Sieben Kronberger Mädels wollen beim Autocross zeigen, wo vorn ist

Sieben Kronberger Mädels, von denen hier auf dem Foto zwei fehlen, wollen sich auf dem Daubornring beweisen und freuen sich über Unterstützer: Vorne v.l.n.r. Franziska Linke, Mariann Theis und Nicole Riedel, hinten v.l.n.r. Saskia Schneider und Saskia Brasselle.

Foto: privat

Kronberg (mw) – Ohrenbetäubender Lärm, viel Staub und Technikfreaks, die mit ihren teilweise selbst gebauten Autos die 460 Meter lange Autocrossstrecke entlangrasen: Sicherlich ein Eldorado für Männer, aber für Frauen? Sieben Kronberger Mädels sehen das ganz anders: Sie haben nach dem ersten Besuch auf dem Daubornring – an der Landesstraße K507 zwischen den Orten Hünfelden Dauborn und Selters gelegen – Lunte gerochen. Anfangs nur jubelnde Unterstützer ihrer teilnehmenden Freunde, haben die sieben jungen Kronberger Frauen nach dem Autocross-Rennen vor ziemlich genau einem Jahr, entschieden: „Wir wollen selber fahren.“ Zunächst von ihren Freunden belächelt, wurde aus der Idee ein ernstzunehmendes Projekt, das jetzt mit dem anstehenden Rennen am Daubornring am 30. und 31. Mai seine Realisierung findet. „Unsere Jungs belächeln uns auch jetzt noch ein wenig, aber das macht uns nichts aus“, erzählt eine der drei Fahrerinnen, Franziska Linke lachend. „Wir als ein reines Damenteam möchten beweisen, dass wir uns im Männersport durchsetzen können und werden zeigen, was in uns steckt. Es geht nicht ums Gewinnen. Dabei zu sein ist alles“, so lautet ihre Devise. Natürlich hoffen sie auch, dass es ihnen gelingt, ins Ziel zu kommen und dass ihr Auto möglichst alle drei Rennen, zu denen sie angemeldet sind, durchhält. „Es ist ein Mitshubishi Colt“, verrät Linke. Allerdings hat die Auto-Montage etwas mehr Geld verschlungen, als die sieben Mädels anfangs dachten. Mit Flex oder Bohrmaschine könnte sie inzwischen auch umgehen, doch für das Präparieren des Cross-Fahrzeuges für die Teilnahme mit eingebautem Käfig und allerlei anderen Raffinessen, sind sie um die Hilfe von zwei „Schraubern“ nicht herumgekommen. „Ohne die hätten wir das nicht hinbekommen“, gesteht Linke. „Aber beim Streichen beispielsweise waren natürlich das ganze Team samt Nachwuchs dabei.“ Ihr Cross-Auto haben die rennbegeisterten Damen rabenschwarz angestrichen. „Was fehlt sind noch die pinken und türkisen Streifen und unsere Krone mit der Startnummer“, erzählt sie. Schließlich soll jeder erkennen, dass es sich um ein Damenteam handelt.

Die sieben Mädels zwischen 25 und 32 Jahren nennen sich „Fast and Furien“ und wollen mit ihrem für die Strecke präparierten Pkw das Rennen über acht Runden sowie über Langstrecke (45 Minuten) und auch am Nachtrennen teilnehmen.

Top Spezialcrossfahrzeuge benötigen für eine Runde auf dem Daubornring weniger als 19 Sekunden und erreichen damit eine Durchschnittsgeschwindigkeit von über 80 Kilometer pro Stunde. Die Spitzengeschwindigkeit auf der Gegengerade liegt bei 120 Kilometer pro Stunde.

„Wir sind jetzt seit ziemlich genau einem Jahr mit den Vorbereitungen beschäftigt“, erzählt Linke stellvertretend für das komplette Damenteam. Mariann Theis, Saskia Brasselle und sie selbst werden das Auto lenken. „Die Vorbeitungen für den Start im Daubornring sind schon anspruchsvoll, es gibt vieles, was wir lernen müssen, beispielsweise, wie wir in den Sitz herein- und herauskommen und dass wir, wenn was passiert, im Fahrzeug sitzen bleiben sollen, bis Hilfe kommt.“

Die Kronberger Frauen haben bereits vieles gelernt: unter anderem, was eine gute Gemeinschaft ausmacht. „Die Vorbereitungen haben unsere Freundschaft manchmal schon auf eine harte Probe gestellt“, verrät Linke. „Ich denke aber, ich kann für die anderen sagen, wir haben es geschafft und würden es wieder tun!“ Sie für ihren Teil habe jedenfalls gelernt, dass Kommunikation über „whatsapp“ dazu nicht ausreicht. Man müsse Angesicht zu Angesicht miteinander kommunizieren und den direkten Weg wählen, anstatt übereinander zu reden.

Die Krönung wäre für die mutigen Sieben natürlich, wenn sie am Wochenende des Dauborner Rennens eine große Kronberger Fangemeinde bei sich wüssten. „Wir werden jeden, der als Erkennungszeichen über ein pinkes Utensil verfügt in unser Fahrerlager zum gemütlichen Beisammensein einladen“, verspricht sie. Besucher könnten übrigens bei allen Teams vorbeischauen und sich die Fahrzeuge erklären lassen, was immer großen Spaß machen würde. Unter den Crossfahrern sei jedes Mal eine super Stimmung. Natürlich sind auch die Männer der „Fast and Furien“ wieder am Start, die sich übrigens „Kronberger Renngemeinschaft“ nennen.

„Toll“ fände Franziska Linke es, wenn sich noch ein paar Unterstützer für das Rennen einfinden würden. „Wenn wir 50 Unterstützer finden und jeder von ihnen zehn Euro für uns sponsert, dann ist das schon cool“, sagt sie. Wer Interesse hat, das Kronberger Autocross-Damenteam zu sponsern oder anzufeuern, der kann sich unter www.facebook.com/fastandfurien näher informieren oder gerne auch unter folgender Telefonnummer: 0176-84716124.



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