Wohnraum statt Gewerbe

Rüdiger Fischer hat lange in der Wiesbadener Straße gewohnt und plant nun von Karlsruhe aus seine Rückkehr in den Taunus:

Nach 14 Jahren möchten wir nach Königstein zurückkehren und sind seit einigen Monaten auf der Suche nach einem geeigneten Zuhause. Da wir auch die Königsteiner Woche auf unserer Suche wöchentlich intensiv durchblättern, stießen wir nun auf den aktuellen Bericht vom 17. September: „Jüngste Entwicklungen zum Gelände des ehemaligen Schulsportplatzes“.

Wir hatten Gelegenheit, uns das besagte Grundstück an diesem Wochenende anzusehen und als ehemalige Königsteiner kennen wir auch die Umgebung. Wir sind fest davon überzeugt, dass sich das Grundstück geradezu perfekt für eine Bebauung mit Wohnungen eignet. Man kann zu Fuß zum Einkaufen, auch Schulen und selbst Arztpraxen sind in unmittelbarer Nähe.

Im August dieses Jahres erst veröffentlichte die FAZ einen Artikel, wonach allein in Hessen über 360.000 Wohnungen fehlen. Das sollte doch nachdenklich stimmen. Deshalb waren wir geradezu erschrocken, dass es trotz der Wohnungsnot Bestrebungen gibt, das Grundstück Gewerbezwecken zuzuführen. Ein solches Ansinnen ist in der aktuellen Lage doch nun wirklich befremdlich und auch alles andere als bürgernah. Um die Wohnungsnot zu mildern, schlug zuletzt auch die Bundesregierung den Gemeinden vor, sogar in reinen Gewerbegebieten Wohnraum zu ermöglichen.

Gerade hier in Königstein, wo die Wohnungsnot ganz offensichtlich sehr hoch ist, soll nun geeignetes Land in Gewerbefläche überführt werden. Deshalb meine eindringliche Bitte an die Kommunalpolitiker: Bitte, bitte sprechen Sie mit Ihren Bürgern und auch mit denen die sich die schönen Villenlagen nicht leisten können und verzweifelt nach einer Wohnung suchen. Spätestens dann dürfte deutlich werden, dass wir Wohnungen brauchen und hier kein geeignetes Land verschwenden dürfen.



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