Carls Stiftung unterstützt die Anschaffung eines neuen „TSF-W“

Mit ihrer großzügigen Spende ermöglichte die Carls Stiftung die Anschaffung eines neuen „TSF-W“ für die Königsteiner Feuerwehr. Ulrike Soeffing (Vorsitzende der Carls Stiftung), Stadtbrandinspektor Heiko Martens, Wolfgang Müllergroß (Vorstand Carls Stiftung), Jörg Antkowiak (Wehrführer FFW Königstein) und Carolin Lucas (Vorstand Carls Stiftung) (von links) Fotos: Scholl

Königstein (gs) – Angesichts der in diesem Sommer stark gestiegenen Brandgefahr freute sich die Freiwillige Feuerwehr Königstein ganz besonders, den Erwerb eines Einsatzfahrzeuges mit der technischen Bezeichnung „TSF-W“ vermelden zu können. Hinter der Abkürzung verbirgt sich ein „Tragkraftspritzenfahrzeug – Wasser“, das die Feuerwehr für eventuelle Einsätze in der Königsteiner Altstadt oder auf der Burg dringend benötigte.

Maßgeblich unterstützt wurde die Anschaffung des Fahrzeugs – und das ist ganz sicher keine Selbstverständlichkeit – von der Carls Stiftung, die mit einer Spende in Höhe von 45.000 Euro sicherstellte, dass alle notwendigen und gewünschten Fahrzeug-Aufbauten entsprechend den Anforderungen der Königsteiner Wehr umgesetzt werden konnten.

Gesamtkosten

Jörg Antkowiak, Vorsitzender des Vereins „Freiwillige Feuerwehr der Stadt Königstein e.V.“ und Wehrführer in Königstein, berichtete, dass für das ausgelieferte Neufahrzeug insgesamt ca. 140.000 Euro investiert wurden. Dabei entfielen ca. 60.000 Euro auf die Anschaffung des Fahrgestells, welche zum größten Teil durch das Land Hessen und den Verein zur Verfügung gestellt wurden. Die Ausrüstung, die mit ca. 35.000 Euro zu Buche schlug, wurde jeweils zur Hälfte durch Gelder der Stadt Königstein und dem Verein der Feuerwehr finanziert. Die gesamten Kosten in Höhe von ca. 45.000 Euro für den Aufbau, worunter die Überbauung der vollständigen Lade- und Staufläche zu verstehen ist, wurden von der Carls Stiftung in Form einer entsprechenden Spende übernommen.

Bürgerschaftliches Engagement

Die Carls Stiftung engagierte sich nicht zum ersten Mal bei der Königsteiner Feuerwehr. Bereits seit dem Jahr 2001 unterstützt die Stiftung wiederholt wichtige Projekte – darunter den Erwerb von Fahrzeugen oder den Kauf einer dringend benötigten Wärmebildkamera – mit Spenden in Höhe von insgesamt fast 120.000 Euro. „Es war auch ein Anliegen meiner Mutter, die Feuerwehr gut ausgestattet zu wissen“, merkte Ulrike Soeffing, Tochter der Stiftungsgründer Ursula und Otto Wilhelm Carls und heutige Vorsitzende des Stiftungsvorstandes, an. „Die Feuerwehr rettet Menschenleben und wir empfinden es als schöne und sinnvolle Aufgabe dafür zu sorgen, dass die entsprechenden Möglichkeiten für diese Aufgabe zur Verfügung stehen“, erläuterte Ulrike Soeffing das Engagement der Carls Stiftung. Die Carls Stiftung ist in ihren Fördervorhaben stark regional orientiert und vor dem Hintergrund der vermehrten Brände in den letzten Wochen besonders glücklich, dieses wichtige Projekt unterstützen zu können, so Jörg Christmann, Stiftungsmanager.

Das Fahrzeug TSF-W

Beim Tragkraftspritzenfahrzeug – Wasser handelt es sich um ein Einsatzfahrzeug, das direkt zur Brandbekämpfung eingesetzt werden kann. Jörg Antkowiak erläuterte, dass dieses „kleine“ Einsatzfahrzeug die gleichen Erfordernisse erfüllt, wie die „großen“ Löschfahrzeuge – nur eben in kleiner Ausführung. Ein geringer dimensioniertes Fahrzeug war auch früher bereits bei der Königsteiner Feuerwehr in Diensten, musste jedoch im Jahr 2018 wegen vielfältiger Mängel außer Dienst gestellt werden. Seitdem verfügte die Königsteiner Wehr über kein eigenes Löschfahrzeug, das für Einsätze in den engen Gassen der Königsteiner Altstadt oder auf der Burg geeignet gewesen wäre. „Bei einem entsprechenden Einsatz, hätten die Kameraden „draußen vor dem Tor“ halten und zu Fuß mit dem Löschschlauch in die Altstadt oder auf die Burg gemusst“, beschrieb der Wehrführer das Problem. Zwar sei gleich nach Stilllegung des alten Fahrzeugs die Ersatzbeschaffung angestrebt worden, allerdings führten auch in diesem Fall Lieferengpässe und Ausschreibungsformalitäten dazu, dass fast vier Jahre bis zur Auslieferung des neuen Fahrzeugs vergingen.

Ausbildung der Jugendfeuerwehr

Neben der Notwendigkeit des Fahrzeugs für die Brandbekämpfung an besonders „engen“ Orten, kann sich jetzt auch die Jugendfeuerwehr über ein neues und attraktives Ausbildungsfahrzeug freuen. Erfreulicherweise ist die Jugendfeuerwehr in Königstein mit aktuell 23 Mitgliedern personell sehr gut aufgestellt. Da die jungen Nachwuchsfeuerwehrfrauen und -männer auch entsprechend geschult werden müssen, bietet sich ein nicht allzu großes Fahrzeug – das zudem voll ausgestattet ist – dazu besonders gut an.

Auch beim Thema Jugend arbeiten die Carls Stiftung und die Feuerwehr Königstein seit vielen Jahren eng zusammen. Auf dem am 9. Oktober stattfindenden Sport- und Kinderfest der Carls Stiftung auf dem Parkplatz von Edeka Nolte werden auch in diesem Jahr Vertreter der Jugndfeuerwehr von 12 bis 18 Uhr vor Ort sein und die Kinder für die Arbeit der Feuerwehr begeistern. Das neue Fahrzeug wird bei der Gelegenheit auch „live“ zu bewundern sein.

Ausstattung

Noch steht das Einsatzfahrzeug glänzend und funkelnd auf dem Hof der Feuerwehr am Kaltenborn. Wer einen Blick hineinwirft, der glaubt wahrhaftig an Raumwunder – alles ist vorhanden und alles hat seinen Platz! Das Fahrzeug verfügt über einen 900 Liter Tank, der für einen Löscheinsatz von ca. 5 Minuten ausreicht. Bei größeren Bränden wird das Wasser z.B. über Hydranten entnommen. Die Tragkraftspritze ist normalerweise direkt mit den entsprechenden Löschschläuchen verbunden und fungiert als Feuerlöschpumpe. Bei einem Gewicht von ca. 150 Kilo kann die Spritze auch ausgebaut, bzw. herausgezogen und unabhängig betrieben werden. Diese Besonderheit macht das Löschfahrzeug variabel für unterschiedliche Einsätze, denn bei großen Löschfahrzeugen ist die Pumpe fest verbaut. Darüber hinaus ist in dem Fahrzeug „alles drin“, was ein Löschfahrzeug braucht: u.a. eine Leiter, Schläuche, Atemschutzgeräte und sogar eine pandemiegerecht Einsatzhygiene ist mit entsprechenden Einbauten möglich.

Blick über die Dächer

Einen großen Dank richtete Jörg Antkowiak an die verantwortlichen Vorstände Ulrike Soeffing, Carolin Lucas und Wolfgang Müllergroß, sowie an den Stiftungsmanager der Carls Stiftung, Jörg Christmann. Mit letzterem, so merkte der Wehrführer schmunzelnd an, sei er gemeinsam zur Schule gegangen, was die gemeinsamen Gespräche immer sehr angenehm mache. Stadtbrandinspektor Heiko Martens – Chef der Königsteiner Wehren – sprach ebenfalls seinen Dank aus und gab zu bedenken, dass „die Zuwendung der Carls Stiftung allen Bürgern der Stadt zugute kommt“. Das Fahrzeug, so merkte er an, sei zwar klein, aber oho! Es werde außerdem der Ausbildung dienen und dazu beitragen, das Leid der von einem Brand betroffenen Bürger zu lindern. Im Anschluss hatte die Feuerwehr für die Vertreter der Carls Stiftung als Dankeschön noch eine ganz besondere Überraschung vorbereitet. Sie durften mit der großen Feuerwehrleiter einmal gen Himmel schweben und von oben ihren Blick über die Stadt schweifen lassen – eine einmalige Gelegenheit, die gerne wahrgenommen wurde.

Ein echtes Raumwunder mit allem, was auch in einem „großen“ Löschfahrzeug zur Ausstattung gehört.

Hoch hinaus – gemeinsam mit Steffen Freund hob der mutige Vorstand der Carls Stiftung ab in schwindelnde Höhen.

Foto: Carls Stiftung

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