Kronberg (pu) – Im Alter von nur 53 Jahren hat Uwe Müller, der langjährige Betriebsleiter der Stadtwerke Kronberg, in den frühen Morgenstunden des 15. Oktober seinen Kampf gegen eine schwere Krankheit verloren. Obwohl nicht in der Burgstadt wohnhaft, kannten ihn viele entweder vom Sehen oder durch Gespräche, wenn sie ihren Grün-Abfall vorbei brachten oder vom „Tag der offenen Tür“, den er aus der Taufe hob, um der Bevölkerung die Arbeit der Stadtwerke anschaulich näher zu bringen.
Bereits direkt an seinem Todestag gedachten Magistrat und Stadtverordnetenversammlung im Rathaus mit einer Schweigeminute des Verstorbenen. Tief betroffen haben letzten Freitag Verwandte, Freunde, Magistratsmitglieder, Parlamentarier sowie Kollegen der Stadtwerke, der Verwaltung, der Kindertagesstätten und des Personalrats während einer Trauerfeier in Neu-Anspach endgültig Abschied genommen.
Aus der freien Wirtschaft kommend trat Uwe Müller am 1. Januar 2005 als Angestellter und Betriebsleiter der Stadtwerke in städtische Dienste und übte fortan das Amt mit Leib und Seele aus. „Er war ein geschätzter und geachteter Mitarbeiter und Vorgesetzter. Kompetent, immer ein klares Ziel vor Augen, ging er seine Arbeit an und verstand es dabei, seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die tägliche Arbeit zu motivieren“, erinnerte Bürgermeister Klaus Temmen in seiner Trauerrede.
Seine Erwartungshaltung habe dabei auch immer dem eigenen Anspruch entsprochen. Getreu dem Motto „Geht nicht – gibt es nicht“, sei für Probleme stets eine Lösung gesucht und meist auch gefunden worden. „Dabei war sich der Pragmatiker Uwe Müller nie zu schade auch selbst mit anzupacken, wenn es erforderlich war“, so Temmen.
Eines der großen Ziele von Uwe Müller war es, durch die Übernahme neuer Aufgabenfelder die Zukunft der Kronberger Stadtwerke zu sichern.
So wurde von ihm die Interkommunale Zusammenarbeit mit anderen Städten und Gemeinden intensiviert und ausgebaut, etwa durch den Einsatz der betriebseigenen Werkstatt im Bereich der Fahrzeug-Wartung und der Pflege von Sport-Stätten. Der Einsatz moderner Energie-Quellen war ein weiteres seiner Anliegen. Unter seiner Ägide wurde eine Bürgersolaranlage auf dem Dach des Bauhofs realisiert und immer wieder erhielten die Stadtwerke Zertifizierungen durch die Teilnahme am Wettbewerb „Ökoprofit“.
Ganz besonders am Herzen aber lag ihm, wie Temmen hervorhob, „seine“ Mannschaft, „deren Arbeit er so oft es ging voller Stolz präsentierte“. Trotz bereits weit fortgeschrittener Krankheit und schon in der Gewissheit des nahenden Todes, habe es sich Uwe Müller vor wenigen Wochen nicht nehmen lassen, bei der jüngsten Auflage des „Tags der offenen Tür“ der Stadtwerke, persönlich vorbeizuschauen, um Abschied zu nehmen.„Er stand immer zu seinem Wort und war zu jeder Zeit authentisch und verlässlich. Punkt um: Uwe Müller war ein Mitarbeiter und eine Führungskraft, wie ihn sich eine Stadt nur wünschen kann!“, unterstrich der Rathauschef.
Auch wenn Hilfe benötigt wurde, habe man immer auf Uwe Müller zählen können. Selbst in nicht alltäglichen Situationen. In diesem Zusammenhang erinnerte Klaus Temmen an eine Begebenheit vor gut fünf Jahren, als er gemeinsam mit Erstem Stadtrat Jürgen Odszuck anlässlich der Amtseinführung der damaligen Bürgermeisterin in der walisischen Partnerstadt Aberystwyh weilte, der Rückflug von Birmingham nach Frankfurt wegen Vulkanausbruchs auf Island kurzfristig gestrichen wurde, man schließlich mittels einer Kanalfähre in Frankreich strandete und es Uwe Müller gewesen sei, der nach telefonischem Hilferuf ohne Zögern erklärte: „Ich setze mich sofort ans Steuer des Kleinbusses und hole Sie ab!“
„Uwe Müller hat bleibende Spuren hinterlassen, er war und bleibt für uns alle ein Vorbild. Die Kolleginnen und Kollegen werden ihn nicht vergessen. Er hat sich bleibende Verdienste um unsere Stadt erworben, die ihm nun ein dauerhaftes ehrendes Andenken bewahren wird“, schloss Temmen seine Ansprache.
Der ehrenamtliche Stadtrat und langjährige ÖPNV-Dezernent Prof. Dr. Jörg Mehlhorn erinnert sich ebenfalls an zahlreiche Momente mit Uwe Müller. Nach dem Ausscheiden des früheren Stadtbusmanagers Carsten Greve seien dessen Aufgaben auf die Stadtwerke übertragen worden, Uwe Müller fortan sein Ansprechpartner gewesen. „Er hat von Anfang an frischen Wind in die Stadtwerke gebracht, sich später außerordentlich rasch in die nicht einfache Materie Stadtbussystem eingearbeitet und besonders in Erinnerung geblieben ist mir sein ausgeprägtes Kostenbewusstsein.“