Wiederauswilderung von Europäischen Nerzen

Kronberg (kb) – Wie bereits in den Vorjahren, wurden auch dieses Jahr wieder die Nachzuchten der Europäischen Nerze in Wiederauswilderungsprojekte gegeben. Die vier Kronberger Jungtiere werden von EuroNerz am Steinhuder Meer, dem größten See in Niedersachsen, im Freiland angesiedelt und verstärken dort die Population. Das Beutespektrum der possierlichen Raubtiere ist groß: Sämtliche Kleintiere, die überwältigt werden können, gehören dazu. Weichtiere, Krebse, Amphibien, Reptilien, Vögel, Mäuse und natürlich Fische, denn der Europäische Nerz lebt immer in der Nähe von Gewässern. Trotz kleiner Schwimmhäute zwischen den Zehen ist er lange nicht so gut an das Wasserleben angepasst wie beispielsweise der Otter. Nerze können ihre Ohren und Nasen beim Tauchen nicht verschließen und sie besitzen auch nicht den besonders muskulösen Schwanz für den Schwimmantrieb. Der Europäische Nerz gehört zu den am stärksten bedrohten Säugetierarten Europas. Ursprünglich besiedelte er ein riesiges Gebiet von Nordspanien bis an den Ural und von Finnland bis an das Schwarze Meer. Heutzutage existieren lediglich kleinere, dazu noch voneinander isolierte Bestände. Sein begehrtes Fell und die Zerstörung seines Lebensraumes durch die Trockenlegung vieler Feuchtgebiete sind mit verantwortlich für den dramatischen Bestandsrückgang. Bereits seit 1992 gibt es ein Zuchtprogramm (Europäisches Erhaltungszuchtprogramm EEP), mit dem das Aussterben dieser Tierart verhindert werden soll. EuroNerz kümmert sich um die Auswilderung in geeigneten Gebieten in Niedersachsen und im Saarland. Weitere Informationen zu diesen Projekten finden sich unter www.euronerz.de.



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