Naturwunder: Von Staub zu Staub...

Königstein (hhf) – Wer es nicht besser weiß, denkt zuerst an einen Albino-Kürbis, wenn er die riesige Frucht auf dem Beet im Garten von „Kirche in Not“ sieht. Das Gebilde ist tatsächlich etwas größer als ein Fußball, aber doch nicht geeignet, um als grimmige Maske an Halloween teilzunehmen, denn es ist ein Bovist, ein Pilz. Das erklärt auch, weshalb er so ganz ohne grünes Beiwerk aus der Erde sprießt – hinten rechts sind dagegen kleine echte Kürbisse im Gemüsebeet zu erkennen, umgeben von ausladendem Blattwerk.

„Er war plötzlich da“, Bewohner, die sich um den Garten kümmern, hatten ihn beim Jäten entdeckt und stehen gelassen. Innerhalb von rund zehn Tagen hatte er dann diese rekordverdächtige Größe erreicht – eine improvisierte Messung mit dem Teleobjektiv (als Größenvergleich) ergab gut 50 Zentimeter Durchmesser.

Im Gemüsebeet ist der Bovist gar nicht so schlecht aufgehoben, als junge, feste Knolle hätte man ihn sogar essen können, das traut sich im jetzigen Zustand aber keiner mehr. Im Gegenteil warten nun alle auf einen großen Knall, wenn der Pilz-Fruchtkörper gereift ist, denn dann streut er – wie Kinder, die in Wald und Wiesen unterwegs sind, wissen – in großen Wolken die reifen Sporen aus, besonders, wenn man darauf tritt. Ob das Riesending im Kirchgarten dann so etwas wie einen Atompilz erzeugt, bleibt abzuwarten, in jedem Fall aber wird der Bovist das biblische Lebensbild deutlich vor Augen führen: „Von Staub bist du genommen und zu Staub wirst du wieder werden.“
Foto: Friedel



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