In Königstein und den drei Stadtteilen wurden jetzt zwanzig Bushaltestellen mit neuen Haltestellenschildern und integrierten dynamischen Fahrgastinformationsanzeigern (DFI) ausgestattet. Damit erhalten Fahrgäste aktuelle Informationen über die tatsächlichen Abfahrtszeiten. Diese „DFI Light“-Anzeiger, wie sie im Fachjargon heißen, zeigen an der Haltestelle die nächsten Abfahrtszeiten der jeweiligen Buslinien an.
„Außerdem geben sie Auskunft über eventuell auftretende Verspätungen, Fahrtausfälle oder Betriebsstörungen“, wie der ehrenamtliche Stadtrat und ÖPNV-Dezernent Rolf Kerger erläutert. Die verwendeten E-Paper-Displays sind auch bei direkter Sonneneinstrahlung sehr gut lesbar und werden bei Dunkelheit mit LED beleuchtet. Königstein ist die erste Kommune im Hochtaunuskreis, in der diese zukunftsweisende Technik zum Einsatz kommt.
Ziel des Projektes ist es, Fahrgäste auch abseits des Bahnhofs und der größeren Knotenpunkte mit Echtzeitinformationen aus dem zentralen RMV-Auskunftssystem zu versorgen. Im Gegensatz zu den fünf großen DFI-Anzeigern an Bahnhof, Kreisel und Stadtmitte, die seit 2018 im Betrieb sind, haben sie ein relativ kleines, energiesparendes Display, das direkt in das Haltestellenschild eingebaut ist und zeigen die nächsten vier Abfahrten oder Info-Texte an. Sie werden mit zwei Batterien und einer Akkuzelle und einem kleinen Photovoltaikmodul deutlich wirtschaftlicher und energiesparender betrieben.
„Die Batterien und Akkus müssen erst nach circa zehn Jahren ausgetauscht werden. Der Anschluss an das Stromnetz hätte Investitionen von durchschnittlich 6.000 Euro pro Haltestellenmast verursacht“, sagt Felix Rau, Fachdienstleiter Straßenbau der Stadt Königstein. „Zusätzlich ist noch anzumerken, dass nicht an allen Standorten Platz für Verteilerkästen zur Verfügung steht.“
Die Daten werden von der Datendrehscheibe des RMV per Internet zu dem zentralen Rechner des Systemlieferanten AXENTIA in Linköping in Schweden übertragen, dort verarbeitet und per Mobilfunk an die 20 Anzeiger in Königstein übertragen. Verantwortlich für die Versorgung mit den erforderlichen Daten ist das Team „Echtzeitdaten“ bei der RMS-Consult, der Service-Gesellschaft des RMV.
Die Abfahrtzeiten der Buslinien mit ihren Fahrtzielen können durch Bedienung eines am Haltestellenmast befestigten Tasters vom System vorgelesen werden. Dies ist besonders für sehbehinderte Fahrgäste eine wesentliche Erleichterung und stärkt den barrierefreien Zugang zu den Bussen. Damit diese Taster auch für Rollstuhlfahrer leicht zu erreichen sind, wurden die bisher an den Masten angebrachten Abfallbehälter von Mitarbeitern des Betriebshofs der Stadt kurzfristig umgesetzt.
Bürgermeister Leonhard Helm: „Als Service können wir den Fahrgästen so Fahrplan- und Echtzeitinformationen an der Haltestelle anzeigen und sogar vorlesen lassen. Das ist vor allem bei kurzfristigen Verspätungen und für auswärtige Besucher nützlich. All das macht den Busverkehr in Königstein noch attraktiver. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ihren Einsatz in diesem Projekt.“
„Eine rasche Information in Echtzeit ist ein Qualitätsmerkmal im öffentlichen Nahverkehr, das wir immer weiter ausbauen wollen. Dank der technischen Fortschritte kommt in Königstein die neue Variante von DFI-Anzeigern zum Einsatz, die kostengünstiger ist und mit erheblich weniger Aufwand installiert werden kann“, berichten die Projektleiter Rolf Kerger und Felix Rau. „Die neuen DFI Light-Anzeiger sind ein weiterer Schritt der Digitalisierung des ÖPNV in Königstein. Die Standorte der neuen Anzeiger wurden in Abstimmung mit dem zuständigen Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) ausgewählt.
Kernstadt: Bischof-Kaller-Straße (2 Masten), Friedhof (2), KVB-Klinik (2), Taunusgymnasium (3), Theresenstraße (2)
Falkenstein: Alt Falkenstein (2), Auf dem Seif (1), Mammolshain: Evangelische Kirche (2), Wacholderberg (2)
Schneidhain: Am Fliederbusch (2)
Damit sind nun 25 der 72 Haltestellenmasten mit Echtzeitanzeigern ausgestattet. Die Kosten für die neuen Anzeiger betragen, inklusive der Installation, circa 220.000 Euro. Davon trägt die Stadt Königstein einen Eigenanteil von etwa 33 Prozent. Der überwiegende Anteil wird vom Land Hessen (Hessen Mobil) übernommen. Ohne die erhebliche Förderung dieser Investitionskosten wäre das Projekt für die Stadt nicht finanzierbar gewesen.
In den ersten Wochen nach der erfolgten Installation befinden sich die Anzeiger im Testbetrieb. Die Projektleitung bittet deshalb diejenigen, die eine Störung der Anzeiger oder Datenfehler feststellen, den Sachverhalt kurz zu schildern und idealerweise mit einem Foto an folgende E-Mail-Adresse zu senden:
DFI[at]KOENIGSTEIN[dot]DE.