Bankgeschäft modern gedacht – die Frankfurter Volksbank erfindet sich neu

Thomas Häuser (Regionaldirektor Regionalmarkt Hochtaunus) und Sascha Winkel (Leiter Dezernat Grundsatzfragen, Risiko und Compliance) erläuterten, was sich in der Filiale Königstein ändern wird. Foto: Scholl

Königstein (gs) – Das Filialgebäude der Frankfurter Volksbank ist seit seiner Eröffnung prägend für die Frankfurter Straße. Hinter den Fassaden tut sich was. Im nächsten Jahr wird hier – als eine der ersten – eine Filiale entstehen, in der das Bankgeschäft neu gedacht und das Angebot auf die veränderten Anforderungen der Kunden angepasst wird. Dass diese Veränderung richtungsweisend sein wird, konnten Thomas Häuser, Regionaldirektor für den Regionalmarkt Hochtaunus, und Sascha Winkel, Leiter des Dezernats Grundsatzfragen, Risiko und Compliance, auch für Königstein bestätigen.

Im Rahmen einer Pressekonferenz der Frankfurter Volksbank wurde das neue Zukunftsprogramm, das den Kunden einen Zugang zu einer vollkommen neuen Angebotswelt eröffnen wird, vorgestellt. Eva Wunsch-Weber, Vorstandsvorsitzende des regional tätigen Kreditinstitutes, hatte es sich nicht nehmen lassen, die Vertreter der Presse in die bereits neu konzipierten Filialräumlichkeiten am Hauptsitz in Frankfurt einzuladen. „Was hat Moos an den Wänden und eine Ladesäule im Foyer mit dem Bankgeschäft zu tun?“, war eine der ersten Fragen, mit denen Wunsch-Weber auf das neue Filialkonzept zu sprechen kam. Die Auflösung erfolgte zu einem späteren Zeitpunkt und war logisch absolut nachvollziehbar!

In Filialen investieren

Die Frankfurter Volksbank sieht die Filiale auch heute als „ihr Gesicht am Markt“ und wird für die Zukunft weiterhin auf das Filialkonzept als wichtigen Ort der Kommunikation mit den Kunden setzen. Allerdings wird dieses nicht unter den heute aktuellen optischen und kommunikativen Bedingungen geschehen. Der Erfolg der FinanzPunkte habe ihnen Mut gemacht, so Wunsch-Weber, die „Filiale der Zukunft“ neu zu denken. So wird die Mooswand einem verbesserten Raumklima dienen, jede Filiale über eine LED-Wand verfügen und der bekannte „Schalter“ von kommunikationsfreundlichen Tischen, an denen Kunde und Berater sich auf Augenhöhe austauschen können, abgelöst. Das Investitionsvolumen liegt bei insgesamt circa 6 Millionen Euro, wobei zunächst 16 Filialen umgebaut werden. Königstein wird eine davon sein.

Neue Beratungskultur

Mit der optischen und funktionalen Umgestaltung wird auch eine veränderte Beratungskultur einhergehen. Das Bollwerk „Schalter“ wird eingemottet – es sei aus der Zeit gefallen und halte den Kunden „vom Berater fern“. Angestrebt wird eine moderne, lichtdurchflutete, leichte und transparente Bauweise, in der ein großer, offener Beratungstisch das Zentrum bilden wird. Offen und ohne die bisherigen Barrieren. Für die Berater bedeutet dies: Kein „fester“ Tätigkeitsplatz mehr und das Arbeiten mit der neuesten Generation von Laptops auf Augenhöhe mit dem Kunden. Soweit es die Regulatorik erlaubt, auch gerne papierlos und damit umweltfreundlich.

Omnikanalbanking

Onlinebanken und FinTecs haben es leicht: Sie entwickeln eine App, setzen eine Internetadresse auf und fertig ist der Kommunikationskanal mit dem (potenziellen) Kunden – eine Filiale und ein direkter Kundenkontakt waren bei diesem Geschäftsmodell nie gefragt. Die Kunden der Frankfurter Volksbank jedoch, dies haben umfangreiche Kundenbefragungen gezeigt, sind vielschichtiger und zu einem nicht unerheblichen Teil „traditionell“ orientiert, weswegen ihnen eine Filiale mit persönlichen Ansprechpartnern sehr wichtig ist. Deshalb wird die Frankfurter Volksbank das Filialmodell auch im Sinne ihrer Kunden beibehalten, modernisieren und – wie nun geschehen – zum Teil neu denken. Die Filiale wird in Zukunft zu einer Schnittstelle und damit zu einem Kunden-Hotspot werden. Niemand wird in die digitale Welt gezwungen, sie soll aber jedem Kunden offenstehen. Nach der Überzeugung von Eva Wunsch-Weber kann die analoge Filiale nicht mehr ohne die digitale funktionieren, weshalb die Filiale als Plattform neu gedacht werden müsse.

Der Plattformgedanke

In allen (neu gestalteten) Filialen und online wird der Kunde zukünftig die gleiche Anmut und Optik wiederfinden. Die Internetpräsenz wird zu einem Beratungstool für die Filialen ausgebaut. „Die Zukunft ist komplex, und den Banken wurde von der Politik eine entscheidende Rolle für die Transformation der Gesellschaft zugewiesen“, so Wunsch-Weber. Themen wie „Energetische Sanierung“ und „Alternative Mobilität“ sowie die damit einhergehende Frage nach deren Förderung und Finanzierung werden zentrale Themen der nächsten Jahre sein. Auch im Rahmen der Geldanlage stellen sich neue Fragen: Welche Geldanlagen haben angesichts von Klimawandel und Klimaschutz Zukunft? Und welche nicht? In einer Phase wie dieser ist es der Frankfurter Volksbank wichtig, ihre Kunden erfolgreich zu beraten. Das Konzept geht jedoch über die reine Beratung hinaus und schließt die umfassende Information und Unterstützung der Kunden bei der Bewältigung dieser wegweisenden Fragestellungen mit ein. Der Plattformgedanke beinhaltet auch eine Gedankenwelt, die es in dieser Form noch nicht gibt. Die Frankfurter Volksbank bietet ihren Kunden exklusive Partner für die Themen E-Mobiliät, E-Fuhrpark und Maintenance bei Geschäftskunden, energetisches Sanieren und Bauen sowie einen Nachhaltigkeitskompass an.

Mehrwertkonzept und MoneyTalk

Nachhaltig leben, arbeiten, wirtschaften und investieren – für diese Zukunftsthemen hat die Bank einen eigenen Internetauftritt kreiert. Ein Button auf der Homepage führt zum Bereich „Mehrwert“, in dem die Kunden eine ganz neue Angebotswelt entdecken können. Zum Thema E-Mobilität findet der Kunde hier alle Informationen, einen Überblick über die Fördermöglichkeiten und Kosten und ein Tool, um alle Informationen für sein eigenes Projekt zusammenzustellen und gegebenenfalls Kosten zu berechnen. Mit einem Klick mehr findet er den entsprechenden Anbieter und darüber hinaus den passenden Handwerksbetrieb. Das Gleiche funktioniert beispielsweise auch zum Thema energetische Sanierung oder Geldanlage. Ein weiteres Stichwort: Money-Talk. Regelmäßig werden an dieser Stelle verschiedene Diskussions- und Gesprächsformate mit Fachleuten angeboten. Immer live von einem Tisch, an dem diese gerade sitzen und mit Kunden diskutieren. Für Königstein kann sich Regionalleiter Thomas Häuser solche Gesprächsrunden auch durchaus lokal oder regional stark eingegrenzt vorstellen – mit dem Format des „Königsteiner Forums“ verfügt die Filiale Königstein schon heute über eine große Expertise auf diesem Gebiet. Am Nachhaltigkeitskompass wird noch gearbeitet. Mit ihm sollen die Kunden zukünftig ein persönliches Nachhaltigkeitsprofil erstellen und so schnell erkennen können, wo Beratungs- oder Handlungsbedarf besteht.

Umbau 2022 abgeschlossen

Thomas Häuser und Sascha Winkel bestätigten die Umbaupläne für die Königsteiner Filiale und stellten in einem Gespräch die Fertigstellung für die zweite Jahreshälfte 2022 in Aussicht. Damit ist die Filiale Königstein eine der ersten, die modernisiert und mit dem neuen innovativen Beratungskonzept ausgestattet wird. Für die Kunden wird die Filiale auch in der Umgestaltungsphase selbstverständlich geöffnet bleiben. „Bei dem bereits erfolgten Umbau in einer Frankfurter Filiale hatten wir ein TinyHouse als Kundenraum zur Verfügung, das den Menschen vor Ort sehr ans Herz gewachsen war“, merkte Häuser mit einem Lächeln an. „Vielleicht können wir das hier auf unserem Parkplatz auch umsetzen.“ Auf jeden Fall wird auch die Filiale Königstein in Zukunft eine E-Ladesäule für ihre Kunden auf dem Parkplatz zur Verfügung stellen.

Bei den Mitarbeitern wirkt angespannte Vorfreude im Hinblick auf die Neugestaltung und den Umbau. Vieles wird danach neu sein und manches sicher auch anders. Die Begeisterung für ihre Kunden wird jedoch dieselbe bleiben!

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