Drei Farben, um im Gleichgewicht zu bleiben

Die Künstlerin Ines Wilkens Fotos: Schaller

Künstlerin Ines Wilkens stellt ihre Werke in der NASPA aus.

Königstein (es) – Betritt man die Filiale der NASPA in Königstein, so ist man umgeben von scheinbar schwebenden Kreisen, die sich in unterschiedlichen Farbkompositionen auf den Leinwänden zeigen. Seit 1. Juni öffnet die NASPA ihre Beratungsräume, um regionalen Künstlerinnen und Künstlern die Möglichkeit zu bieten, aus ihren Ateliers herauszutreten und ihre Kunst einem breiteren Publikum zugänglich zu machen – ins Leben gerufen und kuratiert durch die NASPA-Mitarbeiterin Simone Hansel, die in anderen Filialen über Jahre dazu ihre Erfahrungen sammeln konnte. Ein zufälliges Zusammentreffen zwischen ihr und der Künstlerin Ines Wilkens führte nun zu dieser Ausstellung „Rundblick“.

Ines Wilkens besuchte in den 90er Jahren die Städel-Abendschule, die Parsons Art School und bildet sich seither in Kunstseminaren in unterschiedlichsten Techniken weiter. Die Bilder, die hier zu sehen sind, basieren auf Öl und Acryl und der besonderen Maltechnik mit Hilfe der Ei-Temperafarben, die in einem komplizierten Verfahren selbst aufbereitet und gemischt werden. Letzteres gibt den Farben eine gewisse weiche Mattigkeit und führt durch Wasserzugabe zu gewollten und ungewollten Farbverläufen. Dieses Spiel des beabsichtigten und unbeabsichtigten Geschehens ist in allen nichtgegenständlichen Bildern hier zu erleben.

Die Kreise auf der Leinwand wirken wie festgebannt, schweben aber scheinbar doch im Raum, scheinen sich abzustoßen und wiederzufinden zu neuer Komposition. Jeweils zwei Werke korrespondieren miteinander, was durch kleine, fast unbedeutend wirkende Farbtupfer angezeigt wird. Eine Besonderheit ist, dass manche Gemälde schablonenartige Strukturen zeigen, die dem Bild dreidimensionale Tiefe geben. Auch die kaum sichtbare Struktur einzelner übermalter Leinwände zeigen den Prozess hin zu etwas Neuem. Im Gegensatz dazu sind in den Fenstern der Filiale kleine Stillleben alter Gartengeräte zu sehen, die wirken, als ob sich die Künstlerin hier der Beständigkeit vergewissern will. Es entstehen in halbjährigem Rhythmus, so die Künstlerin Ines Wilkens, neue Ausdrucksformen ihrer Kreativität, die in dieser Ausstellung zu erfahren sind.

Die Ausstellung ist zu den Öffnungszeiten der NASPA für circa drei bis sechs Monate zu sehen.

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