Kronberg (pu) – Ein auf Initiative der Christdemokraten noch vor den Herbstferien eingereichter Dringlichkeitsantrag der Koalition aus CDU und SPD, demzufolge der Magistrat gebeten wird zu prüfen, ob sich die Stadt Kronberg den Ergebnissen des durch die Architekten- und Stadtplanerkammer durchzuführenden Realisierungs-Wettbewerbs (Design und Build Verfahren) zur Gestaltung von variabel einsetzbaren Wohneinheiten für Flüchtlinge anschließen kann, wurde für Außenstehende überraschend, nicht im Verlauf der jüngsten Stadtverordnetenversammlung besprochen, sondern lediglich fix darüber abgestimmt. Auch hierbei kam es zu einigen Irritationen, nachdem sich einige Sozialdemokaten der Stimme enthielten.
Ziel des Prüfantrags ist es, einen, an die jeweilige Situation anpassbaren Typenentwurf in Modulbauweise zu finden, der gestalterisch für Kronberg ansprechend, zeitlich kurzfristig umsetzbar und zu darstellbaren Anschaffungskosten realisiert werden kann.Der vorgegebene Zeitrahmen für die Errichtung von Flüchtlingsunterkünften in Kronberg soll durch die mögliche Übernahme von Ergebnissen aus dem Realisierungs-Wettbewerb nicht in Verzug geraten.
Intention des Dringlichkeitsantrags ist die von der Architekten- und Stadtplanerkammer Hessen für Flüchtlingsunterkünfte vorgeschlagene Holz-Modul-Bauweise. Sie birgt, nach Meinung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Andreas Becker und seinem SPD-Pendant Christoph König, den großen Vorteil, dass die Häuser zu einem späteren Zeitpunkt demontiert und zerstörungsfrei auf einem anderen Grundstück wieder aufgebaut werden können. Daher könnten diese Gebäude bei entsprechender Weisungslage zur Ermessensausübung als „fliegende Bauten“ mit zeitlich befristeter Baugenehmigung geplant werden. Man spare für alle weiteren Einsatzorte Planungszeit. Durch die Modulbauweise könne außerdem der Forderung nach größter Schnelligkeit und Kostengünstigkeit Rechnung getragen werden.
„Auch in Kronberg müssen schnellstens Unterkünfte für die Unterbringung von Menschen geschaffen werden“, so Becker. Die Koalition hatte den Magistrat bekanntlich noch vor der Sommerpause gebeten, mehrere nicht bebaute Grundstücke bezüglich der Bebaubarkeit zu überprüfen. „Die in Frage kommenden Grundstücke könnten kurzfristig mit Gebäuden, baurechtlich als Fliegende Bauten eingestuft, bebaut und genutzt werden, damit besteht eine Chance, Flüchtlinge nicht als Problem, sondern als treibende Kraft von Entwicklung – auch im Städtebau – hier bei uns in Kronberg zu sehen“, so Becker und König unisono.