„Berliner Luft“ im Altkönig-Stift mit dem Salonorchester Kriftel

Das Salonorchester Kriftel und Sängerin Carola Dettmar sorgten im Café des Altkönig-Stifts mit ihrem Programm „Das macht die Berliner Luft...“ für einen vergnügten Abend.

Foto: Wittkopf

Oberhöchstadt (pf) – Es war eine gelungene und höchst unterhaltsame Premiere, die die Bewohnerinnen und Bewohner des Altkönig-Stiftes am Montagabend im Café und Wintergarten erlebten. Denn ein Salonorchester war bisher im Altkönig-Stift mit seinen vielen abwechslungsreichen Konzerten noch nicht zu hören gewesen. „Das macht die Berliner Luft...“ stand als Motto über dem Abend, der nicht nur musikalische, sondern auch kulinarische Genüsse bot.

Für die Musik zeichneten das Salonorchester Kriftel unter der Leitung von Christopher Hardt und die Sopranistin Carola Dettmar verantwortlich, die auch als charmante und humorvolle Moderatorin durch den Abend führte. Für die Gaumenfreuden hatte Küchenchef Siegfried Kullmann mit seinem Team eine ganze Auswahl von Berliner Spezialitäten zubereitet, herzhafte, deftige und süße, die – damit jeder sie probieren konnte, ohne sich den Magen zu überladen – in winzigen Portionen liebevoll angemacht in den Programmpausen kredenzt wurden. Und dazu gab es natürlich stilvoll Berliner Weiße mit Schuss, entweder rot mit Himbeersirup oder grün mit Waldmeister.

„Wir haben das goldrichtige Datum für diesen Abend gewählt“, freute sich Stiftsdirektorin Thekla Thiede-Werner, als sie die Gäste begrüßte, die an liebevoll geschmückten Tischen Platz genommen hatten. Am Vortag, dem Sonntag, war in Berlin der 25. Jahrestag des Mauerfalls gefeiert worden und am nächsten Tag, dem 11. November, begann traditionell für alle Karnevalisten und Narren die fünfte Jahreszeit.

Dazu passte das heitere und humorvolle Programm, das sich Salonorchester und Sängerin ausgewählt hatten. Christopher Hardt, Violine, Paul Kolt, Cello, Hildegard Pöppe, Querflöte, Jutta Debnar-Daumler, Saxophon, Horst Debnar-Daumler, Trompete, Renate Ackermann, Klavier, und Sopranistin Carola Dettmar begannen mit dem Lied „Der Berliner liebt Musike“ und endeten fast schon obligatorisch mit „Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft“. Dazwischen gab es Ausflüge in Operetten, Revuen und Musicals, denn viele Komponisten wie Paul Lincke, Paul Abraham, Jean Gilbert, Will Meisel und Walter Kollo haben zur Berliner Musikkultur beigetragen. Da durften Werke aus ihrer Feder nicht fehlen. Aber auch Eliza Doolittle aus Frederick Loewes Erfolgsmusical „My Fair Lady“, das 1961 im Berliner Theater des Westens seine deutsche Uraufführung erlebte, durfte sich „Nur ein Zimmerchen irgendwo, mit ‚nem Sofa drin sowieso und Gasbeleuchtung, oh, wäre das nicht wunderschön?“ wünschen. Und die Comedian Harmonists ließen mit ihrem „kleinen grünen Kaktus“ grüßen.

Viel Sinn für Humor bewiesen Saxophonistin Jutta Debnar-Daumler, die mit Nachthemd, Schlafhaube und Wollsocken als Mimi durch den Raum tanzte, die ohne Krimi nie ins Bett geht, und Carola Dettmar, die als Fräulein Helen im altertümlichen Badekostüm erschien als das Lied erklang: „Ich hab das Fräulein Helen Baden seh’n, das war schön...“ Wer mochte, durfte lauthals mitsingen, was viele auch taten. Denn die Texte einer ganzen Reihe von Liedern hatten die Musiker zu Beginn des Abends verteilt. Darunter auch den Evergreen „Die Männer sind alle Verbrecher“, bei dem auch der männliche Teil des Publikums kräftig mitsang, allerdings mit einer kleinen Textänderung in der letzten Zeile. Statt „Aber lieb, aber lieb sind sie doch!“ sangen sie „Aber lieb, aber lieb sind wir doch!“

Den Musikerinnen und Musikern machte der Abend sichtlich genau so viel Vergnügen wie dem Publikum, denn sie meinten zum Abschied: „Wir würden gerne wiederkommen.“



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