„Klassik in Kronberg“ – Fünf Konzerte mit Bewährtem und Neuem

Mario Liepe, Direktor von Dr. Hoch‘s Konservatorium, und seine Frau, die Geigerin Yvonne Smeulers-Liepe, stellten im Altkönig-Stift das Programm der Konzertreihe „Klassik in Kronberg“ vor. Gast war Michael Schneider, seit 1983 Professor für Blockflöte und Leiter der Abteilung für Alte Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt, der beim zweiten Konzert zu hören sein wird. Foto: Wittkopf

Kronberg (pf) – Bewährtes beibehalten, aber auch Neues wagen: Die Konzertreihe „Klassik in Kronberg“ im Altkönig-Stift bietet in der Saison 2016/17 in Zusammenarbeit mit namhaften Musikinstitutionen der Rhein-Main-Region mit internationalen Solisten, Orchestern und Ensembles wieder fünf Konzerte auf höchstem Niveau. Das Eröffnungskonzert Samstag, 15. Oktober, in Zusammenarbeit mit der Kronberg Academy ist wieder verbunden mit der Verleihung des mit 3.000 Euro dotierten „Klassik in Kronberg Förderpreises“. Er wird in diesem Jahr der 1995 geborenen, aus Südkorea gebürtigen, Geigerin Anne Lee verliehen.

Neues, nämlich ausschließlich Werke des Hochbarock, bietet das zweite Konzert Samstag, 3. Dezember. Das „Trio Michael Schneider“ mit dem Gast Christian Zincke, Viola da Gamba, spielt Werke von Georg Philipp Telemann, Johann Erasmus Kindermann, Johannes Schenck, Giuseppe Jacchini, Johann Adolph Hasse, Georg Friedrich Händel und Johann Sebastian Bach.

Michael Schneider, Blockflöte, seine Frau Annette Schneider, Violoncello, und Sabine Bauer, Cembalo, spielen seit über 30 Jahren zusammen, oft auch mit anderen Kollegen in größerer, kammermusikalischer Besetzung oder im Orchester „La Stagione Frankfurt“, einem der führenden Barock-Orchester, dessen Gründer und Leiter Michael Schneider ist. Der renommierte Barock-Spezialist, den Kronbergern auch durch die Veranstaltungsreihe „Barocknacht auf der Burg“ bekannt, ist seit 1983 Professor für Blockflöte und Leiter der Abteilung für Alte Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main. Er war bei der Saisoneröffnung und Vorstellung des Programms im Altkönig-Stift Gast von Mario Liepe, dem Direktor des Dr. Hoch‘s Konservatoriums, und der niederländischen Geigerin Yvonne Smeulers-Liepe, den beiden künstlerischen Leitern der Konzertreihe.

Die Zeit des Hochbarock datierte Schneider auf die Jahre zwischen 1670 und 1730. Damals, berichtete er, ließen sich die Komponisten von der Musik anderer Länder inspirieren. Ihr Stil war eine Mischung der Musik der damaligen Zeit. „Sozusagen in der Multi-Kulti-Küche gekocht“, meinte er schmunzelnd. Händel, Telemann und Bach, erzählte er, kannten beispielsweise die Musik der italienischen Komponisten Antonio Vivaldi und Arcangelo Corelli sowie des französischen Organisten und Komponisten François Couperin sehr genau. Georg Friedrich Händel erhielt seine Ausbildung zwar in Halle, lebte aber mehrere Jahre in Italien, feierte große Erfolge auch als Opernkomponist und wanderte schließlich nach England aus, wo er zu einem der größten Barockkomponisten seiner Zeit wurde. Johann Erasmus Kindermann erhielt seine Ausbildung in Venedig, Johannes Schenck in Paris.

Die Anregung zu einem reinen Barock-Konzert, sagte Mario Liepe, sei ebenso aus dem Kreis der Konzertbesucher und Bewohner des Altkönig-Stifts gekommen wie die Anregung, auch einmal ein Konzert ausschließlich mit zeitgenössischer Musik anzubieten. Diese Idee greift das dritte Konzert mit dem „Trio Comet“ Samstag, 28. Januar 2017 auf. Das Trio musiziert auf höchstem Niveau, so Mario Liepe, und in der ungewöhnlichen Besetzung mit Violine, Saxophon und Klavier. Die Geigerin Regine Schmitt, der Saxophonist Lutz Koppetsch und der Pianist Alexander Schimpf finden sich seit 2009 projektweise zusammen, um – oft in direkter Zusammenarbeit mit Komponisten – eigens für das Trio konzipierte Musik zu erarbeiten. Auf ihrem Programm stehen Werke von Alberto Villalpando, Jahrgang 1940, Andreas Eduardo Frank, Jahrgang 1987, Alexander Muno, Jahrgang 1979, und Peter Aderhold, Jahrgang 1966, der das Werk Toccata, Canon und Capriccio für Violine, Altsaxophon und Klavier erst 2013 komponierte.

Regine Schmitt, seit 2008 Mitglied des Opern- und Museumsorchesters Frankfurt am Main, ist Gastmusikerin bei den Bamberger Symphonikern, den Münchner Philharmonikern, dem hr-Sinfonieorchester und den Staatsopern München und Hamburg. Lutz Koppetsch, ECHOKlassik-Preisträger, ist Professor für Saxophon an der Hochschule für Musik Würzburg und Pianist Alexander Schimpf ist seit Oktober 2016 Professor für Klavier an der Hochschule für Musik und Theater Hannover.

Das „Quartet Berlin-Tokoy“ mit Tsuyoshi Mariya und Moti Pavlov, beide Violine, Eri Sugita, Viola, und Ruiko Matsumoto, Violoncello, musizieren beim vierten Konzert Samstag, 4. März 2017, im Altkönig-Stift. Auf ihrem Programm stehen fünf Stücke für Streichquartett von Erwin Schulhoff, Prelude für Streichquartett von Paul Ben-Haim und das als „Amerikanisches“ bekannt gewordene Streichquartett Nr.12 F-Dur op.96 von Antonín Dvorák. Das „Quartet Berlin-Tokoy“ gründete sich 2011 aus Studierenden der beiden Berliner Musikhochschulen und konnte bereits wenige Monate später seinen ersten Erfolg beim Internationalen Musikwettbewerb der ARD 2012 in München verbuchen, wo es mit dem Förderpreis der Jeunesse Musicales Deutschland ausgezeichnet wurde. Die Viola-Spielerin Eri Sugita studierte von 2008 bis 2010 bei Nobuko Imai an der Kronberg Academy im Further Masters Studiengang.

Zum Abschluss der Konzertreihe „Klassik in Kronberg“ gibt es Samstag, 22. April, wieder ein Sinfoniekonzert mit dem Bad Vilbeler Kammerorchester unter der Leitung seines Dirigenten Klaus Albert Bauer mit der Solistin Yvonne Smeulers-Liepe. Auf dem Programm stehen Pelléas et Mélisande von Gabriel Fauré, das Konzert a-Moll für Violine und Orchester von Antonín Dvorák und das Idyll für Streichorchester von Leoš Janácek.

Alle fünf Konzerte der Reihe „Klassik in Kronberg“ finden jeweils samstags um 19.30 Uhr im Festsaal des Altkönig-Stifts statt. Abonnements und Karten gibt es bei Edith Löhr, Telefon 06173 - 310. Ein Abonnement kostet je nach Reihe 72, 58 oder 40 Euro. Einzelkarten sind zum Preis von 18, 15 oder 10 Euro jeweils an der Abendkasse zu haben.

Mario Liepe, Direktor von Dr. Hoch‘s Konservatorium, und seine Frau, die Geigerin Yvonne Smeulers-Liepe, stellten im Altkönig-Stift das Programm der Konzertreihe „Klassik in Kronberg“ vor. Gast war Michael Schneider, seit 1983 Professor für Blockflöte und Leiter der Abteilung für Alte Musik an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main, der beim zweiten Konzert zu hören sein wird.



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