Der perfekte Kreis, Roman von Benjamin Myers – DUMONT 2021 – 22 Euro
Nach dem ausgezeichneten Roman „Offene See“ kommt jetzt ein weiteres Werk von Benjamin Myers in deutscher Übersetzung auf den Markt. In dieser Geschichte sind zwei Männer, Redbone und Calvert, auf den sommerlichen Getreidefeldern Südenglands des Jahres 1989 unterwegs und legen Kornkreise an. Immer nur nachts verwirklichen sie akribisch Redbones Ideen mystischer, riesiger Werke, die so erhabene Titel bekommen wie „Das Trapping-St.-Edmunds-Sonnenwendenpendel“ oder „Das Throstle-Henge-Asteroidencollier“. Sie achten darauf, dass kein Halm gebrochen wird und dass sie keiner sieht und sie keine Spuren hinterlassen. So werden die Kornkreise zu einem Mysterium, für das nur Außerirdische oder noch unbekannte physikalische Phänomene verantwortlich sein können. Es sind aber nur diese zwei Männer, beide – wenn man so will – gescheiterte Existenzen. Redbone, der Künstler der beiden, mit einer eher wilden Vergangenheit, lebt in seinem Bus, Calvert, ein Kriegsveteran des Falklandkrieges, kämpft mit seinen Geistern. Beide haben sich gefunden und die Schaffung der Kornkreise zumindest für diesen Sommer zu ihrem Lebensinhalt gemacht. Sie wollen keinen persönlichen Ruhm und auch kein Geld damit verdienen. Sie wollen etwas schaffen, was in den Köpfen der Menschen Bestand hat. Benjamin Myers hat wieder einen Roman geschrieben, der in und mit der Natur spielt. Er hat wunderbare, poetische Beschreibungen der nächtlichen Aktionen den Gedanken und Zweifeln seiner Protagonisten gegenübergestellt. Ein Buch, das allen empfohlen werden kann, die keinen großen Spannungsbogen brauchen, die England und seine schrägen Typen mögen und gerne ein bisschen darüber schmunzeln möchten.
Erhältlich in allen Buchhandlungen.