Boris Pergamenschikow (Violoncello, 1948 – 2004), 2002 in Kronberg während Chamber Music Connects the World
Foto: Sasha Gusov
Kronberg (kb) –„Er war einer der bedeutendsten Lehrer der letzten Jahrzehnte, selbst ein fulminanter Cellist und ein mit Charme, Humor und Klugheit begabter, höchst charismatischer Musiker und Mensch“, so Harald Eggebrecht in seinem Buch „Große Cellisten“.
Der große Cellist Boris Pergamenschikow (1948 – 2004) war eng mit der Kronberg Academy verbunden. Seit 1996 regelmäßig zu Gast in Kronberg, wirkte er als Dozent der Cello Meisterkurse & Konzerte, als Solist der Kronberg Academy Festivals und als „Senior“ bei Chamber Music Connects the World. Außerdem war er Jury-Mitglied der International Pablo Casals Cello Competition und des Grand Prix Emanuel Feuermann. Zum 70. Geburtstag ist ihm am Mittwoch, 26. September ein Benefizkonzert gewidmet, es ist Teil der Cello Meisterkurse & Konzerte. In der Stadthalle Kronberg treten dann sechs seiner ehemaligen Schüler auf, die Cellisten Nicolas Altstaedt, Claudio Bohórquez, Danjulo Ishizaka, Amit Peled, Christian Poltéra und Julian Steckel. Gemeinsam mit dem Pianisten Péter Nagy spielen sie Werke von Ernest Bloch, Ludwig van Beethoven, Antonín Dvorák, Robert Schumann und Henri Dutilleux.
Raimund Trenkler, Gründer und Präsident der Kronberg Academy: „Boris Pergamenschikow war für die Kronberg Academy viel mehr als ein Solist und ein Dozent. Er war Ratgeber, Ideengeber, Vermittler und Freund. Er war einer unserer wichtigsten Verbündeten. Wir waren erschüttert, als wir im April 2004 von seinem viel zu frühen Tod erfuhren. Er hatte in jenem Jahr noch so viel vorgehabt – in Kronberg wollte er wieder bei den Cello Meisterkursen unterrichten und natürlich bei dem nur einen Monat später stattfindenden „Chamber Music Connects the World“ – jenem Projekt, das ihm so sehr am Herzen lag, zu dem er uns ermutigt und das er selbst mit aus der Taufe gehoben hatte.“ Boris Pergamenschikow wurde am 14. August 1948 im damaligen Leningrad geboren. Er studierte am dortigen Konservatorium bei Emanuel Fischmann und gewann 1974 den Internationalen Tchaikovsky-Wettbewerb in Moskau. Drei Jahre später emigrierte er mit seiner Mutter, seiner Frau und seinem kleinen Sohn nach Deutschland. Er wurde zunächst Professor an der Kölner Musikhochschule und ab 1998 an der Hochschule für Musik Hanns Eisler Berlin. Als Solist und vor allem auch als Kammermusiker gelangte er zu Weltruhm.
In Erinnerung an den großen Cellisten vergibt die Kronberg Academy seit 2004 das Boris Pergamenschikow Stipendium während der Cello Meisterkurse & Konzerte. Es wurde gemeinsam mit seiner Witwe Tatjana Pergamenschikow geschaffen und unterstützt junge Talente dabei, sich über musikalische Fragen hinaus kulturell und intellektuell weiterzubilden. Der Jury gehören Tatjana Pergamenschikow, Claudio Bohórquez und Raimund Trenkler an. Die bisherigen Stipendiaten waren Julian Arp, Julian Steckel, Gabriel Schwabe, István Várdai, Anastasia Kobekina, Lizi Ramishvili und Aleksey Shadrin. Die offizielle Vergabe des mit monatlich 400 Euro dotierten Stipendiums findet im Anschluss an das Benefizkonzert statt.
Die Künstler treten bei diesem Konzert ohne Gage auf. Dadurch fließen ein großer Teil der Erlöse aus dem Kartenverkauf und die Spenden in die Finanzierung des Boris Pergamenschikow Stipendiums. Das vollständige Programm findet sich auf www.kronbergacademy.de. Der Kartenvorverkauf hat bereits begonnen, die Konzertkarten zum Preis von 30, 38 bzw. 48 Euro (Ermäßigung für Kinder, Schüler und Studenten) sind erhältlich online sowie im Kartenbüro der Kronberg Academy, Friedrich-Ebert-Straße 6 (Receptur).