FC Altkönig löst sich nach zwölf Jahren auf

Kronberg. – Im Mai 2005 gründeten sieben Freundinnen und Freunde in einer Gartenhütte in Kronberg den FC Altkönig. Nach zwölf erfolgreichen Jahren votierten die Mitglieder des FCA im Frühjahr nun dafür, den FCA im großen Nachbarverein EFC Kronberg aufgehen und als eigenständigen Verein aus dem Register des Amtsgerichts Königstein ausgetragen zu lassen.

„Uns war bei der Gründung des FC Altkönig schon bewusst, dass wir irgendwann einen Partner brauchen werden“, betrachtet der ehemalige zweiter Vorsitzende und Gründer des FCA, Frank Zweifel, die Entwicklung nüchtern. „In einer kleinen Stadt wie Kronberg, mit zwei traditionsreichen und großen Fußballvereinen wie der SGO und dem EFC Kronberg, einen weiteren Verein zu etablieren, war ein ehrgeiziges Ziel. Allerdings haben wir von Beginn an alle möglichen Szenarien immer wieder durchgespielt, sodass die Entwicklung der letzten ein, zwei Jahre für uns nicht unvorbereitet kam.“

Erste Anfragen, ob eine Zusammenarbeit mit dem EFC Kronberg vorstellbar wäre, erhielt der FCA bereits 2009 vom damaligen Präsidenten und heutigen Ehrenpräsidenten des EFC, Günter Stupp. „Da hatten wir aber erst zwei Spielzeiten absolviert und wollten nicht gleich wieder aufhören“, schmunzelt Zweifel.

Die anschließenden Jahre sollten den Verantwortlichen rechtgeben. Die Kicker aus dem Kronberger Stadtteil Schönberg, die an der Altkönigschule ihre Heimat hatten, gewannen 2008 die Meisterschaft in der Kreisliga C und 2015 die Meisterschaft in der Kreisliga B. Dazwischen lag der vierte Platz in der Kreisliga A im Jahr 2010, als bestes Ergebnis der Vereinsgeschichte. Dazu richtete man sechsmal das Hallenturnier um den Altkönig-Cup aus und war zweimal Gastgeber der Kreismeisterschaften der Senioren im Futsal. An der AKS richtete man zudem zweimal die Kronberger Stadtmeisterschaften aus, die man 2015 sogar gewinnen konnte sowie zweimal den Source-for-Alpha Pokal. Zweifel verweist darauf, dass bis zu 30 Jugendliche für den FCA aktiv waren. Einige seien bereits zum EFC gewechselt und andere spielten diese Saison per Zweitspielrecht für den Nachbarn. Am Ende der Saison werden sie sich dann vollends dem EFC anschließen. Dazu gibt es noch reichlich Bambinis (Alter 3 bis 4 Jahre) die regelmäßig freitags trainieren. „Aus diesen zwölf ereignisreichen Jahren wird sicher einiges in Erinnerung bleiben. Ein paar negative, doch deutlich mehr positive und teils skurrile Geschichten“, erinnert sich Zweifel. „Beispielsweise der schon legendäre Pfostenbruch kurz vor Ende des Relegationsspiels zur Kreisliga 2009 in Bommersheim gegen die 1b unserer Freunde des EFC Kronberg. Was alles versucht wurde, um das Tor für die letzten drei Minuten des Spiels zu stabilisieren, was für Verwirrungen im Anschluss an den Abbruch herrschten, wie es nun weitergehen sollte. Oder dass ich von unserem endgültigen Aufstieg im Urlaub in Paris erfahren habe, da unser neu angesetztes Relegationsspiel wieder abgesetzt wurde, nachdem die SpVgg 05 Bad Homburg in der Relegation den Sprung in die Gruppenliga geschafft hatte. Oder das sensationelle Hackentor von Nick Henrich, der, ebenfalls gegen den EFC Kronberg, einen abgewehrten Eckball aus 16 Metern volley mit der Hacke in den Winkel bugsierte usw. Es war eine wunderschöne und sehr intensive Zeit.“

Die Entwicklung der letzten Jahre, sowohl im eigenen Verein, als auch in der Stadt Kronberg, beispielsweise in Sachen Sportstättenkonzept hätten dann aber klar in eine Richtung geführt. „Schon vor unserer Meistersaison in der Kreisliga B war eine Zusammenarbeit inklusive einer Spielgemeinschaft im Seniorenbereich mit dem EFC Kronberg klares Ziel. „Es hat dann nicht auf Anhieb geklappt, sodass wir eben noch schnell die Meisterschaft und auch den erstmaligen Gewinn der Kronberger Stadtmeisterschaft mitgenommen haben.“ Im September 2015 war dann alles besprochen für die Saison 2016/2017. „Leider haben dann einige nicht zu tolerierende Verhaltensweisen unserer damaligen Mannschaft zu einem Umdenken im Vorstand des FCA führen müssen und wir haben die Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet. Das war ein schwerer Schlag für uns, da wir uns eigentlich positiv als eigenständiger Verein verabschieden wollten.“ Wenn man auch hieran etwas Positives finden möchte, dann sei das sicher der Umstand gewesen, dass die letzten drei Spiele bis zur Winterpause und dem endgültigen Rückzug aus dem Spielbetrieb schließlich von den ‚alten Herren‘ des FCA, den FCA-Legends ausgetragen wurden. Mit den ganzen Jungs ‚von früher‘ noch mal auf dem Platz zu stehen. „Das war sicher das schönste Erlebnis in all den Jahren. Da wehte ein Hauch Nostalgie über den Platz und auch das ganze Drumherum und die ganzen Abläufe in der Kabine vor, während und vor allem nach dem Spiel waren wie früher. Ein kurzzeitiger Jungbrunnen,“ schwärmt Zweifel.

Nun gelte es, den Blick in die Zukunft zu richten. Seit knapp eineinhalb Jahren arbeiten ehemalige Jugendtrainer des FCA sowie Stefan Storck (ehemaliger Spielausschussvorsitzender und Interimstrainer des FCA) und Zweifel selbst beim EFC Kronberg mit. Storck erneut als Spielausschussvorsitzender, Zweifel als sportlicher Leiter. „Die Werte und Ideen, die wir bei der Gründung des FCA für erstrebens- und verfolgenswert hielten, werden im EFC Kronberg ebenso gelebt, wie wir es jahrelang beim FC Altkönig getan haben. Insofern fühlen wir uns hier heimisch und sind mit Feuereifer bei der Sache. Es ist ein spannendes Jahr für den EFC.“ Die Sanierung des Sportgeländes ist eine enorme Herausforderung für den ganzen Verein. Sportlich sei man sehr gut aufgestellt, mit zwei Seniorenmannschaften, deren Spieler sich sehr stark mit dem Verein identifizieren. Zusätzlich verfüge der Verein über eine große Jugendabteilung, habe alle Altersklassen, teilweise doppelt und dreifach besetzt, sodass man aus einem großen Reservoir an EFC‘lern schöpfen könne. „Um die Zukunft des Kronberger Fußballs muss einem somit nicht bange sein.“ (mw)



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