Mammolshain (kw/cdg – Beim 2:9-Debakel gegen den Titelaspiranten Spvgg.05/99 Bomber Bad Homburg hat sich der FC Mammolshain in der Kreisoberliga Hochtaunus (KOL) wie ein Absteiger präsentiert. „So hoch habe ich weder als Spieler noch als Trainer verloren“, zeigte sich Michael Drogi entsetzt über den blutleeren Auftritt seiner Jungs. Dabei hätten sie nach dem 5:2-Sieg bei Eintracht Oberursel eigentlich allen Grund gehabt, selbstbewusster aufzutreten. Hilflos, fast ohne Gegenwehr, ergab sich die Mannschaft frühzeitig ihrem Schicksal. Allein der Sportliche Leiter Klaus Moser wollte erst gar keine Panik aufkommen lassen. „Solche schwarzen Tage gibt es immer mal. Gott sei Dank ist unser nächstes Spiel erst am 14. April!“ Ostern pausiert die komplette KOL, eine Woche später ist Mammolshain spielfrei, dann erst kommt Köppern, einen Tag nach der Jahreshauptversammlung.
Passend zur erschreckend schwachen Vorstellung war das Wetter am Hasensprung. Schwarze Wolken und prasselnde Regenschauer wechselten sich mit kurzem Sonnenschein ab. Fast sah es so aus, als erhöhte sich die Zahl der Gegentore mit jedem Regenguss. Martin Siever, neben Torhüter Anil Ali Dai einer der wenigen, die sich noch tapfer zu wehren versuchten, erkannte frühzeitig: „Heute geht irgendwie gar nix.“ Dabei hatte sein FCM die erste Viertelstunde noch schadlos überstanden. Erst nach dem Doppelschlag des Tabellenzweiten in der 17. und 21. Minute nahm das Unheil seinen Lauf. Treffer Nummer drei war ein Eigentor von Philipp Hees, der erneut unter Schmerzen spielte und ebenso wie Maxi Fürst zur Pause aufhören musste. Beim 0:4 nach 35 Minuten konnte einem FCM-Schlussmann Anil Ali Dai nur noch leid tun, so durfte er sich von seinen Vorderleuten verlassen fühlen. Nächster Tiefpunkt für ihn war, als kurz nach Seitenwechsel Lucas Klengel ein weiteres Eigentor unterlief infolge eines Missverständnisses.
Marcus Ohlenschlaeger sorgte zwar mit einem Abstauber den 1:5 Zwischenstand, doch danach überschlugen sich die Ereignisse. Nach zwei Zehn-Minuten-Zeitstrafen gleichzeitig für Alex Bornemann und Benny Schmiedl, der eine wegen Foulspiels, der andere wegen Meckerns, standen vorübergehend nur neun Spieler auf dem Platz. Als dann Marcus Ohlenschlaeger sich beim Schiedsrichter über eine vermeintliche Unsportlichkeit des Bomber-Torwarts beschwerte, folgte die nächste Strafe – und es waren nur noch acht Mammolshainer. Was war passiert? Einen Freistoß von Pascal Metzger hatte Torwart Mike Itter den Ball zur Ecke gelenkt. Auf Nachfrage des Unparteiischen bestritt er, den Ball berührt zu haben. Eine klare Unsportlichkeit, angesichts des Spielstandes von 7:1 völlig überflüssig. Stattdessen kassierte der FCM unmittelbar im Gegenzug den nächsten Treffer. Alex Beulich markierte dann per Elfer das zweite Mammolshainer Tor zum 2:8. Die Gäste erhöhten zwar noch auf „alle Neune“, eine zweistellige Niederlage aber blieb dem abstiegsbedrohten FC Mammolshain erspart. Von der Konkurrenz in der Abstiegszone gewann Eschbach/Wernborn überraschend bei der SG Wehrheim/Pfaffenwiesbach und Vatanspor punktete beim 1:1 gegen Köppern, den nächsten Gegner der Schützlinge von Michael Drogi.