Das Kurbad ist bereit zur Öffnung

Aktuell herrscht noch relative Ruhe, doch ab Montag, 6. Juli heißt es wieder „Herzlich willkommen“ im Kurbad Königstein. Foto: Puck

Königstein (hhf/pu) – Traditionell schließt das Kurbad immer dann, wenn das Freibad öffnet, um dringende Unterhaltungsarbeiten zu erledigen – dann kam Corona und damit die Schließung des Kurbades Ende März. Nachdem in der vergangenen Woche erste Eckpunkte zum bevorstehenden Start in die verspätete Freibadsaison bekannt wurden (siehe nachjustierte Details in dieser Ausgabe), steht nunmehr aller Voraussicht nach auch das Datum fest, wann das Kurbad wieder Badegäste ins Haus lässt – ab Montag, 6. Juli! Geschäftsführer Thomas Rausch: „Mit neuem Lichtkonzept und eventuell veränderten Öffnungszeiten. Das Kurbadkonzept stellen wir noch gesondert vor.“

Die letzten Monate waren kein Grund für Rausch und seine Mitarbeiter*innen, die Hände in den Schoß zu legen. Vielmehr haben sie die lange Phase genutzt, um ihr in die Jahre gekommenes Schmuckstück kräftig „aufzuhübschen“, zusätzlich zu den ohnehin anstehenden Arbeiten. Nicht ohne einen gewissen Stolz rechnete Thomas Rausch („Es gibt genug zu tun“) im Rahmen eines Pressegesprächs im Mai vor, dass wenigstens die zwölf Festangestellten sogar ohne Kurzarbeit weitermachen konnten. Die rund 40 Aushilfen oder freien Mitarbeiter, wie zum Beispiel Schwimmlehrer, mussten freilich erst einmal „nach Hause geschickt“ werden. Von daheim aus – sprich: im Home-Office – arbeiteten die Damen aus der Verwaltung weiter, während das technische Personal mit Hilfe zum Beispiel der Kassiererinnen kräftig Hand anlegte oder auch die aufgelaufenen Überstunden abbaute.

Energie gespart

Dennoch reichte die Zeit – natürlich nicht mehr im Schichtdienst für die langen Öffnungszeiten – sogar für Renovierungsarbeiten, die sonst an Fremdfirmen hätten vergeben werden müssen. Insbesondere wurde intensiv gereinigt, vieles, wie der Saunabereich, auch optisch aufgewertet und natürlich auch die größeren anstehenden Sanierungsarbeiten in Angriff genommen. In Innen- und Außenbecken stand vor allem der Austausch der Beleuchtungselemente an; dank LED-Technik spart man nun kräftig Energie bei besserer Ausleuchtung und sogar farbige Beleuchtung ist möglich, sie kann über einen Computer aktuell komponiert werden.

Geschäftsführer Rausch geht von 29 Tonnen CO2 pro Jahr aus, die eingespart werden können, oder 30.000 Euro Energiekosten – damit hätte sich der Wechsel in zwei Jahren amortisiert. Mit etwas Glück werden bis zu 120.000 Euro von Land und Bund für die energetische Sanierung zurückerstattet – ob es dagegen einen Ersatz für die bis Ende Mai entgangenen rund 350.000 Euro Eintrittsgelder geben wird, ist fraglich.

„Wir basteln uns das schön“, so das augenzwinkernde Motto der Kurbad-Mannschaft zu allen Belangen jenseits der Kasseninhalte. Meist in Zweiergruppen absolvierten sie Geduldsspiele wie die Verfugung der Bodenfliesen in der Schwimmhalle (sie haben eine Kantenlänge von 2 Zentimetern) und arbeiteten auch Liegengebliebenes wie Unfallschäden in Fensterscheiben (meist durch anstoßende Liegen) auf. Lediglich einige Ersatzteile aus der Schweiz oder China konnten nicht geliefert werden, dennoch ist das Becken gefüllt, gechlort und vorgeheizt – also einsatzbereit.

Kurzschwimmer

Parallel dazu wurde ein erster Plan für das „Drumherum“ erstellt, denn chlorhaltiges Wasser ist nicht das Problem, hier überleben Viren nicht lange. Noch vor Vorliegen der genauen Hygienevorschriften hat man getan, was sinnvoll ist. Genug Desinfektionsmittel ist zum Beispiel vorhanden, um zwischen den geplanten Badephasen, die sich am Kurzschwimmertarif (auch preislich) orientieren, in häufigeren Abständen reinigen zu können.

Um Gegenverkehr zu vermeiden, soll der Zugang nur über den Haupteingang erfolgen, heraus könnte es über den Treppenturm gehen. Ob das finale Konzept womöglich „gesperrte“ Umkleidekabinen, spezielle Badezeiten für Senioren, markierte Bahnen für mehr Abstand im Wasser oder für die Liegen umfasst, wird aktuell noch beraten.

Unverdrossen haben die Kurbadler auch in der Sauna schon kräftig Hand angelegt, Bodenfliesen ersetzt und neu gefugt, auch hier die Beleuchtung überarbeitet (Hauptfarbe blau) und den Innenbereich mit Palmen und Bambus aufgewertet sowie den Außenbereich vor den Panoramafenstern in Schwung gebracht.

Mehr Personal

Es fehlt also nur noch der Startschuss, damit das Kurbad wieder läuft. Zusätzliches Personal wird wohl, so hieß es im Mai, nötig sein, um zum Beispiel Aufsicht zu führen, wenn sich die Tore wieder öffnen, das kostet zwar Geld, bringt aber auch Verdienstmöglichkeiten für Menschen aus der Umgebung. Und trotz Corona konnte zum 1. Mai sogar eine Neuanstellung für einen Haustechniker realisiert werden.

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