Ehrungen bei der Laienspielschar

Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden das älteste Chormitglied Käthe Herrmann (links) sowie Karl Herrmann und Heike Limberger-Fuchs geehrt. Foto: privat

Kronberg (kb) – Die diesjährige Jahreshauptversammlung der 1. Kronberger Laienspielschar fand Donnerstag, 15. März – noch vor Inkrafttreten der Kontaktbeschränkungen – im Posthaus statt.

Den Rückblick auf 2019 beschrieb ausführlich Schriftführerin Elvira Sittinger. Dazu gehörte der Bericht zu verschiedenen Ständchen bei Feiern und Jubiläen wie zum Beispiel einem kleinen Programm beim Stiftungsfest der Burg Kronberg im Juni, ein mundartliches Herbstprogramm für und mit den Bewohnern des Seniorenstiftes Kronthal, der Elisabethenfeier des KFD oder die Jubiläumsfeier der Gruppe Asthma & Allergie in der Stadthalle.

Die Mitgestaltung gleich zweier Hochzeiten aus dem Reigen der Mitglieder im September an ein und demselben Tag bleibt vielen noch in Erinnerung. Auftritte beim alljährlichen Grillfest des Männergesangvereins und die traditionelle Teilnahme am Thäler Kerb- Umzug waren allen eine Freude.

Der Laternenweg im Herbst gestaltete sich als Themenführung. Die Besucher wurden von der Nachtwächterin Annette Reinhardt mit Gedichten und Geschichten in Mundart zum Thema „Kronberjer Früchtcher im Herbst“ durch die Kronberger Altstadt geführt.

Im November feierte der Altstadtkreis seinen Ehrenvorsitzenden, Herrn Hans Willi Schmidt, und lud mit Nachtwächterin Petra Nauheim zu einer Führung mit besonderer Überraschung ein. Ihm wurde als Dankeschön und in Anerkennung seiner großartigen Arbeit für Kronberg und den Altstadtkreis ein eigener Scherenschnitt gewidmet, den man ab jetzt an der Laterne Schirn / Ecke Tanzhausstraße sehen kann.

„Pssst … Weihnachde steht vor de Dier“, war der Titel des weihnachtlichen Mundartabends im Posthaus. Mit Begrüßungsglühwein, neuen und alten bekannten Weihnachtsweisen und festlichen Mundartgedichten versetzten die Sängerinnen und Sänger die zahlreichen Besucher in wunderbare Weihnachtsstimmung und verabschiedeten sich danach in die Winterpause. Die Mitglieder gedachten auch des im Juni 2019 verstorbenen Chormitgliedes Gerhard Zittwitz, dessen starke Stimme den Chor über viele Jahre getragen und unterstützt hat. Sein Solopart in „Herbei oh Ihr Gläubigen“ bei vielen Weihnachtskonzerten hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Er hatte es sich auch mit fortschreitender Erkrankung nicht nehmen lassen, an den Proben teilzunehmen, die Texte saßen noch immer… ein Zeichen wie gut Musik Leib und Seele tun.

Drei besondere Ehrungen

Für 50-jährige Mitgliedschaft wurden das älteste Chormitglied Käthe Herrmann sowie Karl Herrmann & Heike Limberger-Fuchs geehrt. Die Ehrennadeln des Hessischen Sängerbundes wurden feierlich überreicht und stolz gezeigt. Tatsächlich ist eine solch langjährige aktive Mitgliedschaft in keinster Weise selbstverständlich.

Käthe Herrmann ist aktive Sängerin, aber auch als Laienspielerin konnte man sie sehr oft auf der Bühne bewundern. Als Kostümnäherin war die gebürtige Lorscherin immer heiß begehrt und viel beschäftigt. Sie lässt es sich auch weiterhin nicht nehmen, den Laternenweg als Marktfrau an der Schirn zu unterstützen. Heike Limberger-Fuchs, ein echtes Burgfinken Kinderchor-Kind der ersten Stunde, ist aktive Sängerin und Laienspielerin, seit vielen Jahren hat sie verlässlich das Amt der Kassiererin inne. Den Laternenwegs-Besuchern dürfte sie nicht nur als Marktfrau „Erna“ gut bekannt sein.

Ihr Vater, Karl Herrmann, dürfte sehr vielen Zuhörern als jahrzehntelanges Mitglied des Burgtrios nur zu gut bekannt sein. Auch er ist nach wie vor im Chor aktiv und war lange Jahre aktiver Schauspieler auf der Bühne. Seine wunderbare Stimme bringt mit „Stille Nacht“ seit vielen Jahren die Mitglieder und Zuschauer in Weihnachtsstimmung.

Abschließend bedankte sich der Chorleiter, Wolfgang Schmitt-Gauer, nicht nur für das musikalisch erfolgreiche Jahr 2019 und die sehr familiäre Vereinsatmosphäre – die das Zusammenleben und Proben immer in vielerlei Weise bereichert und würzt. Im Gegenzug können sich Vorstand und Mitglieder nur immer wieder für seinen tatkräftigen, kreativen Einsatz bedanken, nicht nur als Chorleiter, sondern auch als fester Bestandteil des Laternenweges als „Schorsch“. Ob in Tracht gewandeter Apfelweintester, als Torwächter mit Hellebarde oder als vielbeklatschter Minnesänger auf der Burg… So kann man mit Fug und Recht behaupten, dass dieser gewachsene Verein nach bald 60 Jahren seines Bestehens auf sehr vielseitige, unterhaltsame Art, mit Enthusiasmus und Herzblut, die Mundart und Geschichten Kronbergs Gästen und Zuschauern nahebringt.

Für das Jahr 2020 sind eigentlich zahlreiche Auftritte geplant, unter anderem Projekte mit und für den Männergesangverein sowie die Mitgestaltung einiger Vereinsjubiläen. Natürlich möchte die Laienspielschar auf jeden Fall all diese Termine wahrnehmen und mitgestalten, sollten die Feiern wie geplant stattfinden. Seit über zehn Jahren nun schon trotzen immer noch und immer wieder viele Neugierige jeden Alters Wind und Wetter und lassen sich von den Nachtwächtern auf Deutsch oder Englisch bei öffentlichen und privaten Führungen auf dem Kronberger Laternenweg durch die schöne Altstadt führen. Vor allem durch die szenische Mitgestaltung der Statisten entlang des Weges kommt es immer wieder zu kleinen und großen Lachern. Wenn Schorsch & Erna mal wieder in eine leidenschaftliche Diskussion geraten wie intensiv denn nun wirklich der Apfelwein an den Drei Rittern getestet werden musste, was man wohl fürs Abendessen am Markt auf der Schirn einkaufen sollte, ob die Ziege mal wieder abgehauen war oder warum die Seiltänzerin nie vom Seil fällt. Und so hofft die Laienspielschar auch dieses Jahr bald wieder ihre Zuschauer neuen kleinen Details zu überraschen, wenn die Veranstaltungsverbote aufgrund der Ausbreitung des Coronavirus hoffentlich bald wieder aufgehoben werden können.



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