Unabhängig und branchenübergreifend: Königstein hat einen City Manager

Dr. Gerhard Adler, Heinrich Alter (beide Vorstand BID), City Manager Karl-Josef Schneiders, Winfried Gann (Vorsitzender BID) und Jörg Hormann (Stadt Königstein, Leiter Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung)Foto: Scholl

Königstein (gs) – Es sind gute Neuigkeiten für die Stadt Königstein: Mit Karl-Josef Schneiders hat die Stadt in enger Zusammenarbeit mit dem BID-Innenstadt Königstein e.V. einen erfahrenen ortsansässigen Projektmanager gewinnen können, der zukünftig die ehrenamtliche Funktion eines „City Managers“ ausüben wird.

BID als treibende Kraft

Der Verein BID-Innenstadt Königstein e.V. hat sich die Erhaltung und Steigerung der Attraktivität der Innenstadt „auf die Fahnen geschrieben“ und ist mit der Präsentation des zukünftigen „City Managers“ einen weiteren Schritt in Richtung dieses Ziels gegangen. Im Magistratssaal des Rathauses wurde Karl-Josef Schneiders am vergangenen Donnerstag erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und damit auch sein Amt, das es in dieser Form in Königstein bisher noch nicht gegeben hat. In enger Abstimmung mit Bürgermeister Leonhard Helm und Jörg Hormann, Leiter des Bereichs Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung, wird sich Schneiders in Zukunft nicht nur um die Belange der Gewerbetreibenden, sondern auch um das Erscheinungsbild der Stadt kümmern.

Der City Manager soll, so Winfried Gann, Vorsitzender des BID-Vereins, dafür sorgen, dass die Stadt – und dabei insbesondere die Innenstadt – lebendigt bleibt und dort „Handel und Wandel heute und in Zukunft blühen“. Dazu, so ist man sich sicher, „müssen Läden, Gastronomie, Dienstleister, Gewerbe und Wohnen eine gute Mischung bilden“. Darüber hinaus soll sich Karl-Josef Schneiders in seiner neuen Rolle darum kümmern, dass die Leerstände, wie es in vielen anderen Städten bereits zu beobachten ist, nicht Überhand nehmen, sondern das Angebot an Gewerbeflächen und die entsprechenden Nachfrager zueinander finden. Auf seinen Wegen durch die Stadt wird er zukünftig auch darauf achten, dass Straßen, Plätze, Geschäftsflächen sowie Dienstleistungs- und Warenangebote eine angemessene Qualität ausstrahlen. Kurz gesagt: Karl-Josef Schneiders wird als City Manager künftig darauf achten, dass Königstein ein positives Bild für die Gäste, aber auch für die Bürgerinnen und Bürger vermittelt. Großes Potential sieht er auch in der außergewöhnlichen Architekturgeschichte Königsteins. Mit der Burgruine, dem Luxemburger Schloss und der Altstadt verfügt Königstein über viele geschichtsträchtige Orte, die stärker in den Fokus gerückt werden müssten und so zur Attraktivitätssteigerung der Stadt beitragen könnten, so Schneiders.

Vielschichtiges Aufgabengebiet

Um diesen recht vielschichtigen Aufgaben gerecht werden zu können, ist es zukünftig die Aufgabe des City Mangers, sowohl die Stadtverwaltung, als auch die Immobilieneigentümer, Gewerbetreibenden und natürlich die Bürger zusammenzubringen – ein zeitaufwändiges und vielschichtiges Aufgabenfeld, so Heinz Alter vom BID-Verein, das über die aktuellen Möglichkeiten der Stadtverwaltung ein Stück hinausgehe. Die Identifikation des Angebotes und die Belegung von Ladenflächen sind nur zwei brennende Themen unter vielen. Auf dem Aktionsplan steht auch die Stärkung der Verbindung von Fußgängerzone zur Frankfurter Straße, wo man mit dem Einzug eines neuen Kaffeehauses im ehemaligen Café Benner schon ein „Stück vorwärts“ gekommen sei, so Alter. Um Verbesserungspotential zu identifizieren und mit den Bürgerinnen und Bürgern der Stadt ins Gespräch zu kommen, wird Karl-Josef Schneiders künftig häufiger persönlich in der Stadt anzutreffen sein.

Unabhängiger Blick auf die Stadt

Mit Karl-Josef Schneiders konnte ein Königsteiner Bürger für dieses wichtige (Ehren)-Amt gewonnen werden, der über eine ausgewiesene Expertise auf dem Gebiet der Projektplanung und des Immobilienmanagements verfügt. Seit ca. 20 Jahren lebt der Vater von drei Kindern mit seiner Familie in Falkenstein. Aufgewachsen ist er in der Eifel, wo seine Familie einen traditionsreichen Handwerksbetrieb führt. Nach Banklehre und Studium der Betriebswirtschaft arbeitete er im Bankwesen, zuletzt im Bereich Immobilienprojekte. Das Thema Immobilieninvestment, sowie dessen Management und Entwicklung – auch im Bezug auf Stadtentwicklung – wurde sein beruflicher Schwerpunkt. Heute ist Schneiders als selbständiger Unternehmer tätig und stellt seine Expertise seiner Heimatstadt Königstein zur Verfügung, indem er die Position des City Managers ehrenamtlich übernimmt. „Ich bin schon immer mit offenen Augen durch die Stadt gegangen, habe viele gute und weniger schöne Dinge wahrgenommen und mich oft gefragt, warum sich eigentlich niemand kümmert“, so Schneiders, der sich in seiner Heimatstadt wohlfühlt und die Stadtentwicklung schon immer mit großem Interesse verfolgt. Dass er seine fachlichen Qualifikationen nun zum „Wohl der Stadt“ einbringen kann, freut ihn ganz besonders.

Bürgermeister Leonhard Helm äußerte sich zum zukünftigen Rahmen des ehrenamtlichen Engagements: „Der City Manager ist unabhängig, überparteilich und branchenübergreifend tätig. Er ist kein Angestellter der Stadt, wird von dieser jedoch mit der Durchführung des City Managements beauftragt. Dazu wird er regelmäßig mit dem Leiter Stadtmarketing und Wirtschaftsförderung und mit mir zusammentreffen, um Maßnahmen, die die Stadt berühren, abzustimmen.“

Attraktivität bewahren

Heinrich Alter gab zu bedenken, dass die Attraktivität Königsteins bewahrt und immer aufs Neue erkämpft werden müsse. Wie viele andere Städte sei auch Königstein vom Wandel der Einkaufsgewohnheiten und der digitalen Transformation des Einzelhandels betroffen. „Lasst uns mit gutem Mut die Sache gemeinsam anpacken“, fasste Heinrich Alter die neue Initiative zusammen. Der BID ist mit diesem Motto immer mit gutem Beispiel vorangegangen: So wurden in der Vergangenheit u.a. die „Vitrinen-Inseln“ am Parkplatz Mitte neu gestaltet und bepflanzt, die Aufstellung neuer Abfallbehälter angeregt, die Anschaffung des „Müllefant“ unterstützt und – als jüngstes Projekt – zwei neue Ruhebänke für die Hauptstraße gestiftet. Auch die Idee zur Etablierung eines „City Managers“ hat ihren Ursprung in den kreativen Köpfen des BID, weshalb die Mitglieder Karl-Josef Schneiders‘ Arbeit auch nach Kräften unterstützen werden.



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