FDP: Radverkehrskonzept – die Arbeit fängt erst an

Königstein
(kw) – Am Dienstag, 22. März, wurde von der Stadtverwaltung im Haus der Begegnung ein Radverkehrskonzept für Königstein vorgestellt. Michael-Klaus Otto, stellvertretender Vorsitzender der FDP-Fraktion im Stadtparlament, fasst die grundsätzliche Position der FDP dazu wie folgt zusammen:

„Die FDP hat die Aufstellung dieses Konzepts unterstützt. Es entspricht dem Wunsch vieler Bürger, mehr auf die Belange, insbesondere auch auf das Sicherheitsbedürfnis der Radfahrer, Rücksicht zu nehmen. Das Fahrrad ist ein wichtiges, wenn auch in Königstein mit seinen Steigungsstrecken nur begrenzt bequemes Verkehrsmittel – im Alltag wie in der Freizeit“.

Erfolgreiche Lobbyarbeit

„Nicht zielführend und ärgerlich ist ein vom Zeitgeist hereingewehter Ansatz,“ so Otto weiter, „der Radfahren auf Kosten aller anderen Verkehrsteilnehmer voranbringen will, der das Auto nicht erübrigen, sondern verdrängen will.“ Ausgehend von der guten Idee, den Radfahrenden mehr Sicherheit zu bringen und über geringere CO2-Emmissionen den Klimawandel aufzuhalten, zeichnet das Radfahrkonzept die Welt nur aus der Brille der Fahrradlobby. Kein Wunder, dass die Ergebnisse für Königstein so aussehen, wie sie jetzt dargestellt wurden: Federführend war ein Planungsbüro, das seit Jahren nichts als Radfahrkonzepte erstellt und Radwege plant, zusammen mit dem ADFC, dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad Club.

Einseitige Betrachtung

Viele der vorgeschlagenen Maßnahmen sind, wollte man sie unbesehen umsetzen, geeignet, die Verkehrsinfrastruktur Königsteins insgesamt zu stören. Die Sicherheit von Fußgängern und die Notwendigkeit der Nutzung des Autos für viele, wie etwa Pendler und ältere Personen, werden nicht thematisiert, ebenso wenig wie die Schädigung der Umwelt durch Versiegelung von Feld- und Waldwegen.

Ascan Iredi, FDP-Fraktionsvorsitzender, weist den Weg in die Zukunft: „Die Arbeit fängt jetzt erst an. In einem geordneten Prozess wird jede einzelne vorgeschlagene Maßnahme nach vorher festgelegten Kriterien zu prüfen sein unter Einbeziehung aller betroffenen Bürger und unter Einhaltung der etablierten Wege zu einer Entscheidung.“ Zu bewerten werden Vor- und Nachteile für alle sein. Auch durchaus nochmals für die Radfahrer: Eine Öffnung einer Einbahnstraße für Radfahrer in beide Richtungen kann zwar der Bequemlichkeit der Radfahrenden dienen, aber auch zu ihrer stärkeren Gefährdung beitragen.

Schulwege und Fußgänger beachten

Vor allem die Schulwege müssen sicher gemacht werden, für Rad fahrende wie für zu Fuß gehende Schüler. Besondere Vorteile können wahrscheinlich aus Verbindungen zwischen den Ortsteilen und überörtlichen Verbindungen gehoben werden.

Zumindest gleichberechtigt muss die Gefährdung von Fußgängern bewertet werden; diese haben auch das Recht, ungestört in der Fußgängerzone flanieren und auf Waldwegen spazieren gehen zu können, ohne mit Rufen wie „aus dem Weg“ ins Gebüsch gescheucht zu werden.

Die für Autos schon schwierige Verkehrssituation darf nicht noch weiter verschlechtert werden. Sonst kommen immer weniger Kunden in unsere Geschäfte und in die Gastronomie. Manche Personen, insbesondere Ältere, sind auf das Auto angewiesen, weshalb die geplante Reduzierung von Parkplätzen sehr kritisch beurteilt werden muss.

Selbstredend werden die Kosten – für die Stadt und für den Steuerzahler insgesamt – zur Verwirklichung der Maßnahmen ein wichtiges Kriterium sein, und zwar nicht nur die Baukosten, sondern auch die späteren Unterhaltskosten.

Kleinere Maßnahmen ausreichend

„An einigen Stellen würden in Königstein schon kleine Maßnahmen die Sicherheit und das Durchkommen für Radfahrer verbessern, ohne gleich ein Konzept im Millionenumfang umsetzen zu müssen“, war dazu ein Diskussionsbeitrag eines Einwohners aus der Siedlung in der Veranstaltung am 22. März. Wichtiges Kriterium sind die Auswirkungen auf Natur und Umwelt, wenn zusätzliche Flächen asphaltiert und versiegelt werden sollten.

„Unsere kleine Stadt kann für Radfahrer noch viel tun. Nur für vernünftige Ziele wird es mehrheitlich Verständnis geben“, fasst Iredi zusammen.



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