Kronberg/Hamberg (kb) – Die Preisträger des 22. Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds stehen fest: Am letzten Wochenende im Februar verlieh die Deutsche Stiftung Musikleben 46 hervorragende, überwiegend historische Geigen, Bratschen und Celli an junge Spitzenmusiker aus ganz Deutschland. Eine fünfköpfige Fachjury aus renommierten Solistenausbildern bewertete das Vorspiel der 57 zum Wettbewerb zugelassenen Musiker, die aus ganz Deutschland ins Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe angereist waren.
Zu den ausgezeichneten Preisträgern des Wettbewerbs, denen ein Instrument aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds verliehen wurde, zählt die in Kronberg lebende und an der Kronberg Academy studierende Cellistin Anastasia Kobekina (19). Sie nahm zum ersten Mal am Wettbewerb des Deutschen Musikinstrumentenfonds teil und konnte die Jury auf Anhieb überzeugen. Ausgezeichnet wurde sie mit der Leihgabe eines klangstarken Cellos von Stefan von Beahr, gefertigt in Paris 2012.
Irene Schulte-Hillen, Präsidentin der Deutschen Stiftung Musikleben, zeigte sich beeindruckt vom überwältigenden Niveau der diesjährigen Teilnehmer und erklärt, wie wichtig ein passendes Instrument für aufstrebende junge Künstler ist: „Nur ein hervorragendes Instrument ermöglicht die uneingeschränkte Weiterentwicklung eines jungen Musikers und gibt ihm bessere Chancen, um international bestehen zu können.
Die gemeinnützige Deutsche Stiftung Musikleben fördert seit 1962 bundesweit den Spitzennachwuchs in der klassischen Musik. Neben Instrumentenleihgaben fördert sie ihre rund 300 Stipendiaten zwischen zwölf und 30 Jahren mit Konzertauftritten im Rahmen von Kooperationen mit namhaften Musikfestivals und großen Orchestern und vergibt Stipendien und Patenschaften.
Der Deutsche Musikinstrumentenfonds ist eine gemeinsame Initiative mit der Bundesrepublik Deutschland und hat zum Ziel, jungen hochbegabten Musikern edle Streichinstrumente zu verleihen. Unter den Meisterwerken des Fonds befinden sich sowohl historische Raritäten von Gagliano, Guarneri oder Stradivari als auch von der Stiftung in Auftrag gegebene Instrumente renommierter europäischer Geigenbaumeister. Einmal im Jahr werden die Instrumente im Rahmen des jährlich stattfindenden Wettbewerbs des Deutschen Musikinstrumentenfonds von einer unabhängigen Fachjury vergeben und im Hamburger Museum für Kunst und Gewerbe an junge Spitzenmusiker verliehen. Die Preisträger erhalten ein Instrument zunächst für ein Jahr, können sich aber bei entsprechender Leistung in den Folgejahren eine Verlängerung der Leihfrist erspielen oder sich um ein höherwertiges Instrument bewerben. Spätestens mit 30 Jahren jedoch endet die Leihfrist, um der nächsten Generation junger Musiker die Chance zu geben, auf einem der Schätze aus dem Deutschen Musikinstrumentenfonds zu spielen. Zu den bekanntesten ehemaligen Preisträgern des Fonds gehören die Geigerinnen Julia Fischer, Baiba Skride, Viviane Hagner und Tanja Becker-Bender, die Bratschistin Barbara Buntrock oder die Cellisten Julian Steckel und Nicolas Altstaedt. Die ehrenamtlich geleitete Stiftung steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten und finanziert ihr Programm allein über private Spenden.