„Ausdruck der vermuteten Dankbarkeit erschließt sich nicht ..“

Unser Leser Jürgen Menold, Am Wiesenhof in Mammolshain, hat eine geschichtliche Anmerkung zu dem Artikel: „Neue Hinweistafel am Alt-Mammolshainer Feldkreuz“ in unserer Ausgabe vom 24. Juni (Seite 19) :

Der Kolpingfamilie ist zu danken für die neue Info-Tafel am Flach-Gedenkstein. Der Gedenkstein offenbart Mammolshainer Geschichte und Aussagen darüber sollten deshalb jeder Überprüfung standhalten.

Spätestens nach Erscheinen des Mammolshainer Familienbuchs 2005 von Hans-Jörg Ziegler und Peter Scherer stellt der interessierte Leser fest, dass der besagte Kaspar Flach, Schultheiß in Mammolshain seit 1748, im Jahr 1758 verstorben ist, folglich an der Errichtung des Gedenksteins 1764 nicht beteiligt gewesen sein kann.

Auch der gut lesbare Text auf dem Stein deutet auf eine Einzelperson hin - weil er lautet:

Ihr alle die ihr vorbeigehet, merket und sehet, ob ein Schmerz seye gleich meinem Schmerzen. Darunter der Hinweis, dass der Text aus den Klageliedern des Jeremias entnommen ist (Zeile 1,12.)

Ein Ausdruck der vermuteten Dankbarkeit erschließt sich mir nicht, auch wenn man den gesamten Vers betrachtet. Bleibt also der Schluss, dass die Witwe Katarina Flach, geb. Horn und vormals verwitwete Bommersheim, allein den Gedenkstein hat errichten lassen.

Da dieselbe kaum Kenntnis von den Texten des Jeremias gehabt haben dürfte, ist davon auszugehen, dass dieser vom damaligen Pfarrer Breidt in Schwalbach vorgegeben wurde, zu dessen Pfarrei Mammolshain über Jahrhunderte gehörte.

Weitere Artikelbilder



X