Investition in Bildung – nicht nur in den DAX

Auf dem Podium diskutierten Mitri Sirin (ZDF, ganz links), Dr. Martin Kasper (Childaid Network, ganz rechts), Svenja Appuhn und Frank Nierhaus (Bereichsvorstand Commerzbank, Zweiter von links)) zum Thema „Soziales Engagement“. Foto: privat

Königstein (kw) – Die Welt ist ein kleines Dorf. Krisen und Konflikte sind oft nur einen Mausklick entfernt. Entferntes hat vermehrt Auswirkungen hier. Immer mehr junge Menschen engagieren sich, um zu zeigen, dass ihnen globale Probleme wichtig sind.

Welchen Beitrag ein konsequentes Engagement haben kann, wurde beim 2. Charity Dinner für Childaid Network, zu dem die Commerzbank eingeladen hatte, deutlich. In der obersten Etage der Commerzbank-Zentrale konnten sich die etwa 70 geladenen und von der Bank gut betreuten Gäste ein Bild machen über die Arbeit von Childaid Network. Das Kinderhilfswerk setzt sich dafür ein, Kindern in einer der ärmsten Regionen der Welt Zugang zu guter Bildung zu ermöglichen. 150.000 Kinder hat die Organisation in den letzten 12 Jahren mit ihren Bildungsprogrammen in Südasien erreicht.

Dass die Investition in Bildung immer eine gute Investition ist, machte Dr. Martin Kasper, ehrenamtlicher Vorstand der Stiftung Childaid Network, deutlich. Jeder Euro, der in Bildung fließt, sorgt dafür, dass die Kindersterblichkeit sinkt, das Einkommensniveau der Familien steigt und Menschen Perspektiven für ein besseres Leben in ihrer Heimat erhalten. Das sind Ziele, die auch Svenja Appuhn überzeugen.

Bereits als Schülerin setzte sich die junge Medizinstudentin für die Projekte von Childaid Network ein. Als Schulsprecherin initiierte die damals 16-Jährige eine Initiative, bei der Schülerinnen und Schüler von insgesamt 40 Schulen ihr Taschengeld für den Wiederaufbau zahlreicher durch ein Erdbeben zerstörter Schulen in Nepal spendeten. Wille und Tatkraft, sich sozial zu engagieren, erwartet die Studentin auch von Akteuren aus Politik und Wirtschaft. Profanes Greenwashing komme in ihrer Generation nicht gut an, machte sie im Podiumsgespräch mit dem Bereichsvorstand der Commerzbank, Frank Nierhaus, deutlich. Zu transparent seien heutzutage die Informationswege im Internet. Gerade die Generation der Millennials nutze jede Möglichkeit, sich in Echtzeit zu informieren und auszutauschen. Echtes Engagement dagegen wird positiv registriert.

Was es heißt, globale Verantwortung zu übernehmen, weiß auch Mitri Sirin. Als Botschafter von Childaid Network reiste er 2018 nach Assam, dort auch in die indische Metropole Guwahati. Auf riesigen Müllhalden arbeiten dort tagtäglich Kinder. Sie suchen nach verwertbaren Gegenständen. Im Podiumsgespräch erzählt der erfahrene Politikjournalist und ZDF Moderator von dem schockierenden Moment, als er erkannte, dass Teile des Mülls nachweislich aus deutscher Produktion stammen. Für ihn war sofort klar, warum es richtig ist, dass sich Organisationen wie Childaid Network dort engagieren.

Mit dem Abend in der Commerzbank kann nun ein wichtiger Beitrag zur Fortsetzung dieses Engagements geleistet werden. Durch Spenden der anwesenden Gäste und der Bank kamen insgesamt 50.000 Euro zusammen. Frank Nierhaus ist begeistert: „Im Namen der Commerzbank bedanke ich mich herzlich bei unseren Gästen für das großzügige Spendenergebnis. Damit kann 1.600 Kindern aus Südasien der Schulbesuch für ein Jahr ermöglicht werden – ein tolles Ergebnis eines großartigen Abends in unserem Haus!“

Das Geld fließt in den Betrieb von Nachbarschaftszentren, Brückenkursen und Waisenheimen in Guwahati. Tausende indische Straßenkinder erhalten so die Möglichkeit, den Anschluss an den geregelten Schulalltag zu bekommen. Für sie ist das ein erster Schritt hin zu einem selbstbestimmten Leben statt einem Leben auf den Müllbergen.



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