Endlich wieder unterwegs für Bildung und Kinderrechte

Königstein
(kw) – Es war eine lange Durststrecke. Zweieinhalb Jahre lang waren keine Reisen in die Projektgebiete der Königsteiner Hilfsorganisation Childaid Network möglich. Seit Beginn des Jahres sind die Reisebeschränkungen nach Nepal, Indien und Bangladesch gefallen. Reisen nach Myanmar, wo Childaid Network ebenfalls ein Bildungsprojekt betreibt, sind aufgrund der politisch instabilen Situation leider immer noch nicht möglich.

Gesundheitsprävention als wichtige Komponente des Kinderrechts

Die Abiturientin des Königsteiner Taunusgymnasiums und angehende Ärztin Svenja Appuhn war im Sommer 2022 für ein Praktikum bei einer lokalen Partnerorganisation von Childaid Network in Indien. Sie wollte dabei insbesondere lernen, welche Herausforderungen bei der Verwirklichung des Rechts auf Gesundheit in der Region bestehen. Ergebnisse ihrer Interviews mit Müttern und Kindern zeigen, dass viele Haushalte noch immer keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser oder einer Toilette haben, dass ein großer Teil der Frauen und Mädchen keinen Zugang zu Hygieneartikeln hat und dass sich das öffentliche Gesundheitssystem in einem desolaten Zustand befindet.

Fokus auf Corona-Folgen

Aufklärung und Gesundheitsvorsorge sind nur ein wichtiger Baustein im Projektportfolio von Childaid Network. Nach zwei Jahren Pandemie liegt der Fokus vieler Projekte nun auf dem Überwinden der entstandenen Bildungslücken. Das derzeit größte Projekt der Stiftung heißt deshalb „Bildungslücken schließen“. 100.000 Kinder und Jugendliche in Nordostindien sollen bis 2023 mit speziellen Förderprogrammen erreicht werden, damit sie wieder Anschluss an den Unterricht finden.

Projektteam ab September vor Ort

Für Cynthia Dittmar steht dieses Projekt auch gleich ganz oben auf der langen Liste mit Terminen, die sie für ihre bevorstehende Reise nach Indien mit den Partnern vor Ort vereinbart hat.Im Bundesstaat Meghalaya wird sie auch das große Berufsbildungsprojekt besuchen, in dem 10.000 Jugendliche direkt in ihrer Heimatregion eine berufliche Ausbildung sowie eine Folgeanstellung erhalten. Der Besuch der Abendschulen und Brückenkurse steht ebenfalls auf dem Programm. „Durch die langen Schulschließungen in Indien wurden viele Jugendliche in Arbeitsverhältnisse gedrängt. Die Abendschulen geben ihnen ihr Recht auf Bildung zurück“, so Cynthia Dittmar. Weiterhin wird ihr Team die Kinderheime in Guwahati und Kinderrechtsprojekte in Lower Assam besuchen.

Reiseberichte zum Miterleben und Informieren

Ihre Erlebnisse und Eindrücke werden sie am 3. November ab 18 Uhr im katholischen Gemeindezentrum in Königstein mit interessierten Gästen teilen. Dann wird wieder der traditionelle „Projektabend“ der Stiftung stattfinden.

Verbesserung der Gesundheitsversorgung in Nepal

Silke Geissert und ihre Kolleginnen werden sich dann ab Mitte November auf den Weg nach Bangladesch und Nepal begeben. Auch hier hat die Pandemie die Menschen schwer getroffen. Childaid Network hat deshalb seine Aktivitäten über Bildung hinaus im Bereich der gesundheitlichen Prävention und Vorsorge ausgeweitet.

Erfolgreicher Projektabschluss in Bangladesch

In Bangladesch haben 18.000 junge Menschen in den beiden ärmsten Distrikten des Landes Zugang zu hochwertiger Bildung erhalten. Das Projekt kann nun schrittweise in die lokale Verantwortung vor Ort überführt werden. Wer sich über die Arbeit der Stiftung informieren möchte, findet weitere Informationen unter www.childaid.net. Die Projektarbeit kann mit einer Spende unter www.childaid.net/spenden oder per Überweisung an IBAN DE 96 5004 0000 0375 5055 00 unterstützt werden.

Die angehende Medizinerin und Absolventin des Taunusgymnasiums, Svenja Appuhn, unterwegs für Childaid Network in Nordostindien
Foto: Childaid Network



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