüttenerin Petra Becker initiierte Weihnachts-Wunschkarten-Aktion geht jetzt in ihre elfte Runde. Und das überaus erfolgreich. Auf diese Weise wurde schon hunderten von Kindern an Weihnachten ein Herzenswunsch erfüllt, den ihre Eltern vielleicht nicht hätten möglich machen können, da es vielen Familien – auch im vermeintlich wohlhabenden Taunus – an dem nötigen Kleingeld, selbst für die einfachen Dinge des Lebens mangelt.

Ein kurzer Hinweis zum Prozedere, das auch in diesem Jahr seinen bewährten Weg geht: Am Montag, 27. November, werden die Wunschkarten mit den Vorstellungen der Kinder – der eine wünscht sich einen schönen Atlas, der nächste eventuell ein Videospiel – an den Weihnachtsbäumen aufgehängt, die die Aktionspartner in ihren Geschäftsräumen aufstellen. Seit Jahren wird die Aktion von treuen Partnern wie der Königsteiner Volksbank, Optik Bovet & Lahmann, Autohaus Marnet und auch dem Verlagshaus Taunus unterstützt. Zum Netzwerk gehören auch Vertreter des Kindergartens Schmitten. Auch mit dem Sozialamt der Stadt Königstein arbeitet man eng zusammen; allerdings bleiben die Namen der Betreffenden anonym, sodass sich keiner bei einer Teilnahme an der Aktion Gedanken darüber machen muss, dass sein Name bekannt wird. Ein Name, den allerdings jeder kennen sollte, der die Wunschkartenaktion unterstützt, ist jener von Petra Becker. Insofern stellen wir sie einmal im Zuge eines kleinen Abstechers über die Menschen hinter der Aktion in einem Kurzporträt vor. Petra Becker ist Mutter von zwei Töchtern, vierfache Oma und verbringt am liebsten Zeit mit der Familie, kocht, backt und hat ein ausgeprägtes Faible fürs Dekorieren, Malen und Nähen. Zu den Vorlieben der Organisatorin der Aktion zählt auch das Skifahren sowie jede Art von Sport.

Kennengelernt hat sie die Aktion vor zwölf Jahren durch Denise Weil, die diese Aktion in Bad Homburg über viele Jahre hinweg organisiert hat. Petra Becker ist Heilpraktikerin in Glashütten. Dort hat sie seit 2003 eine eigene Praxis. Hier erfährt sie immer wieder, wie wichtig die Zuwendung und Anteilnahme für ihre Patienten ist. So auch bei der Weihnachts-Wunschkarten-Aktion. Petra Becker findet die Aktion deshalb so schön, weil die Spenden eins zu eins ankommen und nicht einfach ein bestimmter Betrag anonym gespendet wird. Der Spender nimmt Anteil an den Wünschen der Kinder. Er macht sich die Mühe, ein Geschenk auszusuchen und es zu verpacken.

Es ist immer wieder eine Freude, die liebevoll verpackten Päckchen zu sehen und zu verteilen.

Als vierfache Großmutter kennt Petra Becker die großen und kleinen Wünsche der Kinder. Was für ihre Enkel selbstverständlich ist, was einfach gekauft wird, weil es benötigt wird, wie einen Duden, ein Fremdsprachenlexikon, ein Füller oder eine warme Jacke, sind oft die Wünsche der Kinder auf den Wunschkärtchen. Es freut sie, dass ihre Enkelkinder jedes Jahr mit Feuereifer dabei sind und schon im Vorfeld nach Wunschkärtchen schauen, um von ihrem Taschengeld ein Geschenk zu kaufen. „Die Unterstützung durch die Familie, von Freunden, Nachbarn und Bekannten, gibt mir nun schon seit elf Jahren die Kraft, gerade in der doch meist hektischen Weihnachtszeit die Aktion zu organisieren.“

Auch in diesem Jahr freut sie sich auf eine rege Beteiligung und eine erfolgreiche Aktion. Und damit das gelingt, sollten sich an der Aktion Interessierte auch noch weitere Termine notieren. Denn das Prinzip der Aktion funktioniert nach dem Aufhängen der Karten an den Bäumen folgendermaßen: Sind sie erstmal – mit Engelmotiv versehen – an den hübsch geschmückten Bäumen aufgehängt, dürfen sie auch schon wieder abgehängt werden.

Daran geknüpft ist jedoch die verbindliche Zusage an die Kinder, die dadurch automatisch erfolgt, dass man die auf den Karten stehenden Wünsche nicht nur gelesen hat, sondern sie auch erfüllen wird. Abgabeschluss für die Päckchen ist diesmal der 14. Dezember. Die Pakete können bei den beteiligten Aktionspartnern abgegeben werden. Am Montag, 18. Dezember, werden die Geschenke dann an die beteiligten Institutionen wie Kindergärten und Sozialamt übergeben, sodass sie dann auf schnellstem Wege, rechtzeitig vor Weihnachten, zu den Kindern gelangen. Die Pakete sollten in etwa einen Wert von 20 Euro haben.

Das diesjährige Motiv für die Wunschkarten.

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