Das ganzheitliche Konzept des Kids Campwar seiner Zeit weit voraus

Ganz an der Spitze: Schulleiterin Julia Salbert (links) und geschäftsführende Gesellschafterin Dr. Martina Dorner (rechts) sind stolz auf 15 Jahre bilinguale Grundschulzeit im Kids Camp.Foto: Kuschel

Königstein (mk) –Auf dem Schulhof der privaten Grundschule in der Bischof-Kaller-Straße herrscht trotz Sommerferien ein buntes Treiben. Kinder rennen umher, spielen und sind völlig in ihrer „Pippi-Langstrumpf-Welt“ versunken. An diesem warmen Sommertag gibt es sogar selbst gemachtes Eis der Kinder.

Als Dr. Martina Dorner vor rund 15 Jahren in dem alten, verfallenen und vom Abriss bedrohten Offiziershaus buchstäblich mit den Füßen im Wasser stand, so erinnert sie sich heute zurück, hätte sie nie geglaubt, dass das Haus unter den Vorgaben des Denkmalschutzes vollständig renoviert und fortan als „Kids Camp Bilinguale Grundschule“ in neuem Glanz erstrahlen würde. Die damals neue Idee, eine zweisprachige Grundschule aufzubauen, fand nicht nur bei der Stadt Königstein und den verschiedenen Parteien im Allgemeinen positiven Anklang, sondern auch bei Eltern, Kindern und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Kids Camp-Familie.

Zu Schulbeginn, am 8. August 2008, sei dann die private Grundschule lediglich mit einer ersten Klasse gestartet. Stolz blickt die ehemalige Schulleiterin, die das Kids Camp noch bis letztes Jahr geleitet hat, auf heute 192 Schülerinnen und Schüler von der Vorschule bis zur vierten Klasse und auf die rund 26 Lehrkräfte und pädagogischen Zusatzkräfte, die natürlich für den Unterricht an sich, aber auch für Früh-, Spät- und Ferienbetreuung zur Verfügung stehen. „Ich freue mich sehr darüber, dass unsere Schule so beliebt ist, unsere Klassen voll sind und genügend Lehrkräfte zur Verfügung stehen“, erklärt Dorner als geschäftsführende Gesellschafterin. Auch die pandemischen Jahre hätten sie als Schule und vor allem als Team gut gemeistert – insbesondere aufgrund von gut ausgerüsteter Technik und kreativer Ideen. Da muss auch Lehrerin Julia Salbert schmunzeln, die seit letztem Jahr das Amt der Schulleiterin innehat und sich an den vielfältigen Online-Unterricht zu Coronazeiten zurückerinnert, der die Hauptfächer, aber auch sportliche Aktivitäten und beispielsweise gemeinsames Basteln beinhaltet habe.

Der Zeit weit voraus

Hier wird insgesamt deutlich, wie sich die Bilingualität im Bildungssektor niederschlägt. Die Nachfrage nach zweisprachigen Schulen sei sehr hoch und werde auch in Zukunft sicher weiter steigen. Die Anmeldungen, so Dorner weiter, sprächen dafür. So biete diese Grundschule jedoch bereits jetzt Perspektiven, auf die staatliche Schulen noch warten ließen: eine zuverlässige Ganztags-, Ferien- und Hausaufgabenbetreuung. Dies sei gerade für berufstätige Eltern, insbesondere die Mütter, von ganz wichtiger Bedeutung.

Die Gesellschaft hat sich in den letzten Jahren schnell gewandelt, die Erwerbstätigkeit von Frauen und der damit verbundene Bedarf an Betreuungsplätzen ist dramatisch gestiegen. Vergleicht man Zahlen des Statistischen Bundesamtes, waren 2005 noch 60 Prozent der Mütter minderjähriger Kinder erwerbstätig, im Jahr 2022 waren es bereits 69 Prozent. Die Erwerbstätigkeit von Vätern stieg hingegen im selben Zeitraum von 88 auf 92 Prozent weniger stark.

Die größten Unterschiede in der Erwerbstätigkeit von Müttern und Vätern fänden sich laut Zensus allerdings bei den Eltern jüngerer Kinder: Sei das jüngste Kind im Haushalt weniger als ein Jahr alt, so sei 2022 nur rund jede achte Mutter erwerbstätig gewesen: 13 Prozent im Vergleich zu 87 Prozent der Väter. Bei Kindern im Alter von zwei bis unter drei Jahren arbeiteten 64 Prozent der Mütter und 92 Prozent der Väter (Mütter meist in Teilzeit, Väter in Vollzeit). Während sich folgerichtig die Erwerbstätigkeit der Väter je nach Alter des Kindes lediglich zwischen 87 und 93 Prozent bewege, steige sie bei Müttern mit zunehmendem Alter des jüngsten Kindes deutlich stärker an. Hieraus lässt sich die Dringlichkeit für die Betreuung von „U3“-Kindern deutlich ablesen.

Individuelle Förderung

Doch auch die individuelle Förderung eines Kindes rückt immer mehr in den Vordergrund und stellt beim Kids Camp einen Kernpunkt der pädagogischen Konzeption dar. Mit zwei Lehrkräften in jeder Klasse falle daher kein Unterricht aus und es sei immer genügend Zeit, um auf die maximal 20 Kinder in der Klasse individuell einzugehen. „Alle unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind sehr motiviert und üben ihren Beruf mit großem Engagement aus. Wir sind überaus froh, dass wir so zuverlässige Lehrkräfte haben und nicht mit Unterrichtsausfällen kämpfen müssen“, unterstreicht Dorner. Dies wiederum gebe der Schule die Möglichkeit, Zeit in viele neue Projekte, AGs und Workshops für Kinder zu investieren. Die Digitalisierung sei weit fortgeschritten, elektronische Tafeln in allen Klassen, iPads für jedes Kind ab der zweiten Klasse gehörten demnach zum Standard. Durch die individuelle Förderung, auch durch „Lesemonate“ oder Lesewettbewerbe, gebe es auch das weitverbreitete Problem von „nicht richtig lesen können“ im Kids Camp nicht. Und da auch Sport, Bewegung und Ernährung eine zentrale Rolle spielten, werde viel Zeit in eben solche Projekte und Events investiert. So habe sich gezeigt, dass unter anderem Sport zu einer besseren Konzentration und zu einer erfolgreichen Schullaufbahn führten. „In den landesweiten Vergleichstests der dritten Klassen lag unsere Schule immer bis zu 10 Prozent über dem Landesdurchschnitt, was uns zeigt, dass wir vieles richtig machen“, so Dorner. Zahlreiche Auszeichnungen und Förderer der Schule scheinen dies zu unterstützen.

Mit Blick in die Zukunft

Seine Fachkräfte zu fördern und zu halten sei besonders heutzutage enorm wichtig, da sind sich Schulleiterin Julia Salbert und Martina Dorner im Gespräch einig. Daher möchte Dorner auch die Inflationsausgleichszahlung an ihre insgesamt 150 Mitarbeiter bis Ende 2024 vollends auszahlen lassen. Ein ganzheitliches Schulkonzept, besonders für U3-Kinder, verlange jedoch bei Preiserhöhungen, Miete und dergleichen auch eine Bezuschussung. Die Stadt Königstein habe diese nun „in Aussicht“ gestellt für 2024. Bildung und Förderung von Kindern solle grundsätzlich nicht vom Einkommen der Eltern abhängig sein. Mit Blick in die Zukunft gebe es hier noch genug Ideen und Pläne, doch zunächst müssten die Räumlichkeiten für die Ganztagsbetreuung bis Januar 2024 weiter ausgebaut werden, um den Kindern noch mehr Möglichkeiten und Abwechslung bei der Gestaltung des Nachmittags- und Ferienprogramms bieten zu können. Alle „Kids Camper“ freuen sich sicherlich auf die zwar arbeitsreichen, dennoch erfolgreichen gemeinsamen Jahre.

Die Kids Camp gemeinnützige GmbH wurde im Jahre 2005 als Träger der freien Jugendhilfe anerkannt. Heute gibt es neben der Grund- und Vorschule in Königstein bereits fünf zweisprachige Kindertagesstätten in der Kernstadt von Königstein, Schneidhain, zwei in Frankfurt und eine in Offenbach. Für weitere Informationen können sich Interessierte vorab unter www.kidscamp-koenigstein.de oder www.kidscamp-ggmbh.de einlesen.

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