Falkenstein (as) – „Eine traumhafte Kulisse“, „bildschön“, „das freundliche Burgfest“ oder „Wer jetzt nicht auf die Burg kommt, ist selbst schuld“. Kreativ, aber absolut einstimmig, waren die Kommentare derjenigen, die das „2. Open-Air-Kino“ auf Burg Falkenstein von Donnerstag bis Samstag live erlebten. Drei Abende am Stück mit einem interessierten und bestens gelaunten Publikum – das war ein klares Zeichen und bestätigte den Heimatverein Falkenstein, nach dem erfolgreichen Auftakt 2024 zwei weitere Tage dranzuhängen und auch ein Livekonzert zwischen die Kinoabende zu schalten.
Endlich ist die Falkensteiner Burg aus dem Dornröschenschlaf erwacht und nach dem Ende der Kellerkonzerte wieder zu einer Veranstaltungslocation geworden. „Wir sind sehr zufrieden …“, freute sich der Zweite Vorsitzende des Heimatvereins Christian Heidbrink, der mit dem Vorstandskollegen Philipp Thiemayer die Verantwortung hatte, sich aber natürlich auf die Unterstützung aus dem gesamten Vorstand, angefangen mit der Vorsitzenden Evi Dorn und mit vielen weiteren Helfern aus dem Verein, verlassen konnte. Auch die Stadt hatte gute Vorarbeit geleistet und das Gras auf der Burg frisch gemäht – dem Picknick vor der Leinwand stand also nichts mehr im Wege. Für Begeisterung sorgten unter dem Sternenhimmel auch wieder der Blick auf das Lichtermeer des Rhein-Main-Gebiets mit der Frankfurter Skyline, vor allem aber das Ambiente auf der Burg selbst. Die ehrwürdigen Mauern waren wieder durch rote Lichtspots angeleuchtet und über die gesamte Szenerie strahlte rötlich der Bergfried. Für Licht- und Tontechnik war wiederum Marc-René Stein verantwortlich, die Filme kamen vom Kino Kelkheim. Auf dem Marktplatz gab es Brat- und Rindswürste, jeden Abend ein zum Thema passendes Spezialgericht, Popcorn und eine schöne Getränkeauswahl – alles zu zivilen Preisen. Viele brachten neben Sitzdecken manchmal auch ein Stühlchen, aber auch selbst ihren Lieblingswein oder gleich ein eigenes Picknick mit – von Sushi bis hin zu üppigen Wurstplatten war einiges zu sehen. Alles erlaubt bei dieser lockeren Veranstaltung.
Gleich zum Auftakt am Donnerstagabend, als die Hitzeglocke noch schwer über dem Taunus lastete, war das Open-Air-Kino der perfekte Fluchtpunkt. Ein kühlender Wind wehte über die Ruine.
Und ganz viele, die Falkenstein im Herzen tragen, waren gekommen – von Ortsvorsteher Walter Schäfer über Markus Schleicher und Michael Danzer, Chefs des MGV und der Mandoliner, die beide in diesem Jahr große Jubiläen feiern, bis zu Michael Schulze Dieckhoff, ehemaliger Präsident des Lions Clubs Königstein. Und ganze viele Pärchen, Freundesgruppen und Familien mit Kindern, die einfach Spaß haben und das Ambiente genießen wollten, ohne sich mit der manchmal drückenden Schwere der alltäglichen Nachrichten beschäftigen zu müssen. Und dafür war die typische französische Komödie „Oh la la – wer ahnt denn so was“ bestens geeignet. Als die Tochter des steinreichen adeligen Großgrundbesitzers (gespielt von Christian Clavier) die bevorstehende Hochzeit mit dem Sohn eines Autohändlers beim ersten Treffen der so unterschiedlichen Eltern verkündet und zur Überraschung vier heimlich genommene Gentests aller Elternteile mitbringt, brechen so einige Gewissheiten in sich zusammen ... Nur eine überstand den Abend und das Wochenende: dass es für das Format Open-Air-Kino keine bessere Location in Königstein geben kann.
Auch der zweite Tag war durch das Konzertpublikum „ganz anders gut“, sagte Christian Heidbrink. Die Leute hätten die Möglichkeit gehabt, sich auf der Burg auszutauschen, die Kinder nutzten die Gelegenheit, sich die Blechinstrumente aus der Nähe anzuschauen, und durch den früheren Beginn war trotz niedrigerer Besucherzahl ein höherer Getränkeabsatz zu verzeichnen. Auch die Gruppe „Original Schwarzbachtaler“ aus der Rhön bedankte sich mit einer eigenen Instagram-Story mit dem Titel „Was ein Abend“ für die Möglichkeit, dass sie auf der Burg spielen konnten.
Und am Samstag wurde es sogar nochmal etwas voller als am ersten Abend, ohne dass die angemeldete und genehmigte Besucherzahl gerissen wurde. Zum Film „Paddington in Peru“, der besonders die jüngeren Kinofans ansprach, gab es passend gegrillte Maiskolben.
„Es war insgesamt einfach toll“, freute sich Heidbrink über den Erfolg. Natürlich müsse erst im Vorstand des Vereins darüber gesprochen werden, „aber wir sind offen, dass es eine dritte Runde gibt“, so der Orga-Chef. Das Publikum hatte zum Abschied am Samstagabend ohnehin schon mit starkem Applaus eingefordert, dass es weitergeht mit Kino und Musik auf der Falkensteiner Burg.