Königstein – „Ein ‚Jahr mit Erstmaligkeiten‘ liegt hinter uns“, so beginnt Zoodirektor Dr. Thomas Kauffels seinen Bericht über das abgelaufene Geschäftsjahr 2016 in der Jahrespressekonferenz. Erstmals wurde z.B. der Opel-Zoo Ende November/Anfang Dezember 2016 für drei Tage wegen der Vogelgrippe offiziell geschlossen.
„Erstmalig und auch einmalig war das Jahr aber auch wegen des 60-jährigen Jubiläums“, erläutert Vorstandsvorsitzender Gregor von Opel, der mit seinen Vorstandskollegen Regierungspräsident a.D. Gerold Dieke und Brigitte Kölsch die ‚von Opel Hessische Zoostiftung‘ repräsentiert. „Der Opel-Zoo hat es mit der neuen Brillenpinguin-Anlage und mit einem attraktiven Jubiläumsprogramm gewürdigt, bei dem erstmals auch Schaufütterungen und Trainingseinheiten mit den Tieren gezeigt wurden“, so Gregor von Opel. Er führt weiter aus, die Jubiläumsaktionen seien bei den Besuchern so beliebt gewesen, dass sie nun ab dem Frühjahr 2017 zu festen, noch bekanntzugebenden Zeiten bei Gepard, Brillenpinguin, Elefant, Rosapelikan und Europäischem Nerz stattfinden werden.
Erstmalig fand im vergangenen Jahr eine Umstellung in der Berechnung der Besucherzahlen statt, bei der sich der Opel-Zoo an die Vorgaben des Verbandes der Zoologischen Gärten (VdZ) hält. Nach der bisher üblichen Berechnung verzeichnete das Kronberger Freigehege aufgrund des schlechten Wetters im ersten Halbjahr ein Besucherminus von sieben Prozent gegenüber 2015, aber mit 669.000 Besuchern immer noch einen deutlichen Zuwachs über dem Schnitt der letzten zehn Jahre in Höhe von 645.000 Besuchern. Die Differenz von 2016 zu 2015 resultierte fast vollständig aus dem Rückgang der verkauften Jahreskarten. Bis 2016 wurden die Jahreskartenbesucher nach einem statistischen Schlüssel ermittelt, den alle Zoologischen Gärten des Verbands angewandt haben. Inzwischen können aber über Scannerkassen die tatsächlichen Besuche von Jahreskarteninhabern ermittelt werden. Und so hat der VdZ auf seiner Jahrestagung 2016 beschlossen, dass dieser statistische Schlüssel nicht mehr angewendet werden soll. Auf Grundlage der tatsächlich ermittelten Besuche von Jahreskarteninhabern ergibt sich für den Opel-Zoo für 2016 eine Gesamtbesucherzahl in Höhe von 563.562 als Summe der Tagesbesucher und der Jahreskartenbesuche, dazu zehn Prozent Kinder unter drei Jahren, die noch nicht zahlen müssen.
Auch im Tierbestand gab es Erstmaliges: Neben den nun im Opel-Zoo gezeigten, attraktiven Brillenpinguinen – auch sie gehören zu den bedrohten Tierarten – werden seit dem letzten Jahr Bucharahirsche gepflegt – eine in ihrem Bestand im Freiland bedrohte Unterart des Europäischen Rothirsches. Zu den Hauptaufgaben des Opel-Zoos gehört der Artenschutz, nicht nur exotischer, sondern auch heimischer Tierarten. Nicht erstmalig, aber positiv zu bewerten im Sinne der Erhaltung der Biodiversität war dabei im letzten Jahr, dass Nachzuchten in Wiederansiedlungsprojekte gegeben werden konnten.
Bei den Veränderungen im Tierbestand erinnert Dr. Kauffels an die Giraffenkuh „Jacqueline“, die am 25.9.2016 im hohen Alter von 29 Jahren starb und mit ihren zwölf Kälbern, darunter dem aktuellen Zuchtbullen „Gregor“ zur Erhaltung der stark bedrohten Rothschild-Giraffen im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogrammes einen erheblichen Beitrag geleistet hat. Erfreulich war, dass pünktlich zu Silvester ihre Enkelin „Kimara“ geboren wurde. Sie gehört im Moment zu den Hauptattraktionen im Opel-Zoo, ist sie doch aus nächster Nähe im Giraffenhaus zu beobachten.
Die Tierinventur weist zum Jahresende 2016 1.567 Tiere in 228 Formen im Freigehege aus.
Dr. Kauffels fährt mit der Aufzählung der „Erstmaligkeiten“ im Opel-Zoo fort und richtet das Augenmerk auf das 20-jährige Jubiläum der Zoopädagogik in diesem Jahr, in dem Dr. Martin Becker mit seinen Zoopädagogen zahlreiche Führungen und ein umfangreiches Jubiläumsprogramm in der ersten Herbstferienwoche anbietet.
Erstmalig auch das 10-jährige Jubiläum des Fördervereins unter Brigitte Kölsch, von dem das Freigehege enorm profitiert. Nach den Freilandterrarien für einheimische Amphibien und Reptilien, nach Apfel- und Geolehrpfad, Bienenstand, den Volieren für Buschschliefer sowie Grau- und Mohrenkopfpapageien sowie der Unterstützung des Jugendclubs wird der Förderverein für eine Auffang- und Zuchtstation für Feldhamster mindestens 25.000 Euro zur Verfügung stellen. Dr. Kauffels präsentierte in der Jahrespressekonferenz dieses Projekt vor, das gemeinsam mit der Unteren Naturschutzbehörde des Hochtaunuskreises bis zum Spätherbst 2017 umgesetzt und während des Jubiläumswochenendes Ende Oktober seiner Bestimmung übergeben werden soll.
Im Frühjahr 2017 entsteht darüber hinaus noch in Eigenleistung eine neue Freianlage für die Nasenbären und zwar zwischen der Freiflugvoliere und den Kängurus. Der Vorstand der‚ von Opel Hessische Zoostiftung‘ und Zoodirektor Dr. Kauffels blicken zuversichtlich ins Jahr 2017: Die Besucher werden – unbehelligt von größeren Bauprojekten – das attraktive Freigehege mit den großzügigen Anlagen, mit Elefanten und Giraffen, mit Pinguinen und Geparden, mit Erdmännchen und Zwergmangusten genießen und das vielfältige Angebot an Führungen, Aktionstagen, Schaufütterungen etc. nutzen können. Die Kassen im Opel-Zoo haben täglich von 9 bis 17 Uhr geöffnet. Der Opel-Zoo ist gut mit dem ÖPNV erreichbar: Buslinien 260 und 261, Haltestelle Opel-Zoo.