Königstein (es) – Nach erst vierwöchiger Amtszeit als Bürgermeisterin nahm Beatrice Schenk-Motzko am vergangenen Montag einen besonderen Termin im Rathaus wahr. Der gemeinnützige Verein „Förderverein Kurbad Königstein e.V“. verkündete offiziell seine Auflösung und übergab seine restlichen Fördergelder in die Hand der Stadt Königstein.
In Anwesenheit von Gründer Rainer Kowald, Schatzmeister Günter Kalich, Fördermitglied Thilo Kruse der KVB, Anke John, Verwaltung Kurbad, Thomas Rausch, Geschäftsführer Kurbad und Stefanie Wagenknecht, Pressesprecherin der Stadt, nahm Bürgermeisterin Schenk-Motzko den Betrag mit großem Dank entgegen.
Zuvor führte Rainer Kowald die ursprüngliche Intention aus, diesen Verein zu gründen. Im Jahr 2008 geriet das städtische Unternehmen Kurbad in eine finanzielle Krise. Sanieren oder Schließen wurde diskutiert, das Für und Wider erwogen. 2012 entschied sich die Stadt, das Bad zu sanieren. In die Entscheidung floss der Wunsch ein, finanzielle und interessengebundene Unterstützung aus der Bevölkerung zu erhalten. Dies nahm Rainer Kowald zum Anlass, mit etlichen Mitstreitern den „Förderverein Kurbad Königstein e.V.“ zu gründen. Es beteiligten sich auch alle Kliniken Königsteins an diesem Vorhaben im Wissen darum, dass das Kurbad einen Auftrag für die Gesundheit der Bevölkerung zu erfüllen habe.
In der Folge konnte der Verein dazu beitragen, die Sachausstattungen des Bades zu gewährleisten, einen Defibrillator anzuschaffen und vor allen Dingen Gelder zur Verfügung zu stellen, um Schwimmkurse für benachteiligte Kinder, in Zusammenarbeit mit dem Sozialamt, zu ermöglichen. Diese Unterstützung musste beendet werden, da die Schwimmkurse nicht mehr durch hausinternes Personal ausgeführt wurden und somit dem gemeinnützigen Verein die Hände gebunden waren, diese Neuausrichtung zu fördern.
Die bei Gründung erhoffte Einbindung in Konzeptions- und Planungsideen des Kurbades erfolgte leider nicht. Verschiedentliche Ansätze und Gespräche des Vereins mit dem vorherigen Bürgermeister landeten im Nichts. Ein komplett erstelltes Konzept einer Erweiterung auf dem Gelände mit der Idee eines Dreisterne-Hotels und Seniorenwohnanlage mit direktem Zugang zum Bad landete in der Schublade. Es wurde keinerlei Planungswissen an den Verein weitergegeben und anscheinend auch umgekehrt nicht gewünscht.
So führte dies schlussendlich dazu, dass sich der Verein zur Auflösung entschloss, was nun erfolgte. Weiterhin, signalisierte Kowald, ist man interessiert an dem Fortbestehen des Kurbades und zum Mitwirken bereit. Mit einem Blumenstrauß und dem Kontoauszug über 32.300 Euro bedankte er sich für die Zeit und das Interesse bei der Bürgermeisterin.
Diese wiederum bedauerte zum einen die Auflösung, signalisierte aber, dass ihr bereits im Wahlkampf zugesagtes Engagement hinsichtlich des Kurbades ganz oben auf ihrer Agenda steht und sie an einem Ideenaustausch mit den ehemaligen Mitgliedern interessiert ist. Großes Lob ging an die Pressevertreter, die über Jahre engagiert über das Werden und Wirken des Vereins berichteten.
Ergänzend berichtete der Geschäftsführer des Kurbades, Thomas Rausch, dass das Besucherniveau sich wieder wie vor Corona eingestellt hat. Fünfzehn unterschiedliche Förderprogramme von Land und Europa gilt es zu sichten, zu prüfen und zu beantragen und neue hohe Energieauflagen umzusetzen. Für diese Arbeit müsste eigentlich eine Mitarbeiterin, ein Mitarbeiter, eingestellt werden, um zum Beispiel allein das neue Programm vom Land Hessen „Fit-Plus“ zur Unterstützung von gesundheitsfördernden Einrichtungen zu prüfen und zu beantragen. Rausch signalisierte viel Arbeit damit und zeigte sich zuversichtlich hinsichtlich der Zukunft des Kurbades in Königstein.