Neues Konzept für Sperrmüllabfuhr gefordert

Foto: Stadt Königstein

Königstein (kw) – Ein neues Konzept für den Sperrmüll möchte CDU-Magistratsmitglied und Dezernentin für Abfallentsorgung Kaja Metz. Die vergangene Sperrmüll-Abfuhr in der Kurstadt habe gezeigt, dass es so nicht weitergehe, sagt sie. Es habe viele Beschwerden zu der gängigen Praxis aus der Bevölkerung gegeben.

Viel zu große Mengen lagen an den Straßenrändern, dazu Dinge, die gar nicht für den Sperrmüll gedacht sind, wie Altreifen oder Elektrogeräte. „Das Bild, das die Kurstadt zu Zeiten der Sperrmüllabfuhr abgibt ist nicht schön“, ärgert sie sich. Tagelang liegt oft der Müll in der Stadt, denn die Entsorgungsfirma Kilb muss häufiger fahren als eigentlich vorgesehen, schafft die Abfuhr nicht an einem Tag. Metz: „Das liegt neben der zu bewältigenden Menge auch an den engen Gassen in der Stadt. Die Firma kann keine großen Wagen einsetzten, denn die kommen vielerorts einfach nicht durch.“

Das Amt für Abfallwirtschaft der Stadt Königstein hat einmal zusammengefasst, wo die großen Probleme beim Sperrmüll liegen und was das in der Konsequenz bedeutet:

1) Zu große Mengen (erlaubt sind 5 m³) – Konsequenz: Firma Kilb nimmt diese kulanter Weise mit, muss allerdings öfter zur Deponie fahren und abladen.

2) Bürgersteige werden zugestellt – Konsequenz: Beispielsweise Kinder können ihren sicheren Schulweg nicht mehr nutzen und müssen auf die Straße ausweichen.

3) Hydranten werden zugestellt – Konsequenz: Im Ernstfall kann die Feuerwehr auf diese nicht direkt zugreifen.

4) Anderer Müll (z. B. Kartonagen, Reifen, Farbeimer, Müllsäcke), der nicht zum Sperrmüll gehört, wird dazugestellt – Konsequenz: Firma Kilb muss vor Ort sämtliche Sperrmüllhaufen sortieren, je nach Größe nimmt dies einige Zeit in Anspruch.

Weitere Konsequenz: Wenn der Sperrmüll an einem gesammelten Ort abgelegt wurde, Stromhäuschen, Glascontainer etc. kann nicht nachvollzogen werden, von wem der Nicht-Sperrmüll stammte. Die Verursacher räumen diesen im Regelfall nicht weg. Daraus resultiert, dass der städtische Betriebshof diesen entsorgen muss.

5) Die Reste des Nicht-Sperrmülls werden zum Teil nicht in der eigenen Restmülltonne entsorgt, sondern zum nächsten öffentlichen Papierkorb gebracht. Dies stellt gemäß Abfallsatzung eine Ordnungswidrigkeit dar.

6) Elektrogroßgeräte werden, getrennt vom Sperrmüll, an einem separaten Termin eingesammelt. E-Geräte werden trotzdem am Sperrmülltermin rausgestellt. Konsequenz: Eine Woche steht der E-Schrott im öffentlichen Raum.

Metz: „Diese Probleme haben wir bei jedem Abfuhrtermin. Ich versuche ein anderes Konzept mit den Mitarbeitern zu erarbeiten. Außerdem müssen die Königsteinerinnen und Königsteiner über dieses Thema besser aufgeklärt werden“. Vorstellen könnte sich die Dezernentin zum Beispiel eine Abfuhr auf Abruf und nach Bedarf. Metz: „Bleibt es beim heutigen System, heißt das, es müssen für weitere Tage Fahrer und Fahrzeuge eingeplant werden. Dies führt zu erhöhten Kosten der Sperrmüllabfuhr. Bei dauerhaft erhöhten Kosten, lassen sich diese irgendwann nicht mehr über die aktuelle Müllgebühr decken.“



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