Förderverein Hardtbergturm: Weitblick in die Zukunft statt in die Ferne

Ein Leuchtturm muss nicht unbedingt an der Küste stehen: Das geplante Wahrzeichen der Region soll auch nachts angestrahlt werden und den Mammolshainern so den Weg in ihren sicheren Hafen weisen – die übrigen Menschen der Region aber auf einen Besuch zum Hardtberg einladen. Grafik: Förderverein

Mammolshain (hhf) – Träumer sind sie schon, aber keine Traumtänzer – Visionäre eben auf dem bisher recht erfolgreichen Weg zur Verwirklichung ihres Zieles. Die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise werden aber vermutlich den Weg zum Ziel nun länger machen, als bisher zu ahnen war.

Dennoch liegt die Überarbeitung der Website gerade in den letzten Zügen, denn solange der alte Hardtbergturm noch zu klein und wegen Baufälligkeit gesperrt ist, mangelt es dort erst einmal an Fernblick. Um das wieder zu ändern, hat der Förderverein Hardtbergturm e. V. zunächst mit Weitblick das Konzept für einen Neubau entwickelt, an dessen Verwirklichung nun eifrig gearbeitet wird. Dazu gehört auf jeden Fall der eindrucksvolle Internetauftritt „www.hardtbergturm.de“, der sich auch durchaus dazu eignet, vom Wohnzimmer aus einige schöne Blicke in die Natur am Hardtberg und in die Rhein-Main-Ebene zu werfen. So kompakt und hochwertig ist die eingesetzte Technik, dass die Vorführung der Neuerungen auf der Jahreshauptversammlung via Laptop und Beamer nicht recht gelingen wollte.

Effizient und zielstrebig

Ohne Wahlen und Anträge, dafür aber parallel zu anderen großen Versammlungen am gleichen Abend hatte Hans-Dieter Hartwich als Vorsitzender kein Problem, die Tagesordnung unter Berücksichtigung aller persönlichen Rückfragen in einer knappen Stunde „durchzuziehen“. Das vergangene Jahr war von sechs Vorstandssitzungen und der Erarbeitung des neuen Turmkonzeptes geprägt, das im Juni auch in der Königsteiner Woche vorgestellt worden war. Danach hatte man sich ganz der Einwerbung von Spendengeldern gewidmet, was bereits „von dem einen oder anderen Erfolg gekrönt“ wurde.

Auch in nicht-finanzieller Hinsicht ging es weiter voran, so freute sich der Verein über historische Bilder von der Einweihung des alten Turmes und erfuhr, wie schwierig es ist, ein Modell des von ausgefallener Stahl-Architektur dominierten Neubaus auf einem 3D-Drucker herzustellen. Noch schwieriger gestaltete sich allerdings nachher das Reparieren des auf einer „Dienstreise“ gebrochenen Modells ...

Ungeachtet dessen freuten sich die Förderer über große Resonanz auf vielen Terminen, vor allem die Veranstaltung zur Vorstellung des neuen Turmkonzeptes war gut besucht. Neben dem Hochtaunuskreis hat auch die Stadtverwaltung Gelder zugesagt, die letzteren liegen sogar schon im Haushaltsplan fest, sind allerdings an die Einwerbung reichlicher „Drittmittel“ gebunden. Für die Planungen im Jahr 2019 hatte das Stadtparlament schon einmal 50.000 Euro bereitgestellt, dazu den Bauantrag und Förderanträge auf den Weg gebracht.

Nicht billig aber langlebig

Nun sind wieder große und kleine Spender gesucht, jeder Cent zählt, denn der geplante Stahlturm stellt eine „ziemliche Investition“ dar. Dafür ist er aber auch für eine „lange Lebensdauer“ ausgelegt und wird mit seiner Höhe von 27,5 Metern nach allem Fachwissen auch nicht mehr von den Baumkronen aus der Nachbarschaft eingeholt werden.

Theoretisch – so weit sind die Planungen gediehen – könnte schon in diesem Jahr der Startschuss zum Bau gegeben werden, aber auch nach der Einweihungsfeier sieht der Förderverein sich in der Pflicht weiterzumachen, denn auch Unterhalt und Reparaturen wollen finanziert sein. Nachhaltige Überlegungen für den „Turm mit Weitblick“, dessen grandiose Aussicht vor zwei Jahren schon einmal per Hubsteiger getestet worden ist.

Künftige Besucher werden sich zwar zu Fuß auf den Weg nach oben machen müssen, doch sorgt ein ovaler Querschnitt des Turmes für ein bequemeres Begehen der Treppen und es gibt mehrere Ebenen, um zwischendurch eine Pause einzulegen und vielleicht bewusst auch einmal in die Baumwipfel zu schauen. Eine darauf bezogene Informationsinitiative von Naturschutzorganisationen wird ebenfalls angestrebt.

Schließlich wurde auch in die Überlegungen einbezogen, dass man mit dem teuren Gerät, das für den Neubau notwendig ist, auch den alten Turm abreißen kann, das spart einiges und der Stahlschrott dürfte ebenfalls Geld bringen – gewissermaßen soll also der alte Turm beim Neubau in Zahlung gegeben werden. Und je schneller die Baumaßnahme erfolgt, desto weniger können die Kosten explodieren, also pressiert es dem Förderverein, der übrigens auch ein eigenes kleines Vereinsvermögen abzurechnen hat, mit dem unter anderem alle Werbemaßnahmen finanziert werden.

Baumkuchen

Ein großer Baumkuchen gehört ebenfalls dazu, den bekam nämlich das 100. Mitglied zum Eintritt überreicht – ein gelungenes Symbol für den Turm mitsamt seiner Umgebung. Die Wirkung solch origineller Einfälle ließ sich bei der Übergabe auch gleich feststellen, denn Edmund Biekowski hat sich aus Überzeugung zum Förderer des Hardtbergturmes bekannt, obwohl er aus Radevormwald kommt. Im Zuge mehrerer Klinikaufenthalte in Königstein hatte er die Entstehung des Vereins und der Turm-Pläne verfolgt und sich nun entschlossen, fest mit dabei zu sein. Solches Engagement wiederum ist sicher dazu geeignet, weitere Mitstreiter zu finden, und Geldgeber natürlich. Spendenquittungen stellt der Verein – diese Meldung ist den Förderern sehr wichtig – turnusgemäß zu Jahresbeginn aus, wenn das alte Jahr im Verein abgerechnet ist und die Spender noch Zeit bis zur Steuererklärung haben, bei Bedarf bekommt jeder aber selbstverständlich auch sofort den Beleg.

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