Königstein (pf) – Ein ausgezeichneter Fachmann für genossenschaftliche Strukturen und Selbsthilfe, für Organisation und Finanzen geht, eine ausgewiesene Expertin für internationale Zusammenarbeit und Entwicklung kommt: Zum Jahresbeginn wechselte der Vorsitz im Stiftungsrat des Königsteiner Kinderhilfswerks Childaid Network. Die Nachfolge des langjährigen Vorstandsvorsitzenden der DZ BANK, Wolfgang Kirsch, 2013 European Banker of the Year, übernahm das langjährige Vorstandsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Cornelia Richter, von Februar 2018 bis Anfang 2020 Vizepräsidentin des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung in Rom, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen.
Wolfgang Kirsch
Wolfgang Kirsch ist Childaid Network seit seiner Gründung eng verbunden und gehörte zu den Gründungsmitgliedern des Stiftungsrates. In der DZ BANK-Gruppe warb er von Anfang an engagiert um Unterstützung für die Ziele von Childaid Network. Im Jahresbericht der Stiftung schrieb er: „Weil uns die vorbildliche und professionelle Arbeitsweise von Childaid Network überzeugt, unterstützten wir die Stiftung von Beginn an. Der Ansatz der Hilfe zur Selbsthilfe passt sehr gut zu unseren genossenschaftlichen Werten. Ich freue mich, dass jedes Jahr viele unserer Mitarbeiter für die Organisation spenden. Das Team von Childaid Network erreicht mit großem Engagement und gut konzipierten Projekten schon mit kleinen Etats nachhaltige Verbesserungen. Diese Organisation verdient Ihr Vertrauen.“
Er förderte das Engagement seiner Bankmitarbeiter für die Waisen- und Straßenkinder in der nordostindischen Millionen-Metropole Guwahati, für die sich Childaid Network gemeinsam mit Snehalaya, seinem Partner vor Ort, seit vielen Jahren engagiert. Durch die seit 2009 jährlich in der DZ BANK stattfindende Weihnachtsaktion kam bereits die stattliche Spendensumme von mehr als einer halben Million Euro zusammen. Mit dem Geld konnten kontinuierlich und nachhaltig etwa 250 Waisenkinder in den Heimen und Tausende von Straßenkindern ganzheitlich in ihrer Ausbildung und Entwicklung gefördert werden.
Mit Weitblick, Kontakten und inhaltlichen Impulsen hat er die Arbeit der Stiftung immer wieder bereichert. Nach der Pensionierung wollte Kirsch auch die Projektarbeit vor Ort in Assam kennenlernen. Die fest geplante Reise 2020 ist dann leider coronabedingt ausgefallen. Wolfgang Kirsch wird dem Team aber auch weiterhin verbunden bleiben.
Der studierte Diplom-Kaufmann Wolfgang Kirsch, der im März vergangenen Jahres seinen 65. Geburtstag feierte, begann seine Karriere 1975 mit einer Banklehre bei der Deutschen Bank. Nach beruflichen Stationen in Düsseldorf und Singapur wurde er 2002 in den Vorstand der DZ BANK berufen, dessen Vorsitz er 2006 übernahm. Erfolgreich steuerte er sein Institut durch turbulente Zeiten, bewahrte in der Finanzkrise dessen Selbstständigkeit, setzte sich für die Zusammenlegung mit der WGZ-BANK ein und hinterließ bei seinem Abschied in den Ruhestand seinem Nachfolger eine hervorragend aufgestellte Bankgruppe, inzwischen die zweitgrößte in Deutschland.
Vita Cornelia Richter
Cornelia Richter, seit Jahrzehnten mit Herzblut engagierte Fachfrau in Sachen Entwicklungszusammenarbeit und internationale Kooperation, wirkt seit 2012 im Stiftungsrat von Childaid Network mit. Ihr Studium der Wirtschafts- und Sozialwissenschaften absolvierte sie an der Universität Göttingen. Es folgten Ausbildungen am Deutschen Institut für Entwicklungspolitik, an der Universität St. Gallen, der Columbia University und der Harvard Business School.
Ihre berufliche Laufbahn begann sie 1980 als Referentin beim BMZ (Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und führte sie dann über UNCTAD (Konferenz der Vereinten Nationen für Handel und Entwicklung), das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen GATT und UNIDO, die Organisation der Vereinten Nationen für industrielle Entwicklung, für fünf Jahre als volkswirtschaftliche Regierungsberaterin nach Lesotho.
1989 kam sie zur GTZ (Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit, heute GIZ, Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit), wo sie zunächst als Leiterin der Südasienabteilung, später als Bereichsleiterin für Asien und Pazifik, Planung und Entwicklung sowie den Fach- und Methodenbereich tätig war. Seit Juli 2012 gehörte sie dem Vorstand der GIZ an. Am 1. Februar 2018 wurde sie Vizepräsidentin des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung in Rom, ein Amt, das sie bis Anfang 2020 innehatte.
Klares Signal
Ihren Wechsel zur Vorsitzenden des Stiftungsrates nennt Dr. Martin Kasper, Stiftungsgründer und ehrenamtlicher Vorstand von Childaid Network, ein „klares Signal, dass die Projekte im Zentrum unserer Bemühungen stehen“. „Der Werdegang von Frau Richter ist geprägt von sehr persönlichem und tiefem Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit und Jahrzehnten der Erfahrung aus dem Wirken in und mit den relevanten nationalen und internationalen Organisationen.“ Insbesondere Südasien habe ihr dabei besonders am Herzen gelegen. Sie habe bereits begonnen, die Arbeit des Projektteams zu hinterfragen und zu befruchten und werde sich als Beraterin und bei Reisen zu den Partnern auch persönlich engagieren, kündigte er an. Auch Cornelia Richter hat ihre Haltung zu Childaid Network schon im Jahresbericht der Stiftung publiziert: „Jedes Kind verdient eine faire Chance! Dies ist nicht nur der Aufruf des UNICEF-Berichts zur Lage der Kinder der Welt. Es ist auch Antrieb der Arbeit von Childaid Network. Die Professionalität, der Fokus auf Nachhaltigkeit sowie die Wirkungsorientierung, mit der Childaid Network Kinder und Jugendliche vor allem im Bereich Bildung fördert, genießen meine höchste Wertschätzung.“ Der Stiftungsrat agiert bei Childaid Network wie ein Aufsichtsgremium. Er begleitet, berät und überwacht den Vorstand, vermittelt Ratgeber und Unterstützung und prüft den Abschluss. Mit diesem Wechsel geht Childaid Network gestärkt in das Jahr 2021, das dank Corona immer noch viele Herausforderungen für das deutsche, vor allem aber für das internationale Team bereithält.