Sanierung der Altkönigstraße – Optische Täuschung für mehr Sicherheit

Die ersten 200 Meter der Altkönigstraße sind bis auf die Asphaltdecke fertig, sogar die ersten zwölf Ulmen, die den Alleecharakter der Altkönigstraße prägen sollen, wurden bereits gepflanzt. Auch der weitere Vorgang des Baus liegt im Plan. In einer Anhörung der Stadt für die Anwohnerinnen und Anwohner des zweiten Abschnitts gab die Stadt Ende des vergangenen Jahres Überlegungen zu den weiteren Baumaßnahmen bekannt.

Optische Täuschung gegen Raser

Eine Besonderheit, die schon jetzt Anwohnerinnen und Anwohnern sowie Besucherinnen und Besuchern auffällt, ist die Fahrgasse. Sie wirkt enger als vorher, obwohl die Fahrbahn tatsächlich sogar geringfügig breiter geworden ist. Der optische Effekt ist gewollt, um die Autofahrerinnen und Autofahrer vom Rasen abzuhalten. Joachim Helsper, zuständiger Fachdienstleiter Straßenbau der Königsteiner Verwaltung: „Bislang waren es circa 4,50 Meter zwischen den abgestellten Autos am Straßenrand. Jetzt haben wir 4,60 Meter. Bürgermeister Leonhard Helm: „Durch den vorgezogenen Bordstein wirkt es aber enger und die Fahrzeuge müssen, wie in einem Wohngebiet, angemessen und langsamer fahren.“

Nicht auf Vernunft vertrauen

Geparkt wird entlang der gesamten Straße künftig in extra Parkbuchten, die gleichzeitig auch Platz für ausreichend dimensionierte „Baumscheiben“ schaffen. Die Fußgänger haben einen neu gepflasterten Gehweg, durch die parkenden Autos getrennt von der Straße. Helm: „Es geht hier um Sicherheit, auch die den Fußgängern und Radfahrern gegenüber und um Wohnqualität. Unsere Erfahrung mit anderen, breiter gebauten Straßen und die zunehmende Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr zeigen, dass es nicht mehr ausreicht, nur auf die Vernunft der Verkehrsteilnehmer zu hoffen.“

Moderne Straßenplanung

Eine moderne Straßenplanung müsse die Interessen der verschiedenen Beteiligten sorgfältig gegeneinander abwägen und dabei nicht, wie in der Vergangenheit zu oft geschehen, dem Autoverkehr den absoluten Vorrang einräumen. Hierum bemühe er sich bereits seit vielen Jahren, so der Rathauschef.

Gerade die nachhaltige Gestaltung als Allee mit überlebensfähigen, möglichst klimaangepassten Bäumen sei auch den Gremien besonders wichtig gewesen, erläutert Helm die Beschlusslage aus Magistrat und Stadtverordnetenversammlung. Die auf Resistenz gegen Schädlinge gezüchteten Ulmen mit ihren großzügigen Baumscheiben seien hierfür eine gute Wahl, seien sich Gründezernentin Gabriela Terhorst und Bürgermeister einig.

Modernisierte Versorgungsleitungen

Der erste Teilabschnitt war aber auch sonst besonders aufwendig. Auf der Liste der Arbeiten standen vor dem Pflanzen der Bäume, dem Bau des neuen Bürgersteigs und des Parkstreifens das Fällen der alten Alleebäume, der Abbruch der Straße, die Erneuerung des Abwasserkanals mit Aufweitung des Querschnitts von 70 Zentimetern auf 90 Zentimeter (mehr als 60 Prozent Erhöhung der Kapazität) und die Erneuerung der Wasserleitungen, der Hauptleitungen zum Anschluss des Wasserbeschaffungsverbands sowie – jeweils auf Anfrage bei den Versorgern – aller sonstiger erneuerungsbedürftigen Leitungen. Dazu kam der Aufbau des Straßenkörpers mit 60 Zentimetern Tiefe, um die Straße frostsicher anlegen zu können.

Im Sinne des Umweltschutzes wurde eine energiesparende Straßenbeleuchtung installiert. Gleichzeitig mit der Sanierung wird jetzt auch in Zusammenarbeit mit der Telekom Glasfaser verlegt.

Im Zeitplan

Ab April soll dann die Grunderneuerung der Altkönigstraße vom Mühlweg bis zum Wald erfolgen. Technisch gesehen ist die obere Altkönigsstraße in einem schlechteren Zustand, weshalb auch die gesamte Straße bis oben zum Wald hin saniert werden muss.

Auch hier werden Straße und Kanäle grundlegend erneuert. Fachdienstleiter Helsper: „Vor fast einem Jahr haben wir mit den Arbeiten in der Altkönigstraße begonnen und liegen jetzt trotz der winterlichen Witterung im Zeitplan.“



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