Cantiamo-Chor unternimmt Ausflug auf den Rettershof

Angesichts des herrlichen Wetters unternahm der Seniorenchor der Sängervereinigung 1861 Oberhöchstadt eine Wanderung von Königstein aus zum Rettershof.
Foto: privat

Kronberg (kb) – Zu einer spontanen Wanderung, angesichts des wunderbaren Herbstwetters und Dank angenehmer Temperaturen, lud Cantiamo, der Seniorenchor der Sängervereinigung 1861 Oberhöchstadt, ein. Das man nicht nur gut singen kann, sondern auch gut zu Fuß ist, bewiesen einige Sängerinnen und Sänger. Vom sonnigen Königstein ging es hinab ins romantische Woogtal Richtung Schneidhein zum Rettershof mit Einkehr „Zum fröhlichen Landmann“. Der Rettershof (auch Hof Retters) ist ein Hofgut und ehemaliges Prämonstratenserkloster nordöstlich von Fischbach. Vom 12. Jahrhundert bis 1559 waren Ordensfrauen in Retters ansässig, später nutzten verschiedene Eigentümer das Anwesen als Hofgut. Das Hofgut in Fachwerkbauweise entstand in seiner heutigen Form im Stile des Historizismus in den 192er und 1930er Jahren unter der Führung der Familie von Richter-Rettershof.

Den Abschluss bildete das 1936 errichtete Torhaus mit reichen Ausschmückungen an der Fassade sowie den Wappen der verschiedenen historischen Herrschaften und mit Retters verbundenen Adelshäuser. Die meisten Ausschmückungen an den Wänden des Gutshof, zumeist Fassadensprüche zum Thema Pferd und Reiterei, stammen direkt von Felix und Hertha von Richter-Rettershof. Auch die reichlich anzutreffenden Jagdtrophäen, Heiligenfiguren und Wappensteine, stammen aus dieser Zeit. Hertha von Richter-Rettershof war eine geborene Rath, deren Großvater mütterlicherseits, Carl Friedrich Wilhelm Meister, einer der Mitbegründer der Farbwerke Hoechst, später Hoechst AG, war. Ihre Schwester Hanna war die Frau des Dirigenten und Kunstkritikers Paul Bekker sowie die Begründerin des Frankfurter Kunstkabinetts, eine weitere Schwester, Eugenie von Rath, war die Mutter des CDU-Politikers Walther Leisler Kiep. Als schließlich Ende der 1970er-Jahre die Familie Richter-Retttershof beschloss, das Anwesen zu veräußern, übernahm die Stadt Kelkheim am 1. Januar 1980 den gesamten Besitz mit Schloss und Gutshof.

Der schöne Tag wurde leider durch einen Unfall getrübt. Eine Sangesschwester rutschte auf Eicheln so unglücklich aus, dass sie sich beim Sturz den rechten Oberarm brach. Dankenswerter Weise übernahmen Ruth und Alfred Manier den Krankentransport und Ulrike Hofmann den Pflegedienst, berichtet Peter Sachs, der die Ausflugsleitung hatte.



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