Kronberg (pu/kb) – Vier Monate nach dem Parlamentsbeschluss wurde der Einzug des durch den Kronberger Opel-Zoo verlaufenden öffentlichen Abschnitts des Philosophenwegs zum gestrigen 23. Februar, 9 Uhr, umgesetzt. Seitdem greift die neue Durchgangsregelung.
Grundlage ist der Beschluss der Stadtverordnetenversammlung Kronberg im Taunus vom 28. Oktober 2021 zur Änderung des Bebauungsplans Nr. 123/1 „Opel-Zoo“, öffentlich bekannt gemacht am 20. November 2021.
Kronberger Vergünstigungen
Gemäß der zwischen dem Opel-Zoo und der Stadt Kronberg getroffenen Vereinbarung können die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt Kronberg den durch den Opel-Zoo verlaufenden Teil des Philosophenwegs auch künftig kostenfrei als Durchgang nutzen. Ferner gewährt die Freizeiteinrichtung allen Einwohnern Kronbergs eine Ermäßigung von 50 Prozent auf den Erwerb einer Jahreskarte für den Opel-Zoo.
Den Vollzug der Umsetzung begleiteten Opel-Zoo-Direktor Dr. Thomas Kauffels, Kronbergs Bürgermeister Christoph König und Erster Stadtrat Robert Siedler im Rahmen eines Pressetermins. „Für uns ist das ein wichtiger Tag!“, verlieh Kauffels seiner Freude und Erleichterung Ausdruck und fasste damit die Gefühlslage seines kompletten Teams zusammen. Vorbei die Zeit, als einziger Zoo Deutschlands über kein zusammenhängendes, geschlossenes Betriebsgelände zu verfügen. Wie schwierig allein der Sicherheitsaspekt all die Jahre war, führte Kauffels anhand eines anschaulichen Beispiels aus. „Wenn es im Frankfurter Zoo einmal einem Tier gelingt, aus seinem Bereich zu verschwinden, dann kann es dort auf gar keinen Fall aus dem Gelände entweichen. Wenn bei uns bisher das Gleiche passierte, dann konnte das Tier den Zoo im schlimmsten Fall über den Philosophenweg verlassen.“
Dankbar zeigte er sich über das große Verständnis für die nun umgesetzte Maßnahme, die ihm und seinem Team von zahlreichen Seiten entgegengebracht werde. „Wir haben ein gutes Feedback in der Bevölkerung, der Opel-Zoo war 2020 und 2021 die bestbesuchte Freizeiteinrichtung Hessens und verlassen sie sich darauf, wenn wir die nunmehr notwendigen Schritte umgesetzt haben, wird das richtig schön!“ Diesen Ball nahm Bürgermeister Christoph König (SPD) auf und erklärte: „Der Opel-Zoo ist für uns ein großer Imagefaktor und wichtiger Arbeitgeber und wir sind glücklich und stolz, dass wir ihn haben.“ Darüber hinaus hob er hervor, dass sich die Diskussion zur Einziehung dieses öffentlichen Teils zwar über drei Jahrzehnte hingezogen habe, im Ergebnis jedoch für diesen Kompromiss bei nur vier Gegenstimmen eine breite Parlamentsmehrheit stimmte. An die Adresse Königsteins gerichtet, das sich schließlich gegen einen städtebaulichen Vertrag ausgesprochen hatte, machte der Kronberger Bürgermeister deutlich: „Die Tür ist weiterhin offen! Sollte Königstein eines Tages doch noch in den Vertrag einsteigen wollen, werden sowohl der Opel-Zoo als auch die Stadt Kronberg gesprächsbereit sein!“ Erster Stadtrat Robert Siedler (parteilos) sprach den Mitarbeiterinnen seines Dezernats einen großen Dank aus für die „zeit- und nervenaufreibende Kärrnerarbeit zur Behebung eines Anachronismus“. Die Einziehung des öffentlichen Teils des Philosophenwegs sei das „i-Tüpfelchen“. Schmunzelnd lenkte er den Blick auf eine Überschrift der „Bild“-Zeitung, die einmal von einem Weg der Millionäre geschrieben habe – „Nun ist der Weg der Millionäre zu!“
Die Durchgangsregelung
Die Durchgangsregelung gilt für Einwohner der Stadt Kronberg. Der Durchgang ist zu den Öffnungszeiten des Opel-Zoo möglich. Die Einwohner müssen im Besitz einer personalisierten Durchgangskarte sein. Deren Ausstellung erfolgt gegen Nachweis der Berechtigung (per Personalausweis beziehungsweise Einwohnermeldebescheinigung) ausschließlich an der neuen „Kasse Kronberg“ des Opel-Zoos im unteren Geländeteil. Die zum Durchgang berechtigte Person erhält eine Durchgangskarte mit persönlichen Daten wie Name, Adresse und Foto sowie einen Chip, auf dem der Fingerabdruck erfasst und gespeichert wird. Die Erfassung der Daten entspricht der Datenschutzgrundverordnung. Der Fingerabdruck wird ausschließlich auf dem Chip gespeichert. Der Opel-Zoo selbst speichert diesen nicht. Der Inhaber der Durchgangskarte kann den Zoo auf dem Philosophenweg innerhalb von 60 Minuten durchqueren. Dauert der Aufenthalt im Zoo mehr als 60 Minuten ist der Ausgang immer noch möglich, jedoch wird die Durchgangskarte gesperrt. In diesem Fall ist eine Freischaltung der Karte gegen Bezahlung des Zoo-Eintritts (an der „Kasse Kronberg“) möglich. Bei Verlust der Durchgangskarte kann gegen eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 20 Euro eine neue Karte mit Chip programmiert und ausgegeben werden.
Kasse Kronberg
Zur Umsetzung der Durchgangsregelung errichtet der Opel-Zoo in den kommenden Monaten am Zugang aus Richtung Kronberg kommend ein neues Kassengebäude. Ein Provisorium ist seit gestern mit Personal besetzt. Hier erfolgt außer der Ausgabe der Durchgangskarten auch die der ermäßigten Jahreskarten an Kronberger Einwohner sowie der Verkauf normaler Eintrittskarten und weiterer Kassenleistungen. Die ermäßigte Jahreskarte für Kronberger Einwohner (Ausstellung gegen Nachweis der Berechtigung) berechtigt zum uneingeschränkten Zoobesuch. Richtung Königstein wird es zwei Drehkreuze geben, ein Ausgangsdrehkreuz und ein Ein-Personen-Eingangsdrehkreuz, damit die Kronberger den Philosophenweg von Königstein kommend auch wieder zurückgehen können.
Bis alle Maßnahmen endgültig umgesetzt sind, arbeitet der Opel-Zoo zunächst noch mit einer Übergangsregelung. In den ersten Wochen werden eine persönliche Durchlasskarte ohne Chip sowie eine separate Zeiterfassungskarte ausgegeben. Sobald die Software für den Chip im Laufe dieses Frühjahrs zur Verfügung steht, werden diese durch die endgültigen Durchgangskarten ersetzt. Auch bei Verlust der Zeiterfassungskarte gilt die Bearbeitungsgebühr für den Ersatz. Mit dem Inkrafttreten der neuen Regelung haben auch alle anderen Zoobesucher die Möglichkeit, den Aufenthalt an der neuen „Kasse Kronberg“ zu beginnen. Die Tore und Drehkreuze neben dem Guanakogehege sowie im Bereich der bisherigen „unteren Kasse“ entfallen. Neu errichtet wurde ein Ausgangsdrehkreuz am Ausgang Richtung Königstein und Waldparkplatz. Hier wird übergangsweise die Zeitkontrolle der bestehenden Durchgangskarten durch Personal erfasst. Personen mit Rollatoren, Kinderwägen und Rollstühlen passen nicht durch die Drehkreuze. Sie müssen – wie im städtebaulichen Vertrag auch verankert – über die Hauptkasse in den Zoo kommen. Der Opel-Zoo Kronberg informiert über die Regelungen auch auf seiner Internetseite www.opel-zoo.de.